Fabian Montabells Tor nicht anerkannt

SV Bergisch Gladbach 09 - VfL Vichttal 0:0

Verständlich, dass Spieler und zahlreiche Fans der Gäste den Abpfiff laut bejubelten. Ab der 66. Minute in Unterzahl wurde ein Punkt bei einem Spitzenteam der letzten Saison erkämpft.

In den ersten 25 Minuten wusste der Gast nicht, wie ihm geschah, wurde „rein uns raus gespielt”, wie die Fußballer es zu nennen pflegen. Wenig überraschend nach den Eindrücken in der Vorbereitung begannen von den Neuzugängen mit McCormick und N’Goua die beiden Außenverteidiger. Bis auf Isken war mit Najar im rechten Mittelfeld, Schlösser zentral und Montabell im Sturmzentrum die gesamte die gesamte „Abteilung Attacke” neu aufgestellt.

SV 09 entfachte einen Angriffswirbel, presste aggressiv gegen die Viererkette der Gäste und hatte zahlreiche Ballgewinne. Schon in der 13. Minute „rüpelte” Weitz rustikal gegen den flinken Najar, kam ohne Verwarnung aus. In der 30. Minute langte der gleiche Spieler wieder hin. Wieder gegen Najar. Bei seiner dritten Attacke in der 66. Minute mit der gleichen Prozedur hatte Schiri Mießeler endlich das Einsehen, dass Weitz „um Duscherlaubnis bat”, zückte die Gelb-Rote Karte.

Schlösser (5. Minute) und Isken (18.) wurden über die Flügel exzellent in Schuss-Position gebracht und vergaben knapp. In der 20. Minute war der Ball nach dem wuchtigen Kopfball von Montabell eindeutig hinter der Linie. In Ermangelung eines Tor-Richters oder einer Tor-Kamera ist dem Schiri nicht einmal ein Vorwurf zu machen. Keeper Stehling hatte den Ball geistesgegenwärtig aus dem Tor geboxt. Der Referee entschied auf Ecke, die ebenso wenig einbrachte wie die zwei folgenden. Alle Ecken wurden wieder kurz ausgeführt. Obwohl mit Montabell SV 09 endlich wieder einen kopfballstarken Mittelstürmer hat. Trainer Thomas Zdebel: „Das entscheiden die Spieler jeweils selbst, wie sie die Ecken ausführen.”

Nach diesem nicht anerkannten Treffer riss der Spielfluss der 09er, kamen die Gäste in die Partie und das durchaus ansprechend. Cebulla musste zweimal klären (22. und 38.). Montabell (29.) und Heider (44.) hatten jeweils das 1:0 auf dem Fuß. Torlos wurden aber die Seiten getauscht.

Nach Wiederbeginn ist SV Bergisch Gladbach 09 erneut bemüht, mächtig Druck aufzubauen, spielt aber allzu oft den Ball über die Innenverteidiger. Druckvolles Angriffsspiel bleibt bei der Zdebel-Elf eher die Ausnahme. Hin uns wieder blitzte auch im zweiten Durchgang durchaus das größere Können der Gastgeber auf. Etwa, als Schlösser in der 52. Minute den Ball nach Isken-Flanke volley nimmt und denkbar knapp das Tor verfehlt.

Zdebel versucht alles, nimmt Innenverteidiger Özdemir raus, bringt mit Büsch den vierten Angreifer nach Montabell, Wendel und Tanimoto. Doch der Ball will nicht über die Linie. Thomas Zdebel: „Phasenweise haben wir sehr gut über die Außenpositionen gespielt, um hinter die Abwehr zu kommen. Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz. Aber gegen einen Aufsteiger in Unterzahl musst Du einfach das Tor treffen und auch drei Punkte einfahren.”

SV Bergisch Gladbach 09: Cebulla, Ngoua, Özdemir (84. Büsch), Steiger, Najar (74. Wendel), Shabani, Isken, Schlösser (53. Tanimoto), Mc Cormick, Heider, Montabell - Trainer: Zdebel

VfL Vichttal: Stehling, Abdullah, Evertz (9. Yilmaz), Weitz, Lenzen, Bach (90. Pantic), Gerhards, Taher, Duspara, Avdija (76. Mhamdi), Evertz - Trainer: Avramovic - Trainer: Kasten

Schiedsrichter: Mießeler - Zuschauer: 275
Tore: Fehlanzeige
Gelb-Rot: Weitz (66./VfL Vichttal/)

SSV Merten — TV Herkenrath 2:3 (0:0)

„Obwohl wir auch schon vor der Pause die bessere Mannschaft waren, mehr Ballbesitz hatten, haben wir uns doch schwer getan und das Tor nicht getroffen”, berichtet TVH-Trainer André Kreuer: „Unsere Aktionen waren oft zu langsam ausgeführt,.”

Mehr Schwung kam nach der Pause. Prompt erzielt Neuzugang Tiziano Lo Iacono das 0:1 in der 52. Minute. Nach einem langen Ball war die Defensive der Gäste noch unsortiert. Ex-Bundesliga-Profi Rolf-Christel Guie-Mien glich in der 63. Minute aus. Nach Foul an dem eingewechselten Aytekin Kanli zeigte der Referee auf den Punkt. Tiziano La Iacono traf aus elf Meter zum 1:2 in der 76. Minute. „Vor dem erneuten Ausgleich haben wir komplett geschlafen”, ärgert sich André Kreuer. Erneut war es Guie-Mien, der für die Gastgeber in der 78. Minute traf. Doch der TVH blieb die bessere Mannschaft und fuhr den Lohn des engagierteren Spiels doch noch ein,. Nachdem Olli Lanwer in der 93. Minute den Ball quer legte, musste Aytekin Kanli nur noch zum umjubelten Siegtreffer einschieben. Perfekter Start des TVH in die neue Saison. Und am Mittwoche gibt es das Sahnehäubchen mit dem Spiel gegen den 1. FC Köln. Trainer André Kreuer will allen Spielern Einsatzzeit geben: „Wir freuen uns sehr auf dieses Event. Es ist für jeden Spieler etwas ganz Besonderes. Aber was zählt, ist das Spiel daheim am dann folgenden Sonntag.”

SSV Merten: Bültena, Schmitz, Pauls, Jacoby, Krämer (74. Carell), Ebersbach, Maier, Zarbo, Schmidt, Esamangua (69. Smajli), Guié-Mien (85. Higa) - Trainer: Pleimes

TV Herkenrath: Kath, Germerodt, Weis, Rahn, Mbiyavanga, Lanwer, Löffelsend (87. Cremer), Antoski, Lo Iacono, Hauschke (62. Mentizis), Geimer (72. Kanli) - Trainer: Kreuer

Schiedsrichter: Landgraf - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Lo Iacono (52.), 1:1 Guié-Mien (63.), 1:2 Lo Iacono (76. Foulelfmeter), 2:2 Guié-Mien (78.), 2:3 Kanli (93.)