Vom SV Ornbau, mit dem sich der SC 04 in den Vorjahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft geliefert hatte, war Stefan Hammeter an die Nördlinger Straße gewechselt. In den vergangenen drei Spielzeiten gelangen dem Offensivspieler für Ornbau in der Bezirksliga immerhin 40 Tore. Diese Erfolgsbilanz weckte natürlich Begehrlichkeiten. Einen kleinen Haken hatte die Geschichte allerdings: Hammeter war zum damaligen Zeitpunkt verletzt. Ein eher harmlos erscheinender Muskelfaserriss entpuppte sich bei näherer Untersuchung als Muskelbündelriss. Stefan Hammeter konnte die komplette Vorbereitung mit dem SC 04 nicht absolvieren. Und auch in den folgenden Monaten war der 25-Jährige häufiger bei Sportärzten zu finden als auf dem Schwabacher Trainingsplatz.
Doch Fußball-Abteilungsleiter Norbert Hammer und Trainer Alexander Maul setzten weiterhin auf die Offensivkraft. Maul knüpfte Kontakte zu Spezialisten, die er aus seiner früheren Zeit als Spieler bei Jahn Regensburg kennengelernt hatte. Die Leidensgeschichte von Stefan Hammeter sollte in der Winterpause endlich zu Ende gehen. Ein familiärer Schicksalsschlag hat allerdings dazu geführt, dass Stefan Hammeter seine sportliche Zukunft neu überdachte.
Am vergangenen Freitag, einen Tag bevor Alexander Maul seine Schützlinge zum ersten Mal nach der Winterpause auf den Trainingsplatz bat, hatte ihm der Spieler mitgeteilt, dass er für einen neuen Verein auflaufen werde. Mit dem Bayernligisten SpVgg Ansbach, für den er bereits in der Saison 2011/12 gekickt hatte, sei er sich bereits einig. Die Wechselmodalitäten wurden bereits vom neuen Verein eingeleitet.
Beim SC 04 Schwabach reagierte man stinksauer ob dieser Entwicklung. Alexander Maul nannte die Entscheidung sogar „eine Frechheit und charakterlich äußerst schwach“. Zwar zeigte der Trainer Verständnis für Hammeters persönliche Situation nach dem erwähnten Schicksalsschlag, der Wechsel zu einem Bayernligisten führe seiner Meinung nach jedoch nicht zu dem vom Spieler erhofften Zeitgewinn für die Familie.
Was den Schwabacher Coach aber noch ärgerlicher machte, ist der Zeitpunkt von Hammeters Entscheidung, den Verein Richtung Ansbach zu verlassen. Wenige Tage vor dem Ende der Wechselperiode ist eigentlich kein adäquater Ersatz mehr zu bekommen. Allerdings stellt sich natürlich auch die Frage, ob in diesem Fall überhaupt adäquater Ersatz notwendig ist. Schließlich sind die Schwabacher ja auch über die komplette Vorrunde hinweg bestens ohne Stefan Hammeter zurecht gekommen.