Ersin Gül: "Wir schlagen den Deutschen Meister!"

"Wir haben uns das Video von dem Hohenstein-Spiel immer und immer wieder angeguckt. Unser Trainer hat uns auf unsere Fehler hingewiesen. Wir werden daraus unsere Lehren gezogen haben", verspricht Ersin Gül - und das klingt beinahe wie eine Drohung in Richtung Süden. Die Kicker vom MCH Sennestadt sind schon seit Wochen auf dieses Spiel fokussiert. Seit Wochen bastelt Coach Sebastian Rauch an einem Masterplan für die Play-offs. "Ich muss ihn mal ausdrücklich loben. Sebastian lebt Futsal und macht sich Gedanken über das Spiel, auf die würde ich nicht mal im Traum kommen. Er hat definitiv alles im Griff."

Am Mittwoch beim Abschlusstraining in Bielefeld wird Rauch seinem Team die Marschroute für Regensburg noch einmal ins Stammbuch diktiert haben. Abläufe, Taktik, Mentalität. "Wir sind selbstbewusst genug zu sagen, dass wir den Deutschen Meister in seiner eigenen Halle schlagen können", betont Ersin Gül und verweist darauf: "Wir haben gegen jede Mannschaft in der Regionalliga West den direkten Vergleich gewonnen. Keiner war in der Addition von Hin- und Rückspiel besser als wir."

Am Samstag in Regensburg hingegen gibt es nur ein Spiel - alles oder nichts. Doch auch für diese Situation hat Ersin Gül einen Mutmacher. "Im Topspiel gegen Köln vor ein paar Wochen haben wir mehr als eine Halbzeit ganz schlecht gespielt und lagen sogar 0:3 zurück. Am Ende stand es 4:4." Damals mussten die Sennestädter mit dem Handicap leben, dass gleich eine ganze Reihe von Spielern am selben Tag schon Testspiele mit ihren angestammten Vereinen ausgetragen hatte.

Dies ist jetzt vor dem DM-Achtelfinale anders. Das MCH Sennestadt bereitet sich generalstabsmäßig auf den Saisonhöhepunkt vor. Bereits am Freitag bricht der Sennestädter Pkw-Konvoi gen Bayern auf. In Regensburg bezieht der Tross ein Hotel. Am Samstag wird es noch einmal eine kurze Trainingseinheit geben. "Hallengewöhnung und die Muskeln auflockern", sagt Ersin Gül. Ab 17 Uhr wird es dann ernst.

Ersin Gül wird dann wieder seine alten Lieblingsschuhe tragen ("Obwohl ich mir neue gekauft habe, ziehe ich wohl die alten an. In denen habe ich definitv ein Super-Gefühl"). Und er wird sein Trikot so zurecht zupfen, dass es "schön eng sitzt". Das letzte Wort im Spielerkreis hat schließlich wie gewohnt Kapitän Adem Kacar. "Er wird die richtigen Worte finden", sagt Ersin Gül - und dabei kann er seine Vorfreude auf die Partie kaum verbergen.