2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Johannes Reichert hat mit den Ulmer Fans allen Grund zum Feiern. In Reutlingen setzten sich die Spaten mit 4:1 durch.   F.: Pressefoto Eibner
Johannes Reichert hat mit den Ulmer Fans allen Grund zum Feiern. In Reutlingen setzten sich die Spaten mit 4:1 durch. F.: Pressefoto Eibner

Spatzen leben ihren Traum

Nach einem zähen Beginn fertigen die Ulmer den Erzrivalen Reutlingen deutlich ab +++ Den dicksten Brocken auf dem Weg zur Titelverteidigung haben sie damit ausgeschaltetrn

Der Traum vom DFB-Pokal und von einer Neuauflage der Fußballfeste gegen Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf lebt weiter. Titelverteidiger SSV Ulm 1846 hat im Halbfinale des württembergischen Verbandspokals den SSV Reutlingen mit 4:1 abgefertigt und damit den schwersten Brocken bereits aus dem Weg geräumt. Gegner im Endspiel am 25. Mai in Stuttgart ist nämlich der Verbandsligist TSV Essingen, der fast zeitlich mit 3:2 gegen den Oberligisten SGV Freiberg gewann.

Das Duell der württembergischen Erzrivalen ist immer überaus brisant. Vor Ort war deswegen ein starkes Polizeiaufgebot, die Besucher wurden penibel kontrolliert und die Partie wurde mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen. Als es dann endlich los ging, war der Unterhaltungswert für die 4300 Zuschauer im Stadion an der Kreuzeiche zunächst sehr überschaubar. Ein Klassenunterschied zwischen dem kriselnden Oberligisten Reutlingen und der Regionalliga-Spitzenmannschaft Ulm war in der Anfangsphase nicht erkennbar, der Gastgeber investierte sogar ein bisschen mehr in die Offensive. Chancen gab es auf beiden Seiten allerdings nicht, die Führung der Spatzen fiel praktisch aus dem Nichts. Nach gut 20 Minuten zog Nicolas Jann aus etwas mehr als 20 Metern ab, sein Flachschuss schlug neben dem Pfosten des Reutlinger Gehäuses ein.
Jetzt nahm die Partie endlich an ein bisschen an Fahrt auf und erfüllte halbwegs die hohen Erwartungen. Der Oberligist hätte postwendend kontern können, aber nach einem Patzer des Ulmer Schlussmanns David Hundertmark brachte Tim Schwaiger den Ball nicht im leeren Tor unter (30.). Doch insgesamt wurden die Spatzen ihrer Rolle als klarer Favorit allmählich gerecht und bekamen die Partie unter Kontrolle. Neun Minuten vor der Halbzeit traf Felix Higl mit einem Geschoss aus 18 Metern den Pfosten des Reutlinger Tores.
Nicht einmal drei Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit durften die etwa 700 mitgereisten Ulmer Anhänger dann den fast schon sicheren Finaleinzug ihrer Mannschaft feiern. Die Reutlinger Abwehr klärte zweimal einen Ball zu kurz. Exakt zwölf Sekunden nach Wiederanpfiff war zunächst erneut Jann zur Stelle und traf wieder flach aus diesmal etwas größerer Entfernung zum 2:0. Nutznießer des zweiten Reutlinger Patzers war Ardian Morina, der im Strafraum völlig frei stand (48.).
Aber mit einem 3:0 wäre sie ja noch gut bedient gewesen, diese Reutlinger Mannschaft, die in den beiden vergangenen Punktspielen in der Oberliga zusammen zehn Kisten kassiert hat. Felix Higl legte auch prompt das vierte Ulmer Tor nach (78.) und die ersten Fans des SSV Reutlingen verließen das Stadion an der Kreuzeiche. Sie verpassten den Ehrentreffer ihrer Mannschaft: Daniel Elfadli staubte ab, nachdem Marcel Avdic nur die Latte getroffen hatte (82.). Aber insgesamt war Reutlingen in Halbzeit zwei kein Gegner mehr für Ulm. Die Gegner werden dann wohl im Sommer im DFB-Pokal kommen. Lokalsport NU

Aufrufe: 024.4.2019, 22:44 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Pit MeierAutor