2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligavorschau
09-Torwart Michael Cebulla bekommt aus kürzester Distanz die Fäuste an den Ball nach dem platzierten Schuss von Marcel Platzek, dem Angreifer von Rot-Weiss Essen. Cebulla weist viele Jahre Erfahrung in höheren Ligen auf. Foto: Axel Randow
09-Torwart Michael Cebulla bekommt aus kürzester Distanz die Fäuste an den Ball nach dem platzierten Schuss von Marcel Platzek, dem Angreifer von Rot-Weiss Essen. Cebulla weist viele Jahre Erfahrung in höheren Ligen auf. Foto: Axel Randow

Torwart Cebulla ist wieder fit

Bergisch Gladbach 09 muss im Aufsteiger-Duell gegen TuS Haltern auf Verteidiger Oktay Dal verzichten

Bergisch Gladbach. Bei den Fußballern des Regionalligisten SV Bergisch Gladbach 09 wirkte unter der Woche immer noch das Gastspiel bei Alemannia Aachen nach. Beim 0:3 am Tivoli erlebten die meisten im Kader ein Spiel vor ihrer ganz persönlichen Rekordkulisse. Nicht weniger als 4600 Fans feuerten im einstigen Bundesligastadion die beiden Konkurrenten an, die sich bereits in der kommenden Woche erneut gegenüberstehen werden, in Runde zwei des Mittelrhein-Pokals.

Vorher steht für die 09er jedoch noch einmal Ligaalltag auf dem Programm. Zu Gast am Samstag um 14 Uhr in der Belkaw-Arena ist der TuS Haltern am See — mitnichten ein schillernder Name von ruhmreicher Tradition, sondern ein bescheidener Aufsteiger wie die Bergisch Gladbacher selbst.

Entsprechend hofft 09-Trainer Helge Hohl, dass seine Mannschaft mit dem Gast auf Augenhöhe agieren kann: „Wir spielen beide aus einer ähnlichen Grundausrichtung, defensiv mit fünf Spielern in der Kette.” Was der letztjährige Vizemeister der Oberliga Westfalen dem Schlusslicht aus Bergisch Gladbach nach der Beobachtung von Helge Hohl ein Stück voraus hat, ist das punktuelle Spiel nach vorn. „Wer wie wir in Aachen 90 Minuten lang ausschließlich verteidigt, für den sind die Wege nach vorne natürlich weit. Da müssen wir weiter ansetzen.”

Mit der zwischenzeitlich erreichten relativen Defensivstärke ist der 09-Trainer jedoch durchaus einverstanden: „Vor wenigen Wochen musste man uns noch Defizite an allen Ecken und Enden zuschreiben.” Da ließ die Mannschaft gegen die Sportfreunde Lotte vielleicht zehn, gegen Borussia Mönchengladbach II sogar 15 Großchancen zu. „Da sah unsere Stabilität beim 1:1 gegen den Wuppertaler SV und auch zuletzt in Aachen schon ganz anders aus.”

Umso bedauerlicher für den Trainer, dass er in seiner Fünferkette zu Umstellungen gezwungen ist. Oktay Dal zog sich in Aachen, wie sich nach der Begegnung herausstellte, einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. Er fällt für das bevorstehende Duell der Aufsteiger aus. Helge Hohl muss sich Gedanken machen, wer die dritte Innenverteidigerposition neben Tom Isecke und Andy Habl besetzt.

Ins Tor dürfte Michael Cebulla zurückkehren, der in Aachen wegen einer leichten Gehirnerschütterung immer noch hatte pausieren müssen. Da Keeper Nummer zwei Justin Landwehr an einem Kahnbeinbruch laboriert, war Peter Stümer einmal mehr gefragt. Viel mehr hätte auf der Position zwischen den Pfosten auch nicht passieren dürfen — für den äußersten Notfall saß Feldspieler Kevin Dabo mit einem Paar Torwarthandschuhen auf der Wechselbank bereit.

Dass gegen den TuS Haltern der ersehnte erste Heimsieg in der Regionalliga gelingt, scheint durchaus möglich, wird aber von Helge Hohl nicht lautstark gefordert: „Wenn man sieht, wo wir platziert sind, stehen uns allzu forsche Töne sicherlich nicht gut zu Gesicht. Wir blenden aktuell die Tabelle ganz aus und wollen einfach sehen, in jedem Spiel wo es möglich scheint zu punkten.”

Die Position als Schlusslicht mit vier Zählern auf dem Konto und bereits acht Zählern Rückstand alleine zum nächsten Konkurrenten hat immerhin für sich, dass der Druck derzeit nicht beim SV Bergisch Gladbach 09 liegt. Der TuS Haltern hingegen belegt den ersten Nichtabstiegsplatz, hat ein schmales Polster von zwei Punkten und jüngst auch nicht gerade eine Erfolgsserie hingelegt.

Nach einem ordentlichen Saisonstart mit elf Punkten aus sechs Spielen wurde danach gerade einmal noch eine von zehn Partien gewonnen. Zählte man das annullierte Spiel gegen die ausgeschiedene SG Wattenscheid 09 hinzu, wäre es sogar nur ein Sieg aus elf Spielen. Ein bisschen Hoffnung für die treuen Fans der Roten Teufel aus Bergisch Gladbach, den ersten Heimdreier erleben zu dürfen, ist also nicht von der Hand zu weisen.

Aufrufe: 015.11.2019, 07:00 Uhr
KSTA-KR / Michael J. CernyAutor