2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Der Kapitän geht voran: Dennis Ritz (rechts) brachte die TuS Marienborn mit dem 2:0 endgültig auf die Siegerstraße.     	Foto: hbz/Jörg Henkel
Der Kapitän geht voran: Dennis Ritz (rechts) brachte die TuS Marienborn mit dem 2:0 endgültig auf die Siegerstraße. Foto: hbz/Jörg Henkel

Melchior, der gefeierte Mann

Torhüter der TuS Marienborn überragt bei 2:1-Sieg gegen Alemannia Waldalgesheim +++ Trainer Cakici: „Der war top“

Mainz. Als hätte er Tausend Arme. „Irgendwann hast du das Gefühl, du kannst noch eine halbe Stunde spielen und machst kein Tor“, schüttelt Marcel Fennel den Kopf. Immer wieder waren der Kapitän von Alemannia Waldalgesheim und seine Kollegen am Keeper der TuS Marienborn gescheitert. „Das hat Spaß gemacht heute“, grinst Johannes Melchior. Seine feuerroten Handschuhe hat er fest im Arm. Sie sind für die Punktspiele reserviert, der erste Einsatz beim 1:0 in Alzey war schon erfolgreich. Und beim 2:1 (1:0)-Erfolg gegen die ohne ihren erkrankten Trainer Aydin Ay angereiste Alemannia hielt Melchior erneut 93 Minuten lang seinen Kasten sauber, ehe ihn Jonas Becker doch noch mit einem Pressschlag, der neben dem Innenpfosten ins Netz flog, überwand. Doch da war dieses Verbandsligaspiel im Prinzip schon durch.

Zur Pause war es, je nach Vereinsfarben, ein gefühltes 3:3 oder auch 2:4. Jannik Kern stand nach Lukas Hardens Zuspiel in die Spitze Mann gegen Mann und überwand Pasquale Patria zum 1:0 (10.), das zweite Eins-gegen-Eins mit dem früheren Waldalgesheimer gewann der Keeper (15.). Vorher, nachher richtete sich der Fokus auf Melchior. Timo Riemers Flachschuss (1.), Michael Widera, der frei vor dem Keeper auftauchte (17., 28.) oder nach einer Ecke wuchtig abschloss (26.) – immer blieb der 21-Jährige der Sieger. „Nach dem Hinspiel hatten viele Spieler persönlich was gut zu machen“, sagt Melchior, „wir haben uns sehr heiß gemacht.“ Die TuS stand tiefer als gewohnt, ließ die Gäste kommen und probierte es über das Tempo.

Eine Portion Glück kam hinzu, als die Waldalgesheimer Deckung nach einem langen Ball gleich doppelt patzte, Dennis Ritz auf und davon war und auf 2:0 erhöhte (71.). Vorher, nachher: Chancenwucher der Gäste. Mehrere dicke Gelegenheiten nach Standards, gezielte Flachschüsse von Widera (86.) und Manuel Helmlingers Hieb (88.), immer war Melchior zur Stelle. „Der war top“, lobt Ali Cakici seinen Torhüter. Mitte der ersten Halbzeit stellte der TuS-Trainer das System um, auf ein kompakteres 4-3-3. „Von da an hatten wir mehr Zugriff.“ Bei einigen guten Gegenstoß-Gelegenheiten fehlte in der hochklassigen ersten Hälfte der letzte Pass. „Die zweite Halbzeit ging an uns“, betont Cakici. Untypischerweise nicht so sehr vom Spielerischen her, aber die Marienborner verteidigten ihren ersten Dreier gegen ein Top-Vier-Team beherzt im Kollektiv.

„Das Ergebnis ist schon paradox“, blickt Fennel vor allem auf Durchgang Nummer eins. „In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so gut gespielt, hatten aber trotzdem genug gute Chancen.“ Die TuS habe verdient gewonnen, weil sie eben effektiv ihre Chancen genutzt hat. „In allen anderen Punkten dürften wir vorne gelegen haben“, sagt der Kapitän, „und das war nicht das erste Mal – deswegen sind wir auch nicht Erster oder Zweiter.“

TuS Marienborn: Melchior – Klüber, Hofmann, Breier, M. Ritz – Letz – Harden (80. Hellmann), Freisler, Portmann (68. Berninger), D. Ritz – Kern (75. Hoti).



Aufrufe: 02.12.2018, 18:30 Uhr
Torben SchröderAutor