Die Satzung gibt dem NFV bei der Bewertung dieser Partie durchaus Recht. Denn sollte der angesetzte Schiedsrichter nicht erscheinen, müssen sich die beteiligten Teams um einen neutralen Ersatz kümmern. Die Verantwortlichen telefonierten einer Lösung 1,5 Stunden hinterher, einigten sich auch aufgrund der sportlichen Bedeutung nicht auf einen Referee und entschieden sich ob der verlorenen Spannung dazu, das Spiel abzusagen.
Jeder Verein hat sich wohl schon Mal in dieser Situation befunden. Und vermutlich jeder Verein hat seine positiven und negativen Erfahrungen damit gemacht. Fakt ist: Ein Geschenk ist die Aufgabe auch nicht für die neutrale Person, die in die Schiedsrichterrolle hineinwachsen soll. Aus diesen Aspekten ist die Entscheidung das Spiel nicht anzupfeifen argumentativ absolut nachzuvollziehen. Allerdings sind die Statuten des Verbands sehr eindeutig formuliert, sodass die erfolgte Wertung gegen beider Teams dem Regelwerk entspricht.
Dennoch: Zunächst wurde die Begegnung wegen eines Vertreters des Verbands, dem Schiedsrichter, nicht angepfiffen. Ist es also die richtige Maßnahme in diesem Fall in die Rolle als Richter zu schlüpfen und Teams zu sanktionieren, die zu besagtem Termin spielbereit umsonst zum Spiel reisten? In der Öffentlichkeit wird auch im Profifußball immer wieder die Phrase gedroschen, dass man den Fußball gerechter machen wolle. Aber machen solche Entscheidungen den Fußball gerechter, lieber NFV?
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