2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Perlebergs Martin Behrend schiebt zum 2:1 ein. Foto: Bock
Perlebergs Martin Behrend schiebt zum 2:1 ein. Foto: Bock

Perleberg mit dem Start nach Maß gegen Neustadt

MIT VIDEOS + GALERIE: Einheit gewinnt das Prignitz-Ostprignitz-Derby gegen den Brandenburgliga-Absteiger.

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Dem SSV Einheit Perleberg ist ein Start nach Maß in die neue Landesliga Nord-Saison gelungen: Am Samstag gewann das Team das Prignitz-Ostprignitz-Duell gegen den Brandenburgliga-Absteiger Schwarz-Rot Neustadt/Dosse mit 2:1.

Die 144 Zuschauer im Perleberger Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark sahen am Samstag einen nervösen Beginn auf beiden Seiten. Bei der mit acht Neuzugängen fast runderneuerten Neustädter Elf schlichen sich immer wieder Fehler im Aufbauspiel ein. Dazu zeigte sich auch die Einheit-Hintermannschaft körperlich robust und ließ kaum freie Räume zu. Und nach vorne versuchten es die Hausherren zumeist über die schnellen Aussenbahnspieler Martin Behrend und Lukas Blumenthal. Letzterer war es auch, der nach knapp einer halben Stunde die erste klare Torchancen beider Teams hatte. Von Brian Strauch über halbrechts in den Schwarz-Roten-Strafraum geschickt, verzog Blumenthal frei vor Neustadts Keeper Philipp Müller knapp.

Auf der Gegenseite war es immer wieder der maskierte Kevin Gotthardt, der für Unruhe in der Perleberger Defensive sorgte. Vor der Pause war seine beste Szene ein Kopfball in der 34. Minute, den er aus elf Metern zentraler Position neben den rechten Pfosten setzte.

Besser macht es sein Sturm-Gegenüber Björn Bauersfeld kurz vor dem Halbzeitpfiff. Einheit-Kapitän Christian Becken erkämpfte sich mit vollem Körpereinsatz auf der linken Aussenbahn auf der Höhe der Mittelllinie den Ball und schaltete schnell um. Sein Pass landete direkt im Lauf von Bauersfeld, der im Strafraum trotz seines Gegenspielers an den Fersen vor Müller cool blieb und zur nicht unverdienten 1:0-Führung einlupfte.

Neustadt reagierte sofort nach der Pause. Mit mehr Druck kam der Brandenburgliga-Absteiger aus der Kabine. Der Ausgleich in der 49. Minute fiel folgerichtig. Kevin Gotthardt wurde auf die rechte Aussenbahn geschickt und flankte ungestört weit auf den langen Pfosten. Dort schraubte sich Martin Otto nach oben und köpfte mustergültig gegen die Laufrichtung von Einheit-Schlussmann Kevin Torster zum 1:1 ein.

Auch danach hatten die Gäste mehr Spielanteile. Gotthardt vergab in der 55. Minute per 18-Meter-Schuss die Chance auf die Neustädter Führung. Dafür zeigten sich die Hausherren in der nächsten gefährlichen Szene treffsicherer: In der 61. Minute bekam Behrend den Ball gut durchgesteckt. Alleine vor Müller schob er die Kugel überlegt ins lange Eck ein zur 2:1-Führung.

Fünf Minuten später wäre Neustadt fast wieder die passende Antwort gelungen. Kapitän Erik Sonnenberg scheiterte mit seinem Fernschuss aber erst an Torster, der schließlich auch beim Nachschuss von Gotthardt glänzend reagierte und seinem Team den knappen Vorsprung sicherte. Behrend hätte auf der Gegenseite in der 71. Minute schon alles klar machen müssen. Erneut völlig frei vor Müller, blieb er im Eins-gegen-eins dieses Mal am Torhüter hängen.

So blieb es bis zum Abpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Andre Stolzenburg spannend. Neustadt warf in der Schlussphase alles nach vorne und packte die Brechstange aus. Aber selbst der nach vorne beorderte Keeper Müller konnte die Auftaktniederlage nicht mehr verhindern.

Das freute nicht nur Einheit-Trainer André Schutta: "Drei Punkte und einen Mitfavoriten der Liga geschlagen: Heute gibt es nichts zu bekritteln. Die langen Bälle in der Schlussphase waren natürlich schwer zu verteidigen. Aber wir haben uns zumeist die zweiten Bälle gesichert, das war wichtig. Bei zwei oder drei Kontern waren wir noch nicht konzentriert genug, deswegen waren wir selbst Schuld, dass es am Ende unnötig spannend wurde." Die Spannung wollen die Perleberger auch im weiteren Saisonverlauf hoch halten. Denn die Prignitzer haben ambitionierte Ziele: "Wenn du letzte Saison in der Rückrunde noch auf den 7. Platz nach oben geklettert bist, willst du dich jetzt natürlich weiter verbessern. Unser Ziel ist deswegen unter die ersten 5 zu kommen. Dafür ist es super, dass wir trotz des Umbruchs mit Neustadt schon gleich einen starken Gegner am Anfang bekommen haben", so Schutta.

Sein Gegenüber Stefan Taube sieht seine Elf aber noch lange nicht in der Rolle eines Mitfavoriten: "Wir hatten im Sommer einen großen Umbruch mit acht Neuzugängen. Für die kurze Zeit ist die Mannschaft schon gut zusammengewachsen. Bei jedem gibt es aber noch ein paar Prozente rauszuholen. Die Mechanismen auf dem Platz funktionieren zum Beispiel noch nicht so, aber da arbeiten wir dran. Für die kurze Zeit ist das ganz normal. Wir werden auf jeden Fall noch unsere Punkte holen. Deswegen beschäftigen wir uns auch nicht mit dem Thema Abstieg. Wir haben keinen Druck auf unserer Seite. Wenn wir die volle Personaldecke abrufen können und vom Kopf her alle klar sind, können wir eine gute Rolle spielen. Wir werden uns vor keinem verstecken, aber man muss der Mannschaft Zeit geben." Die Niederlage in Perleberg war für Taube auch kein Rückschlag nach dem Erfolg in der Vorwoche im Landespokal: "Wir wollten hier etwas mitnehmen. Aber wir wussten auch, dass es von Anfang an nicht leicht wird. Der Gegner ist wie erwartet sehr körperbetont aufgetreten und ist mehr über den Kampf gekommen. Wir waren spielerisch überlegen. Deswegen war es ganz bitter, wie wir die beiden Gegentore bekommen. Gerade so ein billiges wie das Zweite in einer Phase, wo wir eigentlich näher dran waren am 2. Treffer. Daran müssen wir weiter arbeiten. Die Chancen waren heute da, es fehlte aber noch Kleinigkeiten. Deswegen werde ich die Niederlage nicht überbewerten."

Aufrufe: 019.8.2017, 21:30 Uhr
Sven BockAutor