2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
Der SV Arberg (in den dunklen Trikots) ließ den TSV Bechhofen im Kerwaspiel ins Leere laufen und schob sich mit dem Dreier nahe an Primus Dombühl heran. F: Schmitt
Der SV Arberg (in den dunklen Trikots) ließ den TSV Bechhofen im Kerwaspiel ins Leere laufen und schob sich mit dem Dreier nahe an Primus Dombühl heran. F: Schmitt

Sonne, Tore, Derbysieg: Arbergs perfekter Tag

FuPa-Videospiel: 4:1-Sieg gegen benachbarten TSV Bechhofen +++ Guter Fußball vor herrlicher Kulisse +++ Grün mangelt es an Zielwasser

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Für den SV Arberg war dieser 19. Oktober 2014 ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Der Finanzchef des Kreisklassisten aus dem südöstlichen Landkreis Ansbach freute sich über 300 Zuschauer, die es sich bei herrlichstem Spätsommerwetter auf dem gepflegten SVA-Gelände gut gehen ließen. Und auf dem Spielfeld steuerte die Elf von Trainer Josef Pelczer ihren Teil zum Gelingen des Arberger Kirchweihsonntag bei. Mit 4:1 schlug sie den keinesfalls enttäuschenden Lokalkonkurrenten TSV Bechhofen völlig verdient, zeigte phasenweise tollen Fußball und schob sich nebenbei in der Tabelle bis auf zwei Punkte an Spitzenreiter Dombühl heran.

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SV Arberg - TSV Bechhofen 4:1 (1:1)

Dabei hätte alles ganz anders kommen können, hätte Richard Grün etwas mehr Zielgenauigkeit bewiesen. Dreimal nämlich tauchte der Bechhofener Offensivakteur in den ersten Minuten der zweiten Spielhälfte aussichtsreich vor dem Gehäuse von SVA-Torsteher Johannes Kergl auf. Dreimal jedoch schloss Grün etwas zu überhastet ab, beim dritten Versuch aus fünf Metern vergab er die größte Chance seiner Elf fast schon ein wenig kläglich (52.). Wer weiß, in welche Richtung das Derby mit einer Bechhofener Führung gelaufen wäre.

Doch genug von "hätte, wäre, wenn": Grün schoss drüber, Arberg verstand die Warnung und machte dort weiter, wo die "Kerwaelf" vor der Pause aufgehört hatte. Der SVA bestimmte das Spiel, kombinierte einen Tick ballsicherer als die Nachbarn und erspielte sich die größeren Chancen. So wie zu Beginn der Partie, als Thomas Weinmann zweimal Gästetorwart Jan Heumann prüfte (6./10.). Oder wie Mitte der ersten Halbzeit, als Simon Mittermeier einen sehenswerten Spielzug über rechts mit einem satten Schuss abschloss, den erneut Heumann über den Kasten lenkte (26.).

Das erste Tor, das erzielte freilich der mit einer defensiven Grundformation (Trainer Walter Hartnagel: "Lasst euch nicht locken!") aufwartende TSV Bechhofen. Und zwar kurios. Einen hohen Ball unterschätzte die Arberger Abwehr, Thomas Choinski erlief ihn und köpfelte die Kugel am herausstürmenden TW Kergl vorbei ins heimische Gehäuse (17.). Ein Tor, das zu jenem Zeitpunkt wie aus dem Nichts fiel und das die spielbestimmenden Arberger auch nur kurz schockte. Beleg dafür: die oben beschriebenen Chancen und ein Knaller der besonderen Sorte. Aus fast 30 Metern nahm sich Rene Sabla ein Herz und zelebrierte das Leder unhaltbar ins linke untere Eck des TSV-Gehäuses (34.). Ein toller Treffer, der gleichzeitig den 1:1-Halbzeitstand darstellte.

Grüns Abschlussversagen erweckt Arberger Kombinationslust

Nach dem Pausentee waren es zunächst die Gäste, die mit frischem Schwung ans Werk gingen. Grün ließ jedoch - wie erwähnt - die Möglichkeiten zur erneuten Führung ungenutzt. Und erweckte mit seinem dritten Fehlschuss quasi die Arberger Lust am Kombinationsfußball. Immer wieder spielten sich die Gastgeber sehenswert durch die Bechhofener Reihen, wobei Janis Crone eine zentrale Rolle einnahm. Der ehemalige U19-Nationalspieler, der u.a. in der Club-Reserve aktiv war und extra am Morgen aus Prag anreiste, war der ruhende Pol seiner Mannschaft. Die spektakulären Abschlüsse, die überließ der langgewachsene 31-Jährige seinen jungen Mitspielern. Die kleinen, wichtigen Zweikämpfe und die unspektakulären, aber so wichtigen Pässe zu Beginn eines Spielzuges aber, die lagen im Aufgabenbereich des abgeklärten Routiniers.

Ein eigener Torerfolg freilich, der wurde Crone vom souveränen Referee Patrick Höfer versagt, der vor seinem Kopfball ein Foul im Luftkampf gesehen hatte (60.). Kurz darauf jedoch lag Arberg dann in Führung: Thomas Weinmann hatte eine Hereingabe von links noch entscheidend hineinverlängert (66.). Der anschließende, völlig ungefährlich wirkende Pyro-Einsatz dreier Arberger Fans brachte eine Mini-Pause mit sich. Vor der Pause hatten die Gäste bei ihrem Treffer bereits durch Böllerschüsse für Derbyatmosphäre gesorgt.

Nochmals Grund zur Freude sollte die Anhängerschaft der Gäste jedoch nicht erhalten. Es spielte nur noch Arberg und das 3:1, welches Jan Semmlinger mit einem durch Freund und Feind hindurchrutschenden Freistoß erzielte, war die Vorentscheidung (72.). Bechhofen kämpfte zwar bis zum Schluss willensstark, Arberg ließ jedoch nichts mehr zu. TSV-Akteur Bastian Lindörfer ärgerte sich darüber etwas zu sehr, ließ sich nach einer ungeahndeten Aktion gegen sich zu einem Frustfoul hinreißen und sah vom souverän und oft auf Ballhöhe agierenden Schiedsrichter die Rote Karte. Das 4:1 gelang Felix Semmlinger, dessen Freistoß zwar flatterte, aber zentral aufs Tor flog. Den hätte der ansonsten gute Gästeschlussmann Heumann durchaus halten können. Es war der Schlusspunkt eines letztlich unstrittigen und verdienten Arberger Derbysieges fürs Bilderbuch.

Schiedsrichter: Patrick Höfer (SC Feucht) - Zuschauer: 300
Tore: 0:1 Thomas Choinski (13.), 1:1 Rene Sabla (34.), 2:1 Thomas Weinmann (66.), 3:1 Jan Semmlinger (72.), 4:1 Felix Semmlinger (94.)
Platzverweise: Rot gegen Bastian Lindörfer (90./TSV Bechhofen/schweres Foul)

Aufrufe: 020.10.2014, 05:05 Uhr
Andreas SchmittAutor