Windischgarsten – 7758. Diese stolze Zahl, dargestellt mit entsprechenden Trikots (Lex, Lex, Moll, Tallig), präsentierte der TSV 1860 am Samstag in den sozialen Netzwerken. Sie stellt die Anzahl der verkauften Dauerkarten dar, die angesichts drohender Geisterspiele wie ein Aufstieg gefeiert wird. Der Begleittext: „#Löwen-Fans, Ihr seid großartig, wunderbar, unglaublich, die Besten, unnachahmlich, fantastisch, märchenhaft, unheimlich, ausgezeichnet, grandios, hervorragend, phänomenal, prächtig, enorm, unvorstellbar, einmalig und noch so vieles mehr!“
Nicht ganz so erfolgreich wie der Griff in das Synonym-Lexikon verlief das Testspiel gegen den Zweitligisten FC Juniors OÖ (ehemals Superfund Pasching): 1:1 (0:1). Dennis Dressel verhinderte nach dem Halbzeit-Rückstand und Komplettwechsel eine Blamage. Das Farmteam des Linzer ASK war dem jungen Profiteam des TSV 1860 ebenbürtig, was Coach Michael Köllner nicht so schlimm fand. „Ein typisches Ende-vom-Trainingslager-Spiel“, sagte er. Keine 7758, aber immerhin 600 Löwen-Fans nutzten die Chance, mal wieder live bei einem Spiel dabei zu sein (in Österreich möglich).
Angereist aus München war auch so ziemlich alles, was 1860 im Funktionärsbereich aufzubieten hat: Präsidium, Ismaik-Mann Anthony Power, Finanzgeschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer, Verwaltungräte . . . Natürlich fand sich diese Elefantenrunde nicht nur ein, um das talentierte Team zu bestaunen, sondern auch, um sich über die geplante und langsam überfällige Etat-Erhöhung auszutauschen.
Das Ergebnis lässt weiter auf sich warten, was zur Folge hat, dass Günther Gorenzel verstummt ist wie eine Elritze im malerischen Gleinkersee. Die zu Beginn des Trainingslagers angekündigte Presserunde mit dem Sportchef wurde abgesagt. Köllner sagte: „Wer genau hinschaut, konnte sehen, dass wir noch den einen oder anderen richtig guten Mann gebrauchen können.“
Geäußert hat sich Köllner auch noch mal zur Jugend-Battle mit der SpVgg Unterhaching. Mit einer unüberlegten Bemerkung hatte er die Debatte eröffnet („Auserkorener Jugendverein. . .“), Manni Schwabl konterte bissig („Köllner redet gerne und viel“), Belehrung inklusive – nun der vorläufige Schlusspunkt. „Ich denke, dass der Stachel der beiden Niederlagen ziemlich tief gesessen ist“, stichelte der 1860-Coach: „So was vergisst man lange nicht. Wir für uns schauen jetzt, dass wir gut in die Runde kommen.“
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