Beuren patzt gegen Bergatreute

Turbulentes Spiel auf dem Kunstrasen in Isny: sieben Tore, zwei Platzverweise, Entscheidung in der Nachspielzeit – da war richtig was los zwischen Spitzenreiter SV Beuren und Mittelfeldteam SV Bergatreute. Die frühe Führung der Beurener glich Bergartreute schnell aus. Beim zweiten Treffer des Tabellenführers verletzte sich der Bergatreuter Benedikt Beingrübel schwer als er mit dem Fuß im Kunstrasen ohne Fremdeinwirkung hängenblieb. Erst wurde er lange behandelt,gestützt humpelte er dann vom Feld und wurde schließlich mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Seine Mannschaftskameraden schüttelten den Schock über die schwere Verletzung schnell ab und kamen erneut zum Ausgleich. Und es kam noch besser: Nach einer Notbremse musste Beurens Dominik Kuhn vom Feld, den fälligen Elfmeter verwandelte Nico Kölbel zur ersten Führung. Doch in Unterzahl kam Beuren gut zurück, Marcel Schneider gelang das 3:3 durch einen abgefälschten Schuss. Kurz vor Schluss musste auch Bergatreutes Johannes Brauchle mit Gelb-Rot vom Feld. An Drama war das aber ganz offenbar noch nicht genug. In der Nachspielzeit verpasste erst Schneider das 4:3 für Beuren, im Gegenzug sah dann der überragende Tobias Peter den mitgelaufenen Arimiyaou Agbere, der cool zum Erfolg für Bergatreute einschob. Beurens Trainer Patrick Mayer ging danach mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Wir haben eine unterirdisches Defensivleistung gezeigt. Der Sieg für Bergatreute war hochverdient. Wir müssen überlegen, ob wir auf dem richtigen Weg sind." Ein besonderes Lob von Ex-Profi Mayer gab es für den Bergatreuter Mittelstürmer Tobias Peter, der nicht nur ein Tor erzielte und eines vorbereitete, sondern permanent für Gefahr vor dem Beurener Tor sorgte: "Ich hebe selten eine Spielerleistung heraus. Aber was er heute gezeigt hat, war herausragendes Niveau. Er war mit Abstand bester Mann auf dem Platz."

"So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt", kommentierte Trainer Rolf Weiland vom VfL Brochenzell die Anfangsphase im FuPa-Spiel der Woche gegen den SV Fronhofen. Nach exakt 2:32 Minuten lag Weilands VfL mit 0:2 zurück. "Den Start haben wir völlig verpennt und dann wird es gegen den Tabellenvierten einfach schwierig", ärgerte sich Weiland über die 2:4-Niederlage des VfL. Fronhofens Trainer Gerhard Schmitz war entsprechend zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: "Es ist immer gut, so in ein Auswärtsspiel zu starten." Beide Trainer machten die gleichen beiden Faktoren für Fronhofens Sieg aus, der auch laut Weiland "völlig in Ordnung" ging. Zum einen kam der SVF besser mit den schwierigen Platzverhältnissen in Brochenzell klar. "Über fußballerische Elemente zu kommen, war heute sehr schwierig", sagte Schmitz. Fronhofen passte sich an, operierte viel mit langen Bällen und sicherte sich auch mehr zweite Bälle. "Sie haben alles das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", meinte Weiland. "Und wir haben es Fronhofen einfach zu leicht gemacht." Der zweite spielentscheidende Faktor war die Effektivität. Wenn die Fronhofener vors Tor kamen, wurde es fast immer gefährlich. "Es war jetzt nicht so, dass wir reihenweise Möglichkeiten vergeben haben", erklärte Weiland im Gegensatz dazu. "Aber wir brauchen einfach zu viele Chancen." So musste Brochenzell den SV Maierhöfen-Grünenbach, der bei der SG Argental mit 2:0 gewann, in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Ganz anders beim SVF: "Gerade die Standardsituationen waren heute richtig gut", lobte Schmitz. "Das ist ein Schlüssel für unsere gute Rückrunde. Wir haben uns in eine gute Ausgangslage gebracht, da müssen wir dranbleiben." Fronhofen führt die Rückrundentabelle mit vier Siegen aus vier Spielen an, ist nach dem 3:3 des TSV Heimenkirch gegen den SV Mochenwangen jetzt punktgleich mit den Allgäuern. Der Rückstand auf die Tabellenspitze beträgt sieben Punkte.

Dort steht der TSV Eschach durch einen 4:0-Sieg gegen den SV Achberg und dank des Beurener Patzers wieder ganz oben. Niklas Rummler brachte Eschach nach einer Viertelstunde in Führung, Max Bröhm und die Sprenger-Zwillinge David und Sebastian erhöhten im zweiten Durchgang auf 4:0. Eschach korrigierte damit die 0:1-Niederlage gegen den TSV Ratzenried aus der Vorwoche. "Es war besser", kommentierte Eschachs Trainer Philipp Meißner die Partie. "Wir haben eine bessere Einstellung gezeigt und uns besser Chancen herausgespielt. Aber gerade im Passspiel haben wir noch Potenzial."

Das Duell im vorderen Mittelfeld zwischen dem SV Kressbronn und dem FC Leutkirch entschieden die Leutkircher in der Nachspielzeit für sich. Der SV Oberzell gewann verdient gegen die SG Kißlegg. Der SV Seibranz und der TSV Meckenbeuren teilten die Punkte.