2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sebastian Klinge reagierte mit Unverständnis auf seine Entlassung. JJ
Sebastian Klinge reagierte mit Unverständnis auf seine Entlassung. JJ

Tabula rasa bei der SpVgg Zolling: Klinge entlassen!

Paukenschlag bei den Fußballern der SpVgg Zolling: Die Vorstandschaft hat den Trainer ausgetauscht – und außerdem gibt es einen vorzeitigen Wechsel in der Abteilungsleitung.

Die sportliche Situation ist prekär: Die Zollinger Kicker haben in dieser Saison nur eines von zehn Spielen gewonnen, stehen aktuell mit vier Punkten auf dem vorletzten Platz der Kreisklasse 3. Nun hat die Vorstandschaft die Reißleine gezogen: Für Sebastian Klinge übernimmt ab sofort der langjährige Mittelstürmer und Jugendcoach Markus Garcia das Training der Ersten Mannschaft. Aber damit nicht genug: Gleichzeitig hat Abteilungsleiter Manfred Sellmaier sein Amt zur Verfügung gestellt. Seinen Posten übernimmt kommissarisch bis zu den Neuwahlen im Frühjahr sein bisheriger Stellvertreter Markus Pöschl.

„Wir mussten irgendwie versuchen, neue Motivation in die Mannschaft zu bringen“, erklärt Vorsitzender Josef Felsl den überraschenden Trainerwechsel. „Wir haben uns in den vergangenen Tagen im Verein öfters beraten und sind dann letztlich zum Entschluss gekommen, dass es das Beste ist, wenn wir personell was verändern.“ Natürlich sei der Trainer nicht allein an der miesen Punkteausbeute schuld – „wir haben auch sehr viele verletzte Spieler“. Trotzdem habe der Verein noch vor der Winterpause reagieren wollen – wohl auch im Hinblick darauf, dass am Samstagnachmittag eines dieser Sechs-Punkte-Spiele gegen das Schlusslicht SpVgg Attenkirchen steigt.

Und der Wechsel in der Abteilungsleitung? „Der Manfred Sellmaier hat diesen Job sehr lange gemacht. Er hat das Amt freiwillig abgegeben, um auch in diesem Bereich einen Neustart zu ermöglichen“, betont Vereinschef Felsl. Was Sellmaier auch bestätigt: „Ich hätte im Frühjahr ohnehin nicht mehr kandidiert. Der Trainerwechsel war für mich ein guter Anlass, auch in der Abteilung frischen Wind reinzubekommen. Das ist die Chance für eine Verjüngung.“

Dass Coach Sebastian Klinge von diesem Schnitt natürlich nicht begeistert war, versteht sich von selbst: „Es ist für mich unverständlich. Ich war sehr überrascht – vor allem, weil wir am Donnerstag noch gute Gespräche geführt haben“, betont der 34-Jährige, der „auf dem Parkplatz vor dem Dienstagstraining, also zwischen Tür und Angel“, von seiner Ablösung erfahren hatte. „Ich bin der Meinung, dass es weniger am Trainer, sondern eher an der Einstellung der Spieler gelegen hat – mit ihnen sollte der Verein intern mal sprechen“, erklärt Klinge und führt aus: „Die Trainingsbeteiligung war schlecht. Wir hatten oft nicht mehr als 15, 16 Leute im Training – und zwar Erste und Zweite Mannschaft zusammengenommen.“ Allerdings breche für Klinge, der die Truppe seit März gecoacht hatte, jetzt auch keine Welt zusammen: „Ich habe eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Nun hab’ ich wieder mehr Zeit für sie.“

Aufrufe: 019.10.2017, 12:43 Uhr
Michael Leitner - Freisinger TagblattAutor