2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Brennpunkt Orange

Ein Mann, ein Wort

Um den Jahreswechsel vermeldete Thüringenliga-Schlusslicht SV Ehrenhain, dass mit Robert Paul prominente Verstärkung im Anflug ist. Er sollte in einer sportlich schwierigen Lage weiterhelfen.

Überzeugt hatte ihn übrigens Kumpel Christopher Lehmann, Stürmer beim SV Ehrenhain. Nachdem sich Robert Paul (36) bei Wismut Gera und zunächst komplett aus dem Fußball zurückzog, flachsten die beiden immer wieder über ein Comeback in Ehrenhain. „Es gab da immer mal wieder Ideen und Gespräche. Beim Geburtstag von Christopher Lehmann – zu der Zeit war es gerade gestattet sich mit einigen Menschen zu treffen – waren viele Spieler von Ehrenhain da. Aus dem ursprünglichen Spaß wurde Ernst und wir haben die Gespräche intensiviert. Und dann stehe ich auch zu meinem Wort“, erklärt Robert Paul, angesprochen darauf, wie ihn sein Weg nach Ehrenhain führte.

Dass seine Station bei Wismut Gera endete, hatte seinerzeit vor allem zeitliche Gründe, erklärte der dreifache Vater gegenüber FuPa Thüringen. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen klappte es immer seltener mit dem Training und so entschloss er sich zu dem Schritt, vorerst die Fußballschuhe beiseite zu legen. „Ich habe es einfach nicht mehr geschafft zum Training zu gehen und wollte jüngeren Spielern da auch einfach nicht die Plätze wegnehmen im Team. Das lief aber alles ganz sauber ab“, sagt der 36-Jährige, der mit seiner Familie in Meerane wohnt.

Die Lust ist noch da

Nach seinem Weggang aus Zwickau im Sommer 2017 forcierte er die berufliche Laufbahn nach dem Fußball. „Den Profifußball habe ich nach der Zeit in Zwickau ein stückweit hinter mir gelassen. Ich habe mich anschließend beruflich orientiert und auch geschaut, wo ich mit meiner Familie leben und alt werden will“, erinnert er sich. Inzwischen hat Robert Paul seine eigene Versicherungsagentur und damit alle Hände voll zu tun. Daneben ist er Immobilienmakler – der Job, den er während seiner Zeit in Zwickau gelernt hat.

Mittlerweile hat sich das aber offensichtlich alles ganz gut eingespielt und die Lust auf Fußball ist auch noch da. „Mir hat auch die Bewegung gefehlt“, sagt er und fügt an: „Ehrenhain ist in der Nähe von meinem Zuhause. Das war mir sehr wichtig. Für mich hat das Zusammensein mit der Truppe oberste Priorität und natürlich wollte ich auch sportlich helfen.“ Auch wenn er im letzten halben Jahr pausiert hat, hat er keine Angst, dass er sich schnell wieder die nötige Fitness holt. „Eigentlich werde ich schnell wieder fit, wenn ich etwas mache“, weiß der gebürtige Sömmerdaer.

>>> Zum FuPa-Profil von Robert Paul

Aus bekannten Gründen (Corona), fand allerdings für Robert Paul bisher weder Training geschweige ein Spiel für den SV Ehrenhain statt. Spieler und Verein einigten sich zunächst darauf, dass das Engagement beim SVE bis Saisonende geht und man dann gemeinsam weiter schaut. Könnte es also passieren (im Fall des Saisonabbruchs), dass die Station beim SV Ehrenhain endet, ohne dass der Routinier nur ein Spiel für die Ostthüringer gemacht hat? Wenn es nach Robert Paul geht, muss das nicht so sein. „Ich muss das familiär eintakten. Mit drei Kindern möchte man ja auch Familienzeit verbringen. Aber wenn bis Sommer nichts Unvorhergesehenes passiert, stehe ich weiter zu meinem Wort und würde das machen, klar.“ Das wird man beim SV Ehrenhain sicher gerne hören.

Dann gibt es möglicherweise auch wieder ein Duell gegen den Ex-Verein Wismut Gera. Beim denkwürdigen 6:7 in der vergangenen Saison war Robert Paul noch für Wismut auf dem Platz und unterlag in einem spektakulären Match. „Das war unfassbar und hatte eine unglaubliche Dynamik angenommen. Das kannst du fast nicht erklären. Solche Dinge passieren halt nur im Fußball“, erinnert er sich schmerzlich an die bittere Niederlage.

Aufrufe: 05.3.2021, 08:00 Uhr
FuPa ThüringenAutor