Landesligist SC Peckeloh deutet sein Potenzial an

Kleine-Tebbe hatte das nicht gehört, doch die Worte hätten ihm wie Musik in den Ohren geklungen. Denn so will er sein Team sehen: leidenschaftlich, laufstark – und vor allem flexibel. Stürmer Robin Sander lief als rechter Verteidiger auf, Hakan Bayer war im Abwehrzentrum und im defensiven Mittelfeld zu finden, Dennis Schmidt kann ohnehin beides spielen. In der Offensive rochierten Daniel Schnadwinkel, Marc Rustige und Alban Shabani zwischen ihren Positionen, Marvin Heinsch rückte häufig nach. In der zweiten Hälfte wechselte Rustige wie selbstverständlich ins Mittelfeld. Das stellte Verl vor Probleme und macht im Idealfall Peckelohs große Stärke aus: Vielseitigkeit und Unberechenbarkeit.

Läuft es indes nicht, muss sich Markus Kleine-Tebbe schnell fragen lassen, warum er so viel ausprobiert. Die top-organisierte Vorstellung gegen ein Spitzenteam gab dem Coach in seiner Philosophie Recht. Sie warf indes auch die Frage auf, warum ein Team mit solchem Potenzial nur Achter ist. Einen 1:0-Erfolg über ein Spitzenteam bejubelte auch Peckelohs Ligarivale Spvg. Steinhagen. Nach dem Sieg bei Tabellenführer VfB Fichte Bielefeld lobte Trainer Daniel Keller seine Kicker vor allem für deren aufopferungsvollen Kampf, insbesondere während der verbleibenden gut 30 Minuten nach der gelb-roten Karte gegen Nick Mdoreuli. „So etwas ist nur möglich, wenn man an die Grenzen geht“, verdeutlichte Keller, wie sehr sich seine Spieler verausgabt hatten.

Als Bielefelds Trainer Julian Hesse nach der Partie zerknirscht feststellte, dass seiner Mannschaft Spielwitz, Effektivität und Kaltschnäuzigkeit gefehlt hätten, dürfte dies den Steinhagenern ähnlich gut gefallen haben wie das Lob des Verlers Dustin Gräwe für die Peckeloher. Die sorgten mit ihrem Erfolg übrigens dafür, dass der VfB Fichte seinen Drei-Punkte-Vorsprung trotz der Niederlage gegen Steinhagen wahrte und weiter von Titel und Aufstieg träumen darf.

In der Staffel 2 der B-Liga ist die Abstiegsfrage bereits vier Spieltage vor Saisonende geklärt. Neben der zurückgezogenen Mannschaft des TuS Hoberge-Uerentrup und dem SC Peckeloh III wird der VfL Ummeln II den Gang in die Kreisliga C antreten. Der TuS Langenheide sicherte sich mit einem 2:1-Erfolg beim VfL den Klassenerhalt. Die Partie in Ummeln war ein Spiegelbild der Langenheider Saison, in der es ein ständiges Auf und Ab gibt. TuS-Kotrainer Jakob Bruelheide war mit der ersten Halbzeit unzufrieden: „Wir hatten Riesenglück, dass sie mit einen Elfmeter am Pfosten scheiterten.“

Im zweiten Durchgang zeigten die »Almbuben« zunächst ihr anderes Gesicht und erspielten sich gegen einen nachlassenden Gegner deutliche Feldvorteile. Johannes Eversmann und Göksu Keles sorgten für eine verdiente 2:0-Führung. Doch nach dem Anschlusstreffer in der Schlussminute musste Langenheide in der Nachspielzeit brenzlige Situationen überstehen. Bruelheide war nach dem Abpfiff erleichtert: „Wir haben seit Wochen mit riesigen Personalproblemen zu kämpfen und sind jetzt einfach froh, die restlichen Spiele ohne Druck bestreiten zu können.“

Der Druck für den in der Staffel 1 spielenden TuS Solbad Ravensberg II wird dagegen immer größer. Nach der bitteren 2:4-Heimschlappe gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten VfL Schildesche II rutschte die Elf von Trainer Robin Escher auf einen Abstiegsplatz ab. Der Solbad-Coach war schwer gefrustet: „Nach so einer Niederlage fällt es schwer, optimistisch in die Zukunft zu blicken.“ Knackpunkt war die rote Karte für Florian Göke beim Stand von 1:1. Er hatte einen Gegenspieler beleidigt. „Mit dieser Aktion hat er uns einen Bärendienst erwiesen“, ärgerte sich Escher, der aber bei nur einem Punkt Rückstand zum rettenden Ufer nicht aufgeben will: „Es ist noch alles drin, aber wir müssen uns deutlich steigern.“