2024-04-25T14:35:39.956Z

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Spatzen empfangen den VfR Aalen

Regionalliga Südwest

Ulm - Der Spielplan der Fußball-Regionalliga Südwest ist ohnehin schon voll mit englischen Wochen, da kommt für die Planer der Liga eine neue Herausforderung hinzu - eine altbekannte: In drei Regionalliga-Teams wurde das Coronavirus nachgewiesen, von jeder dieser Mannschaften wurden bislang je zwei beziehungsweise drei Partien abgesagt. Teilweise sind die Vereine stark vom Virus betroffen. Dabei handelt es sich um den Bahlinger SC, RW Koblenz und den FC Gießen. Während in Gießen „nur“ ein Spieler positiv getestet wurde, sind es in Koblenz mindestens sieben und in Bahlingen laut Badischer Zeitung sogar mindestens zehn. Alle drei Teams sind in Quarantäne, in Bahlingen und Koblenz ist sie bis 29. September angesetzt, in Gießen bis 3. Oktober. Schwere Krankheitsverläufe sind nicht gemeldet, drei Mannschaften, die für mindestens zwei Spieltage nicht zur Verfügung stehen, sind aber eine Hausnummer. Für Bahlingen fallen zwei Partien aus, für Koblenz und Gießen jeweils drei. Begegnungen mit dem SSV Ulm 1846 Fußball sind nicht darunter, doch spielen die Spatzen laut Plan am 3. Oktober gegen den Bahlinger SC - es wäre die erste Partie nach dessen Quarantäne. Aktuell ist die Partie noch angesetzt. Ulms Trainer Holger Bachthaler glaubt aber: „Bei der Tendenz der vergangenen Wochen ist es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Spiele ausfallen.“

Die betroffenen Teams müssen sich Diskussionen über ihre Hygienekonzepte gefallen lassen, auch die Spatzen wollen ihr Konzept „überdenken“, sagt Bachthaler. „Wir wollen die Jungs nochmal sensibilisieren und ihre Sinne schärfen.“ Zudem sollen die Kontaktzeiten genauer dokumentiert werden, damit im Falle eines Falles das Gesundheitsamt informiert werden kann. Ziel sei es, dass nach einem positiven Test nicht die ganze Mannschaft in Quarantäne muss wie in Bahlingen, Koblenz und Gießen. Für Spieler und Trainer bedeutet das, dass sie sich weiter auch im privaten Umfeld an Abstands- und Hygieneregeln halten, denn eine Quarantäne ist für ein Fußballteam eine „massive Einschränkung“, wie es Bachthaler ausdrückt. Deshalb habe jeder im Team eine besondere Verpflichtung zur Sorgfalt. Gleichzeitig sei es aber im Training und in den Spielen nicht immer möglich, sich an die Regeln zu halten, erklärt der Ulmer Trainer.

Zum Hygienekonzept der Vereine gehört die Trennung zwischen Spieler und Publikum in den Stadien. Unabhängig von den drei Coronafällen in der Regionalliga Südwest hat der SSV diesen Teil des Konzepts überarbeitet. Hintergrund ist, dass wieder mehr Zuschauer ins Donaustadion kommen sollen. Die Regel der Regierung, wonach Profiteams ihre Stadien oder Hallen zu 20 Prozent mit Zuschauern füllen dürfen, soll auf Teams wie die Spatzen ausgeweitet werden, die offiziell als Amateurklubs gelten. Damit die Fußballer davon profitieren, müssen sie der Stadt Ulm ein neues Konzept vorlegen, was am Donnerstag tun wollten. Es geht um etwa 1200 Sitzplätze (die Stehränge bleiben zu). „Aussichtsreiche Gespräche“ gab es laut Pressesprecher Max Rieck mit der Stadt. Für die Partie am Freitag, 25. September, 19 Uhr, im Donaustadion kam der Vorstoß jedoch zu spät. Gegen den VfR Aalen dürfen nur rund 500 Fans ins Stadion - wie bei den bisherigen Heimspielen der Spatzen.

Das Stichwort Heimspiele ist im Übrigen ein gutes für die Ulmer. Im Jahr 2020 haben sie jedes Pflichtspiel auf heimischem Grund gewonnen. Die letzte Niederlage in der Liga im Donaustadion stammt vom 26. Oktober 2019 (1:3 gegen Freiburg II). „Gegen Aalen wollen wir unsere Heimstärke wieder ausspielen und mehr Durchschlagskraft in der Offensive haben“, sagt Bachthaler. Die fehlte seinem Team in dieser Saison bislang auf gegnerischen Plätzen der Regionalliga Sowohl vom Spiel gegen Koblenz als auch gegen Walldorf kehrten die Spatzen mit torlosen Unentschieden zurück. Fehlen werden am Freitag Michael Heilig, Lennart Stoll und wohl auch Anton Fink.

Aufrufe: 025.9.2020, 06:37 Uhr
gioe/szAutor