2024-06-04T08:56:08.599Z

Spielbericht

SV 08 Baalberge - FSV Rot-Weiß Alsleben

In der Nachhole- Partie des 16. Spieltages der Landesklasse Staffel 4 wurde der FSV Rot-Weiß Alsleben seiner hohen Favoritenrolle gerecht und siegte beim SV 08 Baalberge mit 4:0.

Seit Jahren lässt Alsleben mit großen Transfers aufhorchen. So schon in der Salzlandliga, als 8 Spieler (davon 6 aus Landesliga und Landesklasse) verpflichtet wurden, was den Rot-Weißen ihren ersten Kreismeistertitel des KFV Salzland einbrachte. Mit 23 Siegen in Serie. Oder vor 2 Jahren Alexander Naumann, der beim VFL Halle 96 und Askania Bernburg Oberliga- und Verbandsligaerfahrung sammeln konnte. Oder eben vor/ in dieser Saison, als 7 Spieler dazukamen, darunter der Kapitän vom Landesligaabsteiger und Ligakonkurrenten TV Askania Bernburg II Max Labbert und der von Landesligavereinen umworbene "Doppeltorschützenkönig" Hendrik Kluge. In der vergangenen Saison "scheiterte" Alsleben noch auf Platz 2, das aber nur, weil Emseloh 3 Punkte am grünen Tisch zugesprochen bekam. Diesmal hingegen ist der Landesligaaufstieg den Alslebern mit nun 10 Punkten Vorsprung bei noch 6 ausstehenden Spielen praktisch nicht mehr zu nehmen.

Während die Rot-Weißen bis auf den gesperrten Vladislav Schön ihre beste Elf aufbieten konnten, musste SV 08 – Trainer Daniel Henze wieder einmal mit vielen Ausfällen klarkommen und damit verbundenen Umstellungen improvisieren. In der Viererkette drei angeschlagene Spieler, auf den Positionen in Mittelfeld und Sturm situationsbedingt gleich vier Änderungen. Das zieht sich durch die gesamte Saison. So ist es schwer, eine Hierarchie und eine eingespielte Elf zu finden.

Baalberge versuchte zunächst die Räume eng und Alsleben so aus der Gefahrenzone fern zu halten. Das gelang unter hohem kämpferischem und läuferischem Aufwand zwar einigermaßen, aber nach vorne fehlten die Ideen und jegliche Durchschlagskraft. Abgesehen von Sascha Dienel, der immer wieder Laufwege anbot, dann aber meist auf sich alleine gestellt war. Letztlich musste der SV 08 vor den vielen herausragenden Individualisten in der Alsleber Offensive stets auf der Hut sein, so dass das Augenmerk mehr auf der Defensive lag. Dass Baalberge auf diese Weise fast eine halbe Stunde lang kaum Chancen zuließ, spricht für die Henze- Schützlinge. Nur ist es eben so, wie schon der Zerbster Trainer Jens Borchers vor 2 Wochen anerkennen musste und wie es auch der Zörbiger Bericht in digitalen Medien erahnen ließ - Alsleben strotzt einfach vor Selbstvertrauen, spielt die in dieser Liga permanent überlegene Qualität aus, nutzt die Fehler des Gegners gnadenlos und die Klasse vorn macht dann schnell den Unterschied. Baalberge versprang einmal unglücklich im Zentrum der Ball, blitzschnell schaltete Uwe Reitmann, schickte Kluge über links auf die Reise, der unter Tempo geschickt mitnahm, mit zwei Haken die rechte SV 08 – Abwehrseite verlud und sofort den 30m- Flankenwechsel suchte. Dort stand Sebastian Horner richtig zum Ball, roch die Situation. Seine technisch sehenswerte Direktabnahme parierte jedoch Vincent Collard im SV 08- Tor mit einer Klasseparade (17.). Und auch der nächste kleine Fehler Baalberges führte aus dem Umschaltspiel heraus umgehend zur dicken Chance der Rot-Weißen. Tim Gadkowsky knapp am langen Eck vorbei (25.). Auch eine Alsleber Stärke - wenn es so nicht gleich klappt, dann eben über Handlungsschnelligkeit im Abstauber. Horner im Gewühl mit der Ablage, Kluge spitzelte den Ball zum 0:1 irgendwie ins Tor (28.). Kluge hatte vor einer Woche in Zörbig seine kleine Durststrecke (6 Spiele ohne Treffer) überwunden, und traf nun auch in Baalberge. Kurz darauf zeigte Alsleben dem Gastgeber einmal mehr die Unterschiede auf. Denn während Baalberge nach Fehlern in der Alsleber Deckung 2mal über Dienel durchkam, der einmal knapp am Fuß von Tobias Krzmarik im Rot-Weiß-Gehäuse scheiterte (32.) und einmal nach seiner Ablage niemanden fand, der abstauben konnte (35.), zeigte Alsleben, wie so etwas geht. Baalberge schaffte es 3mal nicht, einen eigentlich ungefährlichen Ball zu klären, bis Horner dran war und Labbert bediente, der zum 0:2 traf (36.). Allerdings ging der Aktion von Horner ein Foul an Schütze voraus. So ging es in die Pause. Mit einem Zwischenstand, der für Baalberge angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft in dieser Spielzeit bisher den schwächsten Angriff der Staffel stellt und in 15 von 18 Partien nie mehr als 1 Tor schießen konnte, natürlich umso schwerwiegender wirkte.

Beim Gastgeber blieb Tom Hamann krankheitsbedingt in der Kabine, Nils Wendel kam aufs Feld, was wiederrum taktische Umstellungen zur Folge hatte. Wie schon in der ersten Halbzeit konnte Baalberge noch einmal 10 Minuten die Gefahr vom Tor fern halten, dann führten Konzentrationsschwächen zum Foul und zum Elfmeter. Doch Collard parierte den Strafstoß von Horner (55.). Danach ging es Schlag auf Schlag. Und wieder zeigte Alsleben den Unterschied. Während Baalberge nach durchaus gut gespielter Aktion durch Schütze, der aus 15 Metern freistehend über das Tor schoss (57.), scheiterte, setzte Alsleben den schnell gespielten Konter. Horner auf Naumann, der den Ball direkt nahm und in die lange Ecke jagte, zum 0:3 (58.). Ein Traumtor. Und nur eine Minute später zeigte Naumann erneut seine Qualitäten als eiskalter Vollstrecker, setzte den Kopfball zum 0:4 (59.) in die Maschen. In der letzten halben Stunde versuchte Baalberge das Ergebnis wenigstens in diesen Grenzen zu halten, Alsleben tat nur noch das Nötigste.

SV 08 Baalberge: Collard - Hamann (46. Wendel), Pankrath, Olejnik, Knapp, Schütze, Schröder (62. Pelka), Barth, Peitsch (71. Sonntag), Grolik, Dienel

FSV Rot-Weiß Alsleben: Krzmarek, Pilz, Beran, E. Gadkowsky, Labbert (44. Naumann), T. Gadkowsky, Rockmann, Lange (84. Lichtenfeld), Reitmann, Kluge (82. Köhler), Horner

Tore: 0:1 Kluge (28.), 0:2 Labbert (36.), 0:3, 0:4 Naumann (58., 59.)

Schiedsrichter: Krenz (Halle) Assistenten: Quaaßdorff, Ermisch Zuschauer: 167

Aufrufe: 022.4.2019, 02:25 Uhr
Michael BaumAutor