2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Für Schiedsrichter Hans-Peter Bienia war die Partie vorzeitig beendet. Foto: Sven Bock
Für Schiedsrichter Hans-Peter Bienia war die Partie vorzeitig beendet. Foto: Sven Bock

Schwarzer Tag für Schiedsrichter Bienia

Muskelfaserriss in der 81. Minute beim Unparteiischen im Topspiel der Kreisoberliga Ostbrandenburg / Seelow II gewinnt klar gegen Petershagen II

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Das Topspiel in der Kreisoberliga Ostbrandenburg zwischen den beiden Verfolgern Blau-Weiß Petershagen II und Victoria Seelow II war bereits zur Pause zugunsten der Gäste entschieden. Für mehr Gesprächsstoff sorgte dafür anschließend der verletzungsbedingte Ausfall von Schiedsrichter Hans-Peter Bienia kurz vor dem Ende der Partie.

3:0 stand es schon nach 45 Minuten für Victoria Seelow, die ihre Chancen am Samstag auf dem Kunstrasen in Petershagen eiskalt nutzten. Goalgetter Philipp Pflug, der auch schon vier Einsätze im Oberliga-Team diese Saison absolviert hat, brachte die Gäste in der 22. Minute in Führung. Toni Winnewisser erhöhte in der 34. Minute mit einem sehenswerten Schlenzer aus 16 Metern in den Winkel auf 2:0 und nur fünf Minuten später sorgte Franz Kemmel für die frühe Entscheidung in diesem eigentlich ausgeglichenen Spiel. Denn so deutlich, wie es das Ergebnis wiederspiegelt, waren die Seelower nicht überlegen. Petershagen nutzte einfach die vorhandenen Chancen nicht.

Am Spielverlauf änderte sich auch nach der Pause nichts. Die Blau-Weißen hätten durchaus einen Treffer verdient gab. Die Belohnung blieb aber aus. Dafür sorgte Pflug mit seinem zweiten Tor an diesem Tag in der 71. Minute endgültig für klare Verhältnisse.

Doch nicht nur für die Gastgeber war Samstag spätestens ab da ein gebrauchter Tag: In der 81. Minute musste das Spiel unterbrochen werden - Schiedsrichter Hans-Peter Bienia krümmte sich auf dem Boden. "Muskelfaserriss. Es war wie ein Stich mit einem Messer in den hinteren Oberschenkel. Ich bin wohl im Kunstrasen hängen geblieben und habe einen falschen Schritt gemacht", beschreibt Bienia im Gespräch mit FuPa Brandenburg die Situation. "So etwas ist mir noch nie passiert in meiner Schiedsrichterkarriere. Und ich pfeife schon seit 35 Jahren. Das ich mal runter und die Pfeife an einen Kollegen abgeben musste, war eine außergewöhnliche und gewöhnungsbedürftige Situation für mich."

Beide Teams kümmerten sich gleich um den Unparteiischen und halfen ihm vom Platz. Bienia: "Beide waren wirklich sehr zuvorkommend. Das Ergebnis war aber auch schon relativ klar und das Feuer raus zu dem Zeitpunkt." Für Bienia übernahm die restlichen zehn Minuten sein erfahrener Assisstent die Spielleitung. "Die Mannschaften hatten sogar gefragt, ob wir das Spiel nicht einfach bei dem Stand abpfeifen wollen. Aber das geht natürlich nicht, dafür gibt es klare Regeln. Deswegen mussten wir eine Alternative suchen und das hat mit meinem Kollegen gut geklappt", so Bienia.

Anschließend ging für ihn der erste Weg gleich zum Arzt. "Ich arbeite selbst als Rettungsassistent auf einem Rettungswagen. Da wusste ich, das wenn das Bein zur Ruhe kommt, es mit viel Schmerzen verbunden ist. Deswegen habe ich mir lieber gleich eine Spritze geben lassen", sagt Bienia. Damit muss er zurzeit auch bei seinem normalen Fitnessprogramm pausieren. Alle zwei bis drei Tage läuft der Schiedsrichter sonst zehn Kilometer, um für den Rettungsdienst fit zu bleiben.

Ob er aber auch auf dem Platz pausieren wird, will Bienia erst am Donnerstag entscheiden. "Ich habe schon eine Ansetzung für das nächste Wochenende und will die Kollegen nicht hängenlassen. Im Moment ist es ohnehin schwierig mit Schiedsrichtern in der Region. Jeder der ausfällt ist ein arges Problem. Ich kann inzwischen schon wieder ohne Schmerzen normal laufen, vielleicht gehe ich dann nur an die Linie", so der unverwüstliche Unparteiische.

Aufrufe: 08.3.2016, 10:58 Uhr
Sven BockAutor