In einem emotionalen Hoch

Trotz großer personeller Sorgen überwiegt selbstverständlich die Freude über den vierten Saison-Sieg, den dritten, der auswärts erzielt wurde: bei der SG Wattenscheid wurde 1:0 gewonnen — dieser Sieg aber nach dem bedauerlichen Rückzug der SGW aus der Wertung genommen, beim Bonner SC 3:0 und nunmehr beim VfB Homberg 2:0, immerhin bei einer Mannschaft, die zuletzt mit einem Erfolg gegen den damaligen Spitzenreiter SC Verl die Liga aufhorchen ließ.

Die erhoffte Revanche für die völlig unglückliche 0:1-Heimniederlage zum Auftakt in die Saison ist umfassend geglückt. Helge Hohl: „Im Hinspiel waren wir die klar bessere Mannschaft und haben nach einem individuellen Fehler sehr unglücklich verloren. Dieses Mal war das Glück auf unserer Seite. Die Kräfteverhältnisse in der Partie waren ähnlich. Unser Gegner hatte ein spielerisches Übergewicht. Aber wir haben im richtigen Moment jeweils das Tor gemacht.”

Wie auch schon bei der U 23 von Borussia Dortmund ließ der Trainer mit einer 5-3-2-Formation auflaufen. Zentral in der Fünferkette spielte Andy Habl, neben ihm in der Innenverteidigung Tom Isecke und Daniel Spiegel, auf den Außenpositionen Milo McCormick und Claudio Heider. Cenk Durgun und Dustin Zahnen bildeten wie stets die Doppel-Sechs. Davor spielte zentral Ajet Shabani als Ballverteiler hinter der Doppelspitze Daniel Isken und Metin Kizil.

In der Anfangsviertelstunde taten sich die Gäste schwer in die Partie zu finden. „Es war ein Abnutzungskampf. Der Gegner hat Druck gemacht. Die klarste Torchance wurde aber für uns notiert, als Milo McCormick Eins gegen Eins vor dem Torwart auftauchte und nicht den Treffer erzielte”, so Hohl. Der Trainer stellte noch vor der Pause auf Viererkette um, beorderte Innenverteidiger Spiegel auf den linken und Daniel Isken auf den rechten Flügel. Nachdem zunächst zwei Chancen für den VfB Homberg notiert wurden, setzte sich über die linke Seite der erneut starke Außenverteidiger Claudio Heider durch. Daniel Spiegel verlängerte den Ball per Kopf auf den zweiten Pfosten, an dem Metin Kizil lauerte und zur Freude des Gäste-Anhangs das 0:1 in der 39. Minute erzielte. „Das hat uns sofort Aufwind gegeben”, so SV-Coach Helge Hohl weiter.

Nach Wiederbeginn hatten die Gastgeber mehr Ballbesitz, SV 09 jedoch fast jeden Zweikampf gewonnen. Helge Hohl: „Das war bärenstark von meiner Mannschaft. Der absolute Siegeswille war jederzeit zu spüren.” Nach einem Konter, der erneut über die linke Seite der Gäste vorgetragen wurde, flankte Heider auf David Mamutovic, der den Ball weiterleitete auf den eingewechselten Kevin Dabo, der sich geschickt im Strafraum drehte und das 0:2 in der 77. Minute erzielte.

Der VfB Homberg läutete dann die Schlussoffensive ein. Stefan Janßen, der Trainer der Gastgeber, brachte frische Offensivkräfte und es wurde noch einmal eng. Rechtsverteidiger Milo McCormick zog einen Sprint über 30 Meter an und kratzte den Ball nach einer „Flugeinlage” noch von der Linie. „Ist diese Rettungstat nicht von Erfolg gekrönt, sondern fällt in dieser Phase der Anschlusstreffer, weiß ich nicht, ob wir den Sieg hätten nach Hause bringen können”, weiß Helge Hohl.

Wenig später zeichnet sich auch Torwart Michael Cebulla aus, als er einen platzierten Schuss aus halblinker Position noch um den Pfosten lenken kann und somit ebenfalls zum Retter des Sieges wird. Wie die gesamte Mannschaft der 09er, die mit immenser Moral siegten.