SV Au-Wittnau lässt Kirchzarten (k)alt aussehen

Sonntagnachmittag, das Dreisamtalstadion ist idyllisch gelegen, der goldene Herbst ist hier normalerweise am schönsten. Doch Pustekuchen, der Winter ist just heute in Kirchzarten eingefallen. Im Hintergrund schieben sich die Wolken die Hänge des Schwarzwalds hinab. Minütlich rückt die Schneegrenze näher, Starkregen und eisige Windböen setzen zu. Die Ränge sind von Regenschirmen dominiert. Mit der Zeit laufen die Nasen der Zuschauer, der Glühwein kämpft vergeblich gegen den Wintereinzug.

Ähnlich vergeblich schlägt sich der Aufsteiger des Trainerduos Maxhun Haxhija und Dylan Bamarni. „Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt“, fand letzterer nach der Partie. „Drei Eigenfehler kosten uns das Spiel“, ärgerte sich der andere. Dabei hatte der Aufsteiger gut in die Partie gefunden. Nach einer kurzen Sturm-und-Drang-Phase des Tabellenzweiten gewann Kirchzarten zunehmend Zugriff. Mit einem Lattenschuss setzte Kevin Faller ein erstes Ausrufezeichen. „Mich nervt, dass Au-Wittnau nur Langholz schlägt“, gab Haxhija später zu Protokoll. Ironischerweise war aber sein Team nach dem Platzverweis von Larglind Rama durch lange Bälle aufgefallen.

Nach der Pause jedenfalls starteten die Gäste aufgewärmter. Nach starker Hereingabe des überragenden Marius Zimmermanns patzte SVK-Innenverteidiger Sebastian Baumann. Andreas Zimmermann verwandelte dankbar, dem Wetter entsprechend eiskalt. Keine zehn Minuten später holte der quirlige Zimmermann einen Elfer heraus, den Norman Düfer sicher traf. Den Schlusspunkt setzte Marco Steiert mit seiner ersten Ballberührung. Sein Fernschuss rutschte Raphael Baumann unglücklich durch die Hände. „Wir sind zufrieden“, trällerte Gästetrainer Nejat Cosar. Die Schneegrenze hatte da den SV-Kunstrasen fast erreicht. Auf zum Glühwein im Sportheim!

SV Kirchzarten – SV Au-Wittnau 0:3 (0:0)
Tore: 0:1 Andreas Zimmermann (46.), 0:2 Düfer (54./FE), 0:3 Steiert (93.). Rote Karte: Rama (73.) – grobes Foulspiel. ZR: 100.