2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Ruhe vor dem Sturm: Hachings Coach Claus Schromm. F: dpa
Die Ruhe vor dem Sturm: Hachings Coach Claus Schromm. F: dpa
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Schromm: „Die spektakulärste dritte Liga aller Zeiten“

SpVgg Unterhaching holt Keeper Gurski

Mit einem Etat von zwei Millionen Euro gehört die SpVgg Unterhaching zu den „Zwergen“ der 3. Liga. Aber in Sachen Innovation ist man äußerst kreativ. So sollen sogar Drohnen vereinzelt den Trainingsbetrieb überwachen. „Das gibt uns einen besonderen Blickwinkel“, meint Trainer Claus Schromm.

Trotzdem sieht Präsident Manfred Schwabl keinen Grund zum Abheben: „Das wird die interessanteste und schwerste Saison in der dritten Liga. Mit dem TSV 1860, Kaiserslautern und Braunschweig kommen attraktive Traditionsverein hinzu.“ Das Ziel der Hachinger: „Wir wollen uns in der Liga etablieren und auf lange Sicht nach oben schauen, dies ist in der kommenden Saison noch nicht möglich.“

Auf dem Transfermarkt wollen die Hachinger das Risiko vermeiden. „Wir spielen nicht Harakiri, aber durch einige Transfers und den neuen Vermarkter haben wir etwas mehr Luft“, sagt der Präsident. Rund eine Million kassierte der Drittligist für den Verkauf des Talentes Karim Adeyemi zu RB Salzburg. Geld, das jetzt gut angelegt werden soll in Verstärkungen. Der Abgang von Korbinian Müller, Uli Taffertshofer, Thomas Steinherr und einiger Reservisten muss möglichst schnell kompensiert werden. „Das ist nicht leicht für uns, denn der Markt ist überhitzt und wir können nicht bei allen Spielern finanziell mithalten“, bedauert der Trainer.

Bisher hat der Drittligist den Abwehrspieler Marc Endres (Chemnitzer FC) und den Mittelfeldspieler Maxi Krauß (1.FC Nürnberg II) verpflichten. Weitere sollen noch folgen, so besteht Interesse am Ex-Hachinger Lucas Hufnagel (zuletzt von Freiburg nach Nürnberg ausgeliehen). „Bis zum Ende der Transferzeit wird noch einiges passieren. Wir verhandeln mit Kandidaten, müssen aber damit rechnen, dass uns noch Spieler verlassen“, meinte Schromm, der noch einen dritten Torhüter aus dem Hut zauberte: So kehrt Michael Gurski (von 2001 bis 2004 bei den Hachingern) als „Back-up“ für Königshöfer und Mantl zurück.

Gestern ging das erste Training bei der Spielvereinigung über die Bühne, zehn Fans verfolgten das Geschehen – von Hektik keine Spur. Im Schatten des Lokalrivalen von der Grünwalder Straße kann man also weiter in Ruhe arbeiten. Dies ist aber nur die Ruhe vor Sturm, wie der Trainer befürchtet: „Ich bin jetzt in den fünf Wochen Pause etwas zur Ruhe gekommen und habe mit dem Präsidenten am Kader gebastelt. Jetzt kommt die spektakulärste dritte Liga aller Zeiten, leider gibt es diesmal gleich vier Absteiger, das wird hart.“

Auf ein Saisonziel will sich Schromm noch nicht festlegen: „Jeder will oder muss raus aus dieser Liga, schon aus wirtschaftlichen Gründen, diesmal werden sogar 40 Punkte nicht zum Klassenerhalt reichen, wir haben aber einige Vorbilder, wie Heidenheim oder Magdeburg. Die haben mit kontinuierlicher Arbeit und Geduld den Weg nach oben geschafft, so wollen wie es auch versuchen.“

Jetzt geht es für die Hachinger aber erst einmal vom 26. Juni bis zum 1. Juli ins Trainingslager nach Schlanders. Auf dem Programm stehen gleich zehn Testspiele, Höhepunkt ist dabei das Duell mit dem Bundesligisten Hoffenheim am 13. Juli in Pöcking.

Die Hachinger fiebern der neuen Saison entgegen, da stört nur noch die ungelöste Stadionfrage, denn die Gegentribüne im Sportpark bleibt bis aus weiteres gesperrt. „Da setzen wir weiter auf das Verständnis des Hachinger Gemeinderates“, lautet die Hoffnung von Präsident Schwabl.

Aufrufe: 019.6.2018, 09:33 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Klaus KirschnerAutor