Kantersieg in der Fremde

Mit einem deutlichen 8-1 im Gepäck trat der SV Liesten 22 die Heimreise aus Gardelegen an.

Die, ungewöhnlich, frühe Anstoßzeit (10:00 Uhr) war kein Nachteil für den Favoriten, der personell fast aus dem Vollen schöpfen konnte und sofort im Spiel war. Die Gastgeber wurden durch aggressives Pressing sofort unter Druck gesetzt, so dass die meisten Aktionen nicht einmal den Weg aus der eigenen Hälfte fanden. Das frühe 1-0 durch Steffen Schmidt in der 4.Minute war die logische Konsequenz der Überlegenheit. Die Rot-Schwarzen liessen Ball und Gegner gut laufen und die Tore 2 und 3 liessen nicht lang auf sich warten. Stephan Benecke (16.) und Sebastian Kordus (20.) waren die Torschützen. Den Gastgebern war zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich klar, dass hier nichts zu bestellen war. Trotzdem setzten sie einen Nadelstich, eine schlampige Abwehraktion endete mit einem Freistoß in Tornähe, den Steven Werner unter die Mauer ins Tor von Szczerbik setzte. Da waren 25 Minuten gespielt. Als der SVL innerhalb von 3 Minuten 3 Treffer nachlegte, Filip Mateev (32.), Benecke (34.) und Schmidt (35.), war der Halbzeitstand perfekt.

Zur zweiten Hälfte schickte Trainer Piotrowski Pawel Kijewski, Henning Schröder und Niels Bierstedt aufs Feld, die Bresch, Schmidt und Benecke ersetzten. Das brachte das Spiel der Liestener kurz ins Stottern, aber spätestens mit dem 7-1 durch F.Mateev schien der SVL wieder in der Spur. Leider liessen die Offensivbemühungen etwas zu wünschen übrig, im Gefühl des sicheren Sieges schaltete man aus dem Turbomodus zwei Gänge runter und kam zwar noch zu Möglichkeiten, die aber nicht konsequent durchgespielt waren oder nicht zwingend im Abschluss waren. Trotzdem erzielte auch Bierstedt noch einen Treffer, der 50.Landesklassetreffer des Liesteners für Liesten. Zu diesem Zeitpunkt waren 60 Minuten gespielt. Trotz mehrerer Möglichkeiten kam danach nichts mehr aufs Scoreboard, obwohl sich auch den Gastgebern noch eine gute Chance bot, am Ende stand das 8-1.

Gegen einen hoffnungslos unterlegenen Gegner spielte der SVL 45 Minuten lang sehr gut, druckvoll und konsequent, was in viele einfache Treffer mündete. In der 2.Hälfte liess die Motivation etwas nach, es wurden zwar etliche Torchancen kreiiert, die Abschlußqualität war dann aber nicht mehr so gut. Auch von den Außenbahnen kamen nicht mehr die Durchbrüche zur Grundlinie und die genauen Zuspiele, so dass die Chancenqualität ebenso abnahm. Defensiv stand Liesten sicher, war zu jedem Zeitpunkt Herr der Lage, ließ aber durch schlampiges Abwehrverhalten über mehrere Stationen ein Gegentor zu. Im Großen und Ganzen war Trainer Piotrowski zufrienden, mahnte allerdings mehr Konsequenz und eine höhere Konzentration über 90 Minuten an.

Am Samstag reist der SV Liesten wieder, dieses Mal zum ersten Spiel der Rückrunde nach Osterburg. Die junge OFC-Truppe ist eine wahre Wundertüte und hat von Kantersiegen, über knappste Ausgänge bis zu heftigen Klatschen alles im Repertoire. Dort muss eine Leistung, wie sie in Halbzeit 1 in Gardelegen gezeigt wurde, abrufbar sein , um Zählbares in Form von drei Punkten mitzunehmen.