2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sollten diese Momente die Saison des SV Beuren entschieden haben? In der Nachspielzeit bejubeln die Spieler des SV Bergratreute das Tor zum 4:3-Sieg, mit dem sie den Beurenern den (womöglich) über den Aufstieg in die Landesliga entscheidenden Punkt ab Foto: Michael Panzram
Sollten diese Momente die Saison des SV Beuren entschieden haben? In der Nachspielzeit bejubeln die Spieler des SV Bergratreute das Tor zum 4:3-Sieg, mit dem sie den Beurenern den (womöglich) über den Aufstieg in die Landesliga entscheidenden Punkt ab Foto: Michael Panzram
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Ein ganz besonderer Härtefall

Der SV Beuren wird den Aufstieg in der Fußball-Bezirksliga womöglich knapp verpassen

Isny / sz - Der vom Württembergischen Fußballverband (WFV) angekündigte Saisonabbruch zum 30. Juni ab der Verbandsliga abwärts hat Sieger und Verlierer hinterlassen. Eine der Mannschaften, die sich so gar nicht über die Entscheidung freuen kann, ist der SV Beuren. Denn der Bezirksligist hat womöglich in der letzten Minute des letzten Saisonspiels den Aufstieg in die Landesliga verspielt – ohne es in diesem Moment auch nur entfernt zu ahnen.

Sonntag, 8. März 2020, Kunstrasenplatz Isny: Der Tabellenführer SV Beuren empfängt den SV Bergatreute und will gewinnen, um seinen Drei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger TSV Eschach zu halten oder gar auszubauen. Kurz vor Schluss steht es 3:3, die Beurener werfen in einem letzten Angriff noch einmal alles nach vorne, Marcel Schneider vergibt eine Topchance, den folgenden Konter lässt der Schiedsrichter noch zu. Und dann passiert es: Bergatreute schafft das umjubelte 4:3 – und verbaut Beuren damit den Aufstieg in die Landesliga. Was damals natürlich niemand ahnt. Denn gleichzeitig gewinnt Eschach seine Aufgabe gegen den Tabellenletzten SV Achberg mit 4:0 und zieht an Beuren vorbei auf die Spitzenposition. Beide Mannschaften sind jetzt punktgleich, Eschach hat die bessere Tordifferenz. Vier Tage später wird die Saison der Fußballamateure unterbrochen, weitere zwei Monate später beschließt der WFV, die Spielzeit abzubrechen und den Stand von Mitte März zu werten. Eschach soll demnach aufsteigen, Beuren müsste in der Bezirksliga bleiben.

"Es ist eine schwierige Situation", sagt Beurens Trainer Patrick Mayer. Früh hat er geahnt, dass ihn mit seiner Mannschaft solch ein bedauerliches Schicksal treffen könnte. Natürlich hadert er mit der vom WFV angedachten Lösung. Gleichzeitig ist er zuversichtlich: "Ich bin noch relativ entspannt und überzeugt, dass das noch nicht fix ist." Der SVB hattezuletzt, wie alle anderen Vereine auch, die Gelegenheit, dem Verband seinen Standpunkt mitzuteilen. Die Beurener haben sich nicht lange bitte lassen und einen Brief aufgesetzt. Ihr Vorschlag: Die Saison nicht abbrechen, sondern nach bayerischem Vorbild verlängern. Heißt: Einen Wiederbeginn ab September anpeilen, die Meisterschaft in jedem Fall ausspielen. Nur so könne es vollkommen gerecht laufen, sagt Mayer.

Der Beurener Trainer akzeptiert, dass der WFV eine Lösung anstrebt, die nur wenige Verlierer produziert. Dass es dann aber ausgerechnet so einen besonderen Härtefall wie den ihren geben würde, sehen sie kritisch. Zumal es mit dem FC Albstadt in der Landesliga (punktgleich auf Platz zwei hinter dem VfB Friedrichshafen) noch ein weiteres Beispiel in einer höheren Spielklasse gibt.

Und auch in den unteren Klassen gibt es Fälle wie den des TSV Oberreitnau, der eigentlich nur auf Platz vier in der Kreisliga B4 steht, aber durch ein weniger gespieltes Spiel und die Quotientenregel nur hauchdünn an der Kreisliga A1 vorbeischrammen wird. Wenn es so bleibt, wie der WFV plant. Entschieden werden soll erst am 20. Juni, wie der Punkt aussieht, der hinter diese vollkommen außergewöhnliche Spielzeit gesetzt werden wird.

Aufrufe: 025.5.2020, 15:25 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor