2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Ein Bagger hebt die Grube für das Drosselbauwerk an der Nordostecke des Stadiongeländes aus. Ein Sichtschutzzaun an der A 3 (im Hintergrund) schützt den Verkehr vor Staub und die Bauarbeiter vor neugierigen Blicken der Autofahrer, die nicht ungefährlich sind.  Foto: Lösch
Ein Bagger hebt die Grube für das Drosselbauwerk an der Nordostecke des Stadiongeländes aus. Ein Sichtschutzzaun an der A 3 (im Hintergrund) schützt den Verkehr vor Staub und die Bauarbeiter vor neugierigen Blicken der Autofahrer, die nicht ungefährlich sind. Foto: Lösch

Stadionbau: >>Jetzt geht`s richtig los!

Auf der Baustelle in Oberisling haben die Arbeiten begonnen +++ Zunächst müssen 250 000 Kubikmeter Erdreich bewegt werden

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Bauleiter Jürgen Müller reibt sich die Hände und ist guter Dinge: „Jetzt geht’s richtig los!“. In der Einfahrt zur Baustelle steht ein Tieflader, mit dem Betonschächte für den Schmutzwasserkanal des neuen Fußballstadions in Oberisling angeliefert werden. Die Aufbruchstimmung ist allenthalben spürbar. Am 8. Juli haben die Baumaßnahmen zur Erschließung der Arena begonnen, in der im Herbst 2015 der Ball rollen soll. Die vorbereitenden Bauarbeiten hat der Stadtrat nach einer europaweiten Ausschreibung an die Regensburger Firma Stratebau vergeben.

Ein Bagger hebt eine Grube für ein Drosselbauwerk an der Nordostecke des zehn Hektar großen Stadion-Areals aus. Am Mittwoch kommen die zwei Bauteile – das eine 45 Tonnen schwer, das andere 26 Tonnen. Das Bauwerk ist nötig, damit später einmal das abfließende Oberflächenwasser – bei starkem Regen geschätzte 800 Liter pro Sekunde – dosiert in den städtischen Kanal eingeleitet werden kann. Ein anderer Bagger – eine der größten Baumaschinen ihrer Art – trägt die Humusschicht ab. Die wertvolle Erde wird wiederverwendet, und auch der Aushub ist schon verplant: Mit den überschüssigen Erdmassen wird ein Lärmschutzwall für das Baugebiet Burgweinting Nordwest III entlang der A 3 errichtet.

Bis das gesamte Gelände soweit modelliert ist, dass mit dem Bau von rund 1700 Parkplätzen, drei neuen Fußgängerunterführungen und anderen Erschließungsprojekten begonnen werden kann, müssen laut Kai Christensen vom Ingenieurbüro BBI 250 000 Kubikmeter Erdreich bewegt werden. Christensen und BBI-Geschäftsführer Dr. Werner Weigl erläuterten der MZ vor Ort Art und Umfang der vorbereitenden Erschließungsmaßnahmen. „Sie umfassen im Wesentlichen den Anbau der Franz-Josef-Strauß-Allee, die Neuordnung der Entwässerung und die Geländemodellierung.“

An der Franz-Josef-Strauß-Allee werden die Zufahrten zu den Parkplätzen mit den zugehörigen Abbiegspuren und eine Haltestelle für maximal fünf Shuttle-Busse der Verkehrsbetriebe errichtet. Dafür werden insgesamt eine Fläche von 7000 Quadratmetern asphaltiert und 1100 laufende Meter Bordsteine aus Granit und Beton verbaut.

„Im Frühjahr 2014 müssen wir mit allem fertig sein, damit das Stadion gebaut werden kann“, sagt Dr. Werner Weigl von BBI. „Baufeldfreimachung“ heißt das im Fachjargon. Der Zeitplan sei eng, aber zu schaffen. Die jetzt angelaufenen Vorabmaßnahmen werden laut BBI, die auch mit der Bauüberwachung beauftragt wurde, bis Ende des Jahres fertiggestellt sein, die Parkplatzflächen bis Frühjahr.

Zur Entwässerung des Geländes wird ein völlig neues System gebaut. Bislang ist auf dem Standort ein Sickerbecken vorhanden, das nach Fertigstellung der Kanäle und Rohrleitungen außer Betrieb genommen wird. Unterirdisch werden drei Stauraumkanäle, Ableitungen für das Niederschlagswasser und ein Schmutzwasserkanal für das Abwasser aus dem Stadion gebaut. Auch hier wird viel Material benötigt: insgesamt 1850 Meter lange Rohrleitungen aus Stahlbeton mit einem Durchmesser von bis zu 2,40 Meter.

Der eigentliche Standort für die Arena bleibt für die Tiefbauer zunächst tabu, da erst nach der Bauvergabe am 25. Juli klar ist, wie das Fußballstadion aussehen und wie es in der Landschaft stehen wird.

Quelle: Stadt Regensburg / AS & P-Albert Speer & Partner GmbH: Foto: MZ-Infografik
Zusatzinfostück
Der Weg zur neuen Fußball-Arena in Regensburg
2008
Die Stadt kauft die Grundstücke für den geplanten Standort eines neuen Fußballstadions in Oberisling. Der TSV Oberisling muss weichen; zwei Jahre später bietet die Stadt dem Verein ein alternatives Grundstück an.

Juli 2011
Der Stadtrat stimmt mehrheitlich für den Neubau eines Fußball-Stadions in Oberisling. Investor und Betreiber des neuen Stadions sollen die Regensburger Badebetriebe sein.

November 2012
OB Hans Schaidinger legt sich fest: Der Grundstein für die Arena werde im Frühjahr 2014 gelegt. Das Projekt wird laut dem OB knapp 50 Millionen Euro kosten.

Februar 2013
Stadtplanungsausschuss und Stadtrat stimmen dem überarbeiteten Flächennutzungsplan zwischen Franz-Josef-Strauß-Allee und Unterislinger Weg zu. Die Stadt kann die Planung vergeben.

April 2013
Ein Architekturgremium verständigt sich auf eines von fünf zur Auswahl stehenden Konzepten. Die Empfehlung wird an den Stadtrat weitergegeben, der noch vor der Sommerpause die Vergabe beschließen soll.

Juli 2013
Auf dem Stadion-Areal beginnen die vorbereitenden Tiefbauarbeiten. Am 25. Juli wird der Stadtrat beschließen, welcher Bieter welche Arena bauen soll.

Aufrufe: 016.7.2013, 17:00 Uhr
Norbert LöschAutor