2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die aus dem Nebel kommen: Axel Neumann (vorne links) im Zweikampf mit Fußball-Legende Mario Basler.	Foto: Edgar Daudistel
Die aus dem Nebel kommen: Axel Neumann (vorne links) im Zweikampf mit Fußball-Legende Mario Basler. Foto: Edgar Daudistel

Nebel kommt der Alemannia zu Hilfe

Waldalgesheimer Spiel gegen Rüssingen wird beim Stand von 0:1 zur Pause abgebrochen

WALDALGESHEIM. Glück gehabt! Nach 15 starken Minuten verlor Verbandsliga-Spitzenteam Alemannia Waldalgesheim an der heimischen Waldstraße gegen Aufsteiger TuS Rüssingen immer mehr den Faden und musste danach doppelt froh sein: Einmal, dass es zur Halbzeit nur 0:1 stand. Zum anderen aber vor allem, dass Schiedsrichter Jens Schmidt (Frankenthal) nach Rücksprache mit beiden Trainern und den Verantwortlichen entschied, die Partie nach der Pause im dichter werdenden Nebel nicht wieder anzupfeifen. Von der Mittellinie waren die Eckfahnen nur noch zu erahnen, die Sicht von einem Tor zum anderen nicht mehr möglich.

„Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, war André Weingärtner deutlich zufriedener als sein Trainerkollege Ako Yalkin vom TuS. Der haderte, dass man nicht jeden Tag mit einer 1:0-Gästeführung in Waldalgesheim in die Pause gehen könne, sah nach kurzer Überprüfung der Bedingungen aber ein, dass der Abbruch unausweichlich war. Ansonsten gingen die 45-Minuten-Fazits der Coaches auseinander: Yalkin sah zwei ausgesprochen gute Offensivreihen und ein „spektakuläres Spiel beider Mannschaften“, denen er für das Offensivfeuerwerk sein Kompliment aussprechen wollte. Weingärtner war dagegen angefressen, charakterisierte die Chancenvergeudung in den ersten Minuten als „Wahnsinn, welche Fahrkarten wir geschossen haben“, um dann zu sehen, wie seine Elf das Spiel von Minute zu Minute mehr dem Gegner überließ, immer später in die Zweikämpfe kam und schließlich um das Gegentor bettelte.„Wir haben mit Ausnahme von Georg (Borschnek, die Red.) kollektiv katastrophal gespielt“, so der 37-Jährige.
Den Torschrei hatten die SVA-Fans bereits nach 32 Sekunden auf den Lippen. Axel Neumann, der von links nach innen kreuzte, zog aus 20 Metern ab, visierte aber nur den rechten Innenpfosten an. Drei Minuten später war es wieder Neumann, der völlig frei mit seinem Kopfball nach Freistoß von Eric Wischang aus dem rechten Halbfeld aus sechs Metern an Torwart Jan-Philipp Kluska scheiterte. Danach hatten Konstantin Ludwig (13.), Deniz Darcan (22.) und Oliver Hoch (26.) weitere glasklare Chancen zur möglichen Führung.
Dann rissen die Gäste das Kommando an sich, geführt von Mario Basler als verkapptem Libero, der vor allem über sein Stellungsspiel Akzente setzte. Seine zielgenauen langen Bälle mit Standards aus der eigenen Hälfte erreichten zunächst Maximilian Kardasch, der zweimal knapp verzog (21., 24.). Borschnek rettete danach gegen die allein auf ihn zulaufenden Ivica (33.) und Ivan Dzijan (35.) glänzend zur Ecke, dann kam Christian Klöckner im Strafraum gegen den sehr starken Semir Borogovac zu spät. Den fälligen Elfmeter verwandelte Doruk Tras locker unten links zum 0:1 (38.).
Das ist allerdings bedeutungslos. Eine Neuauflage beginnt nach DFB- und SWFV-Statuten beim Stand von 0:0. Zumindest dann, wenn – wie in diesem Spiel – höhere Gewalt als Grund vorliegt. In jedem Fall muss das Sportgericht, das mit der Entscheidung betraut ist, seinen Beschluss treffen.
SVA Waldalgesheim: Borschnek – Förstel, Klöckner, Fennel, Frank – Schindel , Darcan, Wischang, Hoch – Neumann, Ludwig.

Aufrufe: 02.11.2014, 21:59 Uhr
Jochen WernerAutor