2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Wittstock wollte sich so gut verkaufen wie möglich: Das ist Hansa beim Tabellenführer in Petershagen mit einem Abwehrbollwerk gelungen. Foto: Edgar Nemschok
Wittstock wollte sich so gut verkaufen wie möglich: Das ist Hansa beim Tabellenführer in Petershagen mit einem Abwehrbollwerk gelungen. Foto: Edgar Nemschok

"Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht"

MIT GALERIE: Beim Sieg gegen Wittstock stand sich Petershagen/Eggersdorf vor allem selbst im Weg.

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Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf setzte auch am 18. Spieltag der Landesliga Nord die imposante Erfolgsserie fort und kickte sich zum 14. Saisonsieg. 3:1 gewann der Liga-Primus daheim gegen Hansa Wittstock. Lars Dingeldey schoss die beiden entscheidenden Sieg-Treffer in den letzten sieben Spielminuten.

"Wir haben nichts zu verlieren und wollen uns so teuer wie möglich verkaufen", sagte Hansa-Trainer Jörg Lutter vor dem Auswärtsspiel seiner Elf. Das Verkaufen bestand vor allem darin, auf dem Kunstrasen des Doppeldorfes ein Abwehr-Bollwerk zu installieren und ein frühes Gegentor zu vermeiden. Dies gelang den Wittstockern.

Es war ein Spiel auf ein Tor, in dem es der Liga-Spitzenreiter versäumte, zeitig Kapital aus seiner Überlegenheit zu erwirtschaften. Chancen gab es reichlich. Ein Flachschuss von Tim Bolte (2.) zischte knapp daneben. Silvan Küter (14.) visierte das kurze Eck an und scheiterte an Gäste-Torwart Stefan Protz. Bolte (18.) lenkte in Abseits-Position einen Seitfall-Aufsetzer von Roger Sobotta ins Wittstocker Tor. Eine starke Fußabwehr von Protz verhinderte den Einschlag eines Volley-Geschosses von Dingeldey (19.). Dessen Kopfball kurz darauf wurde am kurzen Pfosten abgeblockt. Es folgte eine blau-weiße Ecken-Serie. Dingeldey (24.) köpfte eine Eingabe von Kurt Skusa vorbei, Skusa (26.) selbst schoss drüber, Maurice Ulm (27.) setzte zu einem Solo an, verfehlte jedoch flach das Hansa-Gehäuse. Schließlich endete ein energisches Sobotta-Solo doch mit dem längst fälligen 1:0. Ulm (29.) staubte per Nachschuss präzise und scharf hoch ins Wittstocker Netz ab.

Protz hielt dann noch einen abgefälschten Freistoß von Paul Westphal (31.). Wieder köpfte Dingeldey (40.) nach Eckball nur übers Tor, und fast mit dem Pausenpfiff sahen die Fußballfans die schönste Kombination der Blau-Weißen an diesem Nachmittag. Allein Sobotta belohnte seine Elf nicht mit dem zweiten Treffer, der Ball klatschte von seinem Kopf an den Außenpfosten.

Der Gastgeber übernahm auch nach Wiederanpfiff die Initiative. Dingeldey (51.) besaß erneut per Kopf eine verheißungsvolle Chance, um die Führung auszubauen. Der Ball segelte jedoch neben das Hansa-Tor. Obwohl die blau-weiße Druckphase anhielt, zwingende Möglichkeiten wurden rarer. Und plötzlich, wie aus dem Nichts, stand es 1:1. Alexander Holz (61.) war nach einer der wenigen Gäste-Ecken per Kopf erfolgreich. Der Tabellenführer war bestraft und getroffen, brauchte eine Weile, in seinen offensiven Rhythmus zurück zu finden.

In der verbleibenden Schluss-Viertelstunde erhöhte der Gastgeber dann aber nochmals die Schlagzahl. Thomas Guggenberger (79.) brachte frischen Wind, sein Schuss konnte von den Hansa-Kickern gerade noch so auf der Torlinie geklärt werden. Dann flankte der Einwechsler präzise, perfekt und schnell auf Dingeldey (85.), der nun sehenswert und unhaltbar einköpfte. Dingeldey und Guggenberger, beide trafen schon im Hinspiel beim 2:0, setzten dann auch die Schluss-Akzente. Guggenberger (88.) schoss knapp am kurzen Eck vorbei und Dingeldey (92.) sorgte unter dem großen Jubel der Zuschauer für die endgültige Entscheidung.

Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf verteidigte mit diesem 3:1, so endete auch das letzte Heimspiel gegen Hansa Wittstock vor rund fünf Jahren, die Tabellenführung und bleibt weiterhin ungeschlagen.

"Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Haben uns zahlreiche Großchancen gut herausgespielt, aber fahrlässig verschenkt und nicht genutzt", sagte Dingeldey, zum dritten Mal nacheinander bester Spieler der Blau-Weißen. "Dann kommt leider sowas zustande wie in der zweiten Halbzeit, wo man eine Mannschaft, die nur bestrebt war nicht abgeschossen zu werden, stark macht. Sich noch ein Gegentor einhandelt und zum Schluss um drei Punkte bangen muss. Letztendlich sind wir als Mannschaft wieder zurückgekommen. Jetzt ist Spielpause und wir werden die Zeit effektiv nutzen um weiter an uns zu arbeiten, um weiter erfolgreich Fußball zu spielen."

"Wer hundertprozentige Chancen auslässt muss sich nicht wundern, am Ende mit leeren Händen dazustehen", zog Cheftrainer Roman Sedlak sein Fazit. "Glücklicherweise haben wir derzeit einen Dingeldey in überragender Form in unserem Team. Er hat nach dem Ausgleich in einer angestachelten Truppe den Unterschied ausgemacht. Somit Ende gut, Alles gut."

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Aufrufe: 014.3.2018, 07:10 Uhr
MOZ.de / Jörg JankowskiAutor