2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Dessaus Sven Kaluza - hier in einem früheren Spiel - musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung im Krankenhaus übernachten. Archiv: Mattern
Dessaus Sven Kaluza - hier in einem früheren Spiel - musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung im Krankenhaus übernachten. Archiv: Mattern

Stendal verpennt den Start

Dessau führt nach einer Viertelstunde 2:0 +++ Dann kommt Lok in Fahrt +++ Schrecksekunde in der Schlussphase

Die meisten der 259 Zuschauer im Stendaler Hölzchen wollten am Sonntag im Verbandsliga-Duell zwischen Lok Stendal und dem SV Dessau 05 einen weiteren Sieg der gastgebenden Lok-Mannschaft sehen. Die Ergebnisse der letzten Wochen haben eben Hunger auf mehr Erfolg gemacht. Am Ende teilten sich beide Teams die Punkte, was für Stendal angesichts des Spielverlaufs durchaus ein Punktgewinn war.

Vor dem Anpfiff wurde Hans Küchler nachträglich zu seinem 80. Geburtstag gratuliert. Leider musste der Verein aber auch vom ehemaligen Präsidenten Klaus Schlieker Abschied nehmen, der gestern verstorben ist. Die Zuschauer und die Aktiven ehrten ihn mit einer Schweigeminute. Dann ging es endlich los, aber noch ehe der Sekundenzeiger zwei Umdrehungen gemacht hatte, führten die Gäste schon mit 1:0. Dessau bekam einen Freistoß zugesprochen, eigentlich eine ungefährliche Situation. Der Ball lag gut 25 Meter vom Gehäuse entfernt, das diesmal John Ziesmann hütete. Der Ball wurde von Kevin Gerstmann gar nicht mal so scharf und platziert und Richtung des Stendaler Kastens geschlagen, ein Dessauer hüpfte noch in die Schusslinie und irritierte Abwehr und Torwart - und dann lag der Ball im Netz.

Das war ein Fehlstart der Lok, jedoch waren ja noch 88 Minuten zu spielen. Aber nach 14 Minuten stand es bereits 0:2 im Hölzchen. Eine Ecke von links wird imFünfmeterraum auf den kurzen Pfosten gezogen und die Kugel wird von Martin Sitte in den Kasten genickt. Zwei Chancen – zwei Tore, das war effektiv von den 05er.

Dann aber fanden die Stendaler besser ins Spiel. Die Altmärker wollten die Gäste aus der Reserve locken, um dann auf die schnellen Spitzen Buschke und Nellesen zu spielen. Aber die Dessauer machten da nicht mit. Die beiden Spitzen störten den Aufbau, ansonsten standen aber 8 Spieler in der eigenen Hälfte und machten die Räume eng. Und so musste Stendal auf einen Freistoß warten, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Philipp Groß stand goldrichtig und hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu drücken.

Bis auf einen Pfostenschuss in der 31. Minute gab es keine Aufreger mehr und so wurden beim Stand von 1:2 die Seiten gewechselt. Die Gastgeber zeigten in Halbzeit eins deutliche Schwächen, Pässe wurden zu ungenau gespielt, dem Ball wurde nicht entgegengelaufen. Trainer Körner reagierte und wechselte in der Pause gleich zwei Spieler. Die zweite Spielhälfte bot ein ähnliches Bild. Dessau stand diszipliniert und Stendal suchte nach Ideen.

In der 51. Minute dann aber der Ausgleich. Der Ball wird in die Tiefe auf Benedikt Nellesen gespielt und der hat keine Mühe, sein 7. Saisontor zu machen. Zu dieser Zeit hätte das Spiel kippen können. Die Stendaler hatten Dessau in deren Hälfte eingeschnürt, drückten auf das dritte Tor. Aber auch diese Phase überstanden die Gäste. In der 66. Minute dann eine Großchance für Martin Gebauer.

In der Nachspielzeit noch eine Schrecksekunde. Dessaus Sven Kaluza rasselte mit Keeper Ziessmann zusammen und blieb bewusstlos liegen. Die Sanitäter waren schnell zur Stelle und stabilisierten den Dessauer, der jedoch ins Krankenhaus gebracht werden musste und dort zur Kontrolle übernachten musste. Aber Kaluza gab per Facebook bereits am Abend Entwarnung.

Bei 98:41 steht die Stadionuhr dann, als der Schiedsrichter abpfeift. Fazit: die Dessauer hatten verdient einen Punkt aus Stendal mitgenommen und bei Lok machte sich das Fehlen von Andreas Sommermeyer und Steven Schubert im Spielaufbau bemerkbar.

Aufrufe: 016.3.2015, 11:00 Uhr
Dirk Schultz / StendalAutor