2024-04-30T13:48:59.170Z

Rote Laterne
Der SC Oberhavel steckt in der Finanzklemme: 100.000 Euro will das Finanzamt Oranienburg vom Klub haben. Wappen: Verein
Der SC Oberhavel steckt in der Finanzklemme: 100.000 Euro will das Finanzamt Oranienburg vom Klub haben. Wappen: Verein

Der SC Oberhavel Velten steht vor einer Finanzkrise

Der Klub soll 100.000 Euro Steuern nachzahlen, ist mit einer ersten Klage gegen das Finanzamt gescheitert und wendet sich nun an die Stadt.

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Dem SC Oberhavel Velten drohen Steuerforderungen, die sich auf mehr als 100 000 Euro belaufen könnten. Deshalb hat sich der Vereinsvorsitzende Paul Niepalla mit einem Hilferuf ans Stadtparlament und an die Stadt gewandt.

In einem ersten Urteil hat das Finanzgericht Berlin-Brandenburg eine Klage des Vereins gegen das Oranienburger Finanzamt abgelehnt. Dabei ging es um die Forderung der Steuerprüfer, auf von der Stadt erhaltene Gelder Umsatzsteuer für das Jahr 2008 zu zahlen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig, eine Revision nicht zugelassen. Der Verein nutzt derzeit das letzte Mittel. „Wir haben beim Bundesfinanzhof Beschwerde eingelegt“, so Niepalla. Das ergangene Urteil ist erst eines von vielen, die noch folgen werden. Insgesamt geht es um die Jahre 2008 bis 2015. Das Finanzamt moniert, dass der Verein für die städtischen Mittel neben der Umsatz- auch keine Körperschafts- und Gewerbesteuer entrichtet hat.

Sollte der Verein letztlich alle Prozesse verlieren, stünde er vor dem Bankrott. Ein Insolvenzverfahren wäre laut Niepalla unumgänglich, der Spielbetrieb müsste eingestellt werden.

„Wir wollen uns gegen dieses Urteil wehren“, zeigt sich Paul Niepalla kämpferisch. „Es kann nicht sein, dass wir als gemeinnütziger Verein wie ein Garten- und Landschaftsbaubetrieb behandelt werden“, sagt er. Die Forderungen des Finanzamts liegen darin begründet, dass Stadt und Verein 2008 einen Vertrag schlossen, der die Pflegearbeiten auf dem Sportplatz in die Hände des SC Oberhavel legt. Für die zuvor von der Stadt erledigten Arbeiten erhält der Verein seither einen von Niepalla nicht näher bezifferten städtischen Zuschuss. Das Finanzamt vertritt dazu die Ansicht, dass die für diese Gelder geleisteten Arbeiten zu versteuern sind.

Laut Stadtverordnetenvorsteher Hans-Jörg Pötsch (CDU) haben sich die Fraktionsvorsitzenden Ende Juni darauf geeinigt, dem SC Oberhavel im Ernstfall finanziell zu helfen. Niepalla betont, dass derzeit noch keine finanziellen Forderungen beglichen werden müssen.

Aufrufe: 010.7.2018, 10:13 Uhr
MOZ,de / Roland BeckerAutor