Westerhausen erwartet Union Schönebeck

SV 1890 Westerhausen - Union Schönebeck (Fr. 18 Uhr)

Im Hinspiel unterlag Westerhausen in einem taktisch geprägten Spiel knapp mit 0:1 und hatte Pech, dass ein Strafstoß verwehrt blieb und im Rückspiel endete die Begegnung mit 2:2. Union stand zwar schon als Meister fest, doch nach 11 Siegen am Stück – 18 aus den letzten 19 Spielen – wollten die Schönebecker noch einen Rekord aufstellen, den größten Punkteabstand auf den 2. Platz. Doch auch für Westerhausen ging es noch um etwas, mit einem Sieg wäre der Aufsteiger auf einem Medaillenrang gelandet und hätte sich die Bronze-Medaille verdient gehabt. Doch nach dem 2:2 war für Union der Rekord futsch und für Westerhausen stand der vierte Platz der Tabelle zu Buche.

Nun kommt es also zu einem Wiedersehen, dass so schnell nicht erwartet werden konnte. Union tauschte im Sommer den Trainer aus, Torsten Brinkmann übernahm von Mario Katte, und hielt auch den Kader in großen Stücken zusammen. Mit Nils Kaufmann (Arnstedt, Verbandsliga) und Florian Dethlefsen (Olvenstedt, Landesliga) verstärkte sich das Team namhaft. Dazu kommen mit Manuel Müller noch ein Keeper, und Bastian Lorenz aus der eigenen A-Jugend. Verschmerzen mussten die Unioner den Abgang von Kapitän Michael Herzog, der beim 2:2 im Juni noch beide Tore für sein Team erzielte und einen großen Anteil an der starken Saison hatte, schließlich erzielte der Angreifer noch weitere 17 Saisontreffer. Auf ein Wiedersehen wartete man in diesem Spiel vergeblich, im Januar verpflichtete Union Torjäger Philipp Glage (17 Tore in 15 Spielen) und auf ein Duell mit diesem freute sich vor allem Lars Timpe, spielten doch beide vor einigen Jahren (2007-09) in Sangerhausen noch gemeinsam Fußball.

Die Vorbereitung lief für Schönebeck nun auch nicht optimal, einem starken 0:0 gegen Oberligist Askania Bernburg standt gegen Barleben, ebenfalls Oberliga, eine 10:0-Testspielschlappe gegenüber. Siege gab es im Sparkassencup gegen Neugattersleben (4:1) und Egeln (4:0), die beide allerdings nur in der Salzlandliga spielen. Doch mit dem 0:2 gegen den Landesliga-Aufsteiger SV 09 Staßfurt musste Brinkmann mit seinem Team bereits im Viertelfinale die Segel streichen. In der Vorbereitung folgte dann ein 2:0-Sieg gegen Schwarz-Gelb Bernburg und gegen Ummendorf (3:3) und Irxleben (1:1) jeweils ein Remis.

Westerhausen baute den Kader im Sommer auch etwas um, doch wurde dabei fast gänzlich auf junge Spieler aus der Region gesetzt. Mit Daniel Krämer, Felix Kanter, Laurin Kreß und Jakob Frye kam ein Quartett aus der aufgelösten U23 des VfB Germania Halberstadt. Dazu gesellen sich noch Gordon Stammer und Julian Helmdag (beide BFV), sowie Kai Rathsack vom SV Stahl Thale.

In der Vorbereitung gab es nur Siege für das Team von Karsten Armes, dabei wurden zwei Vizemeister der Landesklasse geschlagen: 2:1 gewann die Wolfsberg-Elf gegen Niegripp (LK2) und ließ gegen den Quedlinburger SV (LK3) ein 4:0 folgen. Die weiteren Begegnungen gegen Hessen (5:0, Harzoberliga) und Börde Magdeburg II (7:1, 5. LK2) wurden dann zu Kantersiegen.

Welche Gedanken gibt es sonst noch vom Spiel: „Interessantes Spiel, welches wir mit unserem Heimvorteil versuchen wollen für uns zu entscheiden“, gibt Westerhausens Trainer Karsten Armes zu Protokoll. Schönebecks Trainer Torsten Brinkmann klang nach der Auslosung über das Los nicht ganz so glücklich, auf die Frage ob es ein dankbares Los sei, antwortete der Übungsleiter der Volksstimme gegenüber mit: „Nein, das nicht. Ich kenne die Mannschaft aus meiner Zeit als Trainer in Halberstadt (U23). Das sind alles erfahrene Spieler. Das wird nicht einfach.“ um dann hinterherzuschieben: „Trotzdem ist das eine lösbare Aufgabe. Wir haben die Favoritenrolle und wollen auch im Rhythmus bleiben um danach ein großes Los zu ziehen“. Auch wenn Westerhausen erst das dritte Jahr im Landespokal teilnimmt, Schönebeck ist bereits das zweite Mal zu Gast in Westerhausen. Auch 2010 war der SSC der große Favorit, doch das störte Westerhausen nicht, mit 4:3 wurde das damalige Spitzenteam der Landesliga aus dem Pokal geschossen. Und wenn es nun wieder gelingt so eine Stimmung wie zum letzten Ligaspiel auf die Ränge zu zaubern, Unions damaliger Trainer meinte gegenüber der Volksstimme: „Da war die Hölle los!“ und meinte damit die Unterstützung von den Rängen, ja dann, dann kann es ein heißer Tanz für den Favoriten werden.