2024-05-10T08:19:16.237Z

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Im Trikot des SSV Jahn wird man Azur Velagic wohl erst einmal nicht mehr sehen. In der U23 darf der Defensivmann aber zumindest mittrainieren.  Foto: MZ-Archiv/Nickl
Im Trikot des SSV Jahn wird man Azur Velagic wohl erst einmal nicht mehr sehen. In der U23 darf der Defensivmann aber zumindest mittrainieren. Foto: MZ-Archiv/Nickl

Jahn muss Velagic mittrainieren lassen

Der suspendierte Verteidiger des Regensburger Drittligisten hält sich nun bei der U23 fit - spielen darf er aber nicht

Azur Velagic spielt wieder Fußball. Zumindest bei den Trainingseinheiten der U-23-Mannschaft des SSV Jahn Regensburg. Dabei war der 23 Jahre alte Verteidiger vor zwei Monaten vom Verein suspendiert worden. Es wurde ihm verboten, mit dem Profiteam zu trainieren. Velagic ging dagegen mit einem Anwalt vor und kann sich nun bei der zweiten Mannschaft des Vereins fit halten.

Ende Januar hatte der Drittligist Velagic und Zlatko Muhovic aus dem Profikader geworfen. Beide hätten sich im Mannschaftskreis unprofessionell verhalten, begründete der Klub die Entscheidung. Beide sollen damals ein Schriftstück unterzeichnen haben müssen, in denen ihnen ab sofort verboten wurde, Stadion und Vereinsgelände zu betreten. Für Muhovic spielte das aber keine Rolle mehr, er wechselte zu Dynamo Berlin in die Regionalliga. Velagic blieb in Regensburg. „Ich habe mir dann Hilfe von einem Anwalt geholt“, erzählt er der MZ.

Der Anwalt habe zunächst versucht, direkt beim Klub eine Trainingsmöglichkeit für Velagic zu erreichen. Darauf habe der Verein aber nicht reagiert, erzählt der Spieler. Dann habe sich sein Anwalt ans Arbeitsgericht gewendet und eine einstweilige Verfügung erreicht, behauptet Velagic. Seitdem darf er sich bei der U23 in Form halten. Velagic’ Vertrag beim Jahn läuft bis zum Sommer. Gerade im Hinblick auf die Suche nach einem neuen Verein sei es „unglaublich wichtig“, meint er, sich fit zu halten – und das gehe im Fußball nicht nur über Einzeltraining.

Über die Möglichkeit, nun wieder fünfmal in der Woche mit der U23 trainieren zu können, ist Velagic sehr froh. Vom Trainerteam um Ilija Dzepina wird er nach eigener Aussage „absolut gut behandelt, so wie jeder andere auch“. Mit den Teamkollegen – auch denen des Profikaders – verstehe er sich sowieso weiter gut. Dem Verein zugute hält er, dass er weiter pünktlich seine Bezüge erhalte: „Da gibt es keine Probleme.“ An das Stadionverbot hat er sich nicht gehalten. „Auf eigenes Risiko“, sagt er, sei er jüngst zum Heimspiel gegen Erfurt gegangen. Hinausgeworfen wurde er nicht.

Jahn-Sportchef Christian Keller teilte der MZ mit, dass Velagic einzig der Zugang zu den Räumlichkeiten der Profis am Trainingsgelände und im Jahnstadion untersagt wurde. Im Nachgang zur Freistellung sei ihm die Option eingeräumt worden, sich bis zu einem möglichen Vereinswechsel in der U23 fit zu halten. Im Spielbetrieb der U23 kommen Keller zufolge aber „ausschließlich U23-Kaderspieler oder Spieler der Profimannschaft zum Einsatz, die Spielpraxis, beispielsweise nach Verletzungen, sammeln sollen. Beides trifft auf Azur Velagic nicht zu“. Keller setzt hinzu, dass es außerdem gar keine einstweilige Verfügung gegeben habe. Velagic’ Anwalt habe diese zwar beim Arbeitsgericht beantragt, der Verein habe sich mit ihm dann aber außergerichtlich geeinigt. Der Antrag sei daraufhin zurückgezogen worden..

Aufrufe: 019.3.2015, 03:00 Uhr
Jürgen ScharfAutor