2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielvorbericht
Schon beim Vergleich 2011 waren Sven marten (links) und Martin Pilz (rechts) dabei.
Schon beim Vergleich 2011 waren Sven marten (links) und Martin Pilz (rechts) dabei. – Foto: Nicole Scharmer

Erstes SVA-Derby seit 3389 Tagen

Der bislang in allen Saisonspielen siegreiche SV Altlüdersdorf ist am Sonnabend beim noch sieglosen TuS 1896 Sachsenhausen zu Gast.

Der TuS 1896 Sachsenhausen empfängt am Sonnabend um 15 Uhr den SV Altklüfdersdorf - und damit einen Gegner, gegen den in der Brandenburgliga noch nie gewonnen wurde.

Oliver Richter, Trainer des Brandenburgligisten TuS 1896 Sachsenhausen, spricht in den höchsten Tönen über den kommenden Gegner. „Der SV Altlüdersdorf ist das Fußball-Schwergewicht in unserer Region – egal, was in den letzten Monaten passiert ist.“ Für die Entscheidung, sich trotz der sportlichen Qualifikation für eine weitere Saison nach neun Jahren freiwillig aus der Oberliga zurückzuziehen, gebühre den Machern aller Respekt. Wenngleich ein Umbruch vollzogen worden sei, „konnten gerade im Defensivbereich viele etablierte Spieler gehalten werden“. Und mit Leuten wie den Riehl-Brüdern sei es gelungen, Aggressivität in das Team zu bekommen. „Mit ihrer Giftigkeit können sie ein Spiel kippen.“

Dass der SVA als Tabellenführer anreist, sei keine Überraschung. „Da muss man auch das Auftaktprogramm sehen“, so Richter. Die Lila-Weißen hätten bei Liganeuling Miersdorf (der durch das Fehlen von Topstürmer Niclas Goslinowski geschwächt gewesen sei) und gegen den FSV Bernau („Der gerade nicht in bester Verfassung ist“) gewonnen. „Die Tabellenführung ist daher nicht überzubewerten. Das soll aber nicht die phantastische Arbeit des Trainerteams abwerten.“

Sachsenhausen selbst startete mit Unentschieden gegen Werder (3:3) und in Neuruppin (0:0). „Wenn ich als Sportler denke und fühle, will ich mit sechs Punkten starten“, so der TuS-Coach. Auf der anderen Seite müsse auch die Qualität der Gegner gesehen werden. „Werder hat eine Mannschaft zusammengestellt, die das Überraschungsteam werden kann. Und Neuruppin ist zwar im Umbruch, war in der Liga aber über Jahre ein absoluter Richtwert. Wir ordnen die Ergebnisse realistisch ein und arbeiten sortiert und ruhig weiter.“

Für Altlüdersdorf ist das Duell mit dem TuS das erste Oberhavel-Derby seit dem 21. Mai 2010 (2:0 gegen den TuS). „Wir treffen auf einen Gegner, der in der Brandenburgliga seit fast zehn Jahren ungeschlagen ist“, betont Richter. Am 3. Oktober 2009 hatte der SVA mit 0:2 beim SV Babelsberg 03 II verloren. Danach blieb das Team auf dem Weg zum Titel ohne echten Ausrutscher und verabschiedete sich für neun Jahre in die Oberliga.

TuS-Coach erwartet enges Spiel

Dort trafen die Lila-Weißen auf viele namhafte Gegner, freuen sich nun aber dennoch auf Sachsenhausen. „Das ist definitiv so“, sagt Trainer Steffen Borkowski. Dieser betont: „Ich habe meinen Spielern deutlich gemacht, dass sich niemand etwas darauf einzubilden braucht, dass wir Erster sind. Wir sind nicht so gut, wie es derzeit aussieht. Das ist nur eine Momentaufnahme.“ Und auch der Umstand, dass der TuS in der Liga noch nie gegen Altlüdersdorf gewinnen konnte, spiele keine Rolle. „Die Konstellation ist diesmal eine ganz andere. Mal gucken, ob wir ein paar Nadelstiche setzen können.“ Personell würde es nicht so gut aussehen. „Ich denke, wir haben ein ganz ordentliches Gerüst, leider aber nicht am Samstag. Wir haben aber genug Leute im Kader.“

Wenngleich es mit Sachsenhausen lange keine direkten Vergleiche in der Liga gegeben habe, würden sich beide Mannschaften gut kennen. „Ich erwarte eine sehr ausgeglichene Partie, in der es auf die berühmten Situationen ankommen wird. Mal sehen, wie weit meine Mannschaft schon ist. Dass wir etwas mitnehmen möchten, ist klar.“ In Neuruppin habe der TuS vor einer Woche sehr ordentlich gespielt. „Sie haben angedeutet, wozu sie in der Lage sind. Und sie werden gegen uns extrem motiviert sein.“

Auch Richter erwartet eine enge und umkämpfte Partie. „Es ist ein Derby, weil wir auf ein Team aus Oberhavel treffen, mit dem wir uns oft beim Masters duelliert haben. Richtig mag sein, dass viele Spieler auf der anderen Seite noch nie ein solches Derby gespielt haben. Wir werden versuchen, ekelig zu sein.“ Der TuS-Coach erinnert daran, dass sein Team seit einem Dreivierteljahr in Heimspielen ungeschlagen ist und in diesem Jahr erst ein Spiel verloren hat. „Wir haben in drei der vier Halbzeiten dieser Saison aber auch kein Tor gemacht.“

Borkowski hat den Sonnabend-Gegner beobachtet. Kopfzerbrechen bereiten ihm aber eher die zu erwartenden Temperaturen. „Das wird eine zusätzliche Herausforderung. Dadurch ist nicht das Spiel möglich, das man erwarten könnte. Jeder wird versuchen, mit den Kräften zu haushalten, um am Ende Reserven zu mobilisieren.“

TuS und SVA im direkten Vergleich

Liga-Kontrahenten waren Sachsenhausen und Altlüdersdorf bislang nur in zwei Spielzeiten (2008 bis 2010).

Noch nie konnte der TuS 1896 dabei gegen die Lila-Weißen gewinnen. In Altlüdersdorf gingen beide Spiele verloren (0:5 und 0:2).

Der einzige Punktgewinn gelang Sachsenhausen am 21. August 2009 auf eigenem Platz (1:1). Neun Monate zuvor hieß es an gleicher Stelle 0:1.

Im Landespokal gab es drei Vergleiche. Sachsenhausen war jeweils in der Rolle des Gastgebers. Im März 2011 hieß es 1:5. Im Oktober 2013 setzte sich der Außenseiter mit 4:3 nach Elfmeterschießen durch. Knapp zwei Jahre später gewannen die Gäste mit 4:2 nach Verlängerung.

Aufrufe: 030.8.2019, 17:58 Uhr
Stefan ZwahrAutor