2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Dass er ein feiner Fußballer ist, beweist Pierre Lohr regelmäßig.	F.: Ernst Mayer
Dass er ein feiner Fußballer ist, beweist Pierre Lohr regelmäßig. F.: Ernst Mayer

„Unser Anspruch muss die Kreisliga sein“

Der Wiesenbacher Pierre Lohr spricht über sportliche Ziele und Fairness auf dem Fußballplatz

Zum ersten Mal nach über 30 Jahren standen sich zum Saisonauftakt der Kreisklasse West 1 die SpVgg Wiesenbach und der SV Münsterhausen in einem Pflichtspiel gegenüber. Damals wie heute hieß der Sieger Wiesenbach. 1985 sicherten sich die Schwarzbachtaler durch ein 4:0 im Entscheidungsspiel die weitere Zugehörigkeit zur A-Klasse (heute Kreisliga). Vergangenen Samstag unterstrichen der vierfache Torschütze Pierre Lohr (28) und seine Mitspieler mit einem zweistelligen Resultat gegen denselben Gegner, dass sie möglichst schnell wieder in die höchste Liga auf Kreisebene zurückkehren wollen.

10:0 – das ist eine deutliche Angelegenheit. War Wiesenbach so stark oder Münsterhausen so schwach?

Lohr: Ich würde mal so sagen: Münsterhausen ist zwar ersatzgeschwächt angetreten, aber wir haben auch gut gespielt und gezeigt, dass wir das Zeug haben oben mitzuspielen. Das Spiel darf man allerdings nicht überbewerten, selbst wenn man zehn Tore auch erst schießen muss.

Hat sich Wiesenbach mit diesem Ergebnis gleich auf Anhieb Respekt in der Kreisklasse verschafft und klargemacht, dass die Meisterschaft nur über die SpVgg führt?

Lohr: Wie gesagt, wir wollen nicht nur oben mitspielen, sondern auch unterstreichen, dass unser Anspruch möglichst bald mindestens die Kreisliga sein muss, später dann vielleicht sogar mehr.

Sie haben in der vergangenen Saison in 24 Spielen für die erste Mannschaft keinen einzigen Treffer erzielt und jetzt auf Anhieb als Mittelfeldspieler gleich vier. Woher kommt diese Explosion? Haben Sie auf einer anderen Position gespielt?

Lohr: Die Position ist gleich geblieben. Aber es hat einfach alles gepasst. Zwei Tore kann ich der Mannschaft zuschreiben, denn die waren hervorragend aufgelegt. Ein Treffer war glücklich erzielt und der andere resultierte aus einem verwandelten Elfmeter.

Beim Fußball geht es ja mitunter hart zur Sache. Sie scheinen die sanftere Art vorzuziehen. Diesen Eindruck erweckt jedenfalls die Kartenstatistik, denn der zufolge haben Sie in den vergangenen acht Jahren lediglich einmal Gelb-Rot kassiert. Ist das richtig?

Lohr: Ja, das stimmt. Ich habe überhaupt in meiner ganzen Laufbahn, die im Alter von fünf Jahren begann, erst zwei gelb-rote Karten und noch nie eine Rote gesehen. Ich scheue trotzdem nicht den harten Zweikampf. Man muss halt stets überlegen, wie man den ausführt.

Sie sind gebürtiger Autenrieder. Warum spielen Sie nicht bei der dortigen Eintracht?

Lohr: Vor acht Jahren wollte ich es klassenhöher versuchen und weil in Wiesenbach damals mit Christian Müller ein guter Bekannter Trainer war, habe ich mich für den damaligen Bezirksligisten entschieden. Ich habe dort schnell in der ersten Mannschaft Fuß gefasst, obwohl ich mich erst an die Schnelligkeit in dieser Liga gewöhnen musste. Das hat spätestens nach einem halben Jahr wunderbar funktioniert. Mit gefällt es in Wiesenbach sehr gut. Trotzdem will ich nicht ausschließen, eines Tages mal wieder bei der Eintracht Autenried zu spielen.

Am Sonntag geht es zum FC Mindeltal, der sich einen Platz unter den ersten Fünf ausrechnet und Ihr Team als Hauptanwärter auf den Titel ausgelotet hat. Rechnen Sie mit besonders energischer Gegenwehr?

Lohr: Wir kennen den FC Mindeltal aus Kreisligazeiten. Da waren es immer enge Spiele und das wird auch am Sonntag so sein. Mit Sicherheit wird es nicht so leicht wie zuletzt gegen Münsterhausen.

Und Ihr Tipp?

Lohr: Wir gewinnen 2:0.

Aufrufe: 025.8.2017, 17:51 Uhr
Mittelschwäbische Nachrichten / Alois ThomaAutor