2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Löwen und die Hachinger sprechen sich gegen die Reform des DFB aus.  Foto: Wagner / Ulrich Wagner
Die Löwen und die Hachinger sprechen sich gegen die Reform des DFB aus.  Foto: Wagner / Ulrich Wagner

Haching und TSV 1860 gegen Aufstiegsreform zur 3. Liga

Stellungnahme gegen DFB 

Die Vereine der Dritten Liga haben sich nach einem Treffen in Wiesbaden im Dauerstreit um die Regionalliga-Reform und die Aufstiegsregelungen in die dritthöchste deutsche Spielklasse geschlossen gegen den DFB positioniert.

München/Unterhaching – Sie verlangen, ließen sie gestern in einem Schreiben wissen, dass „die inzwischen stärkste Dritte Liga aller Zeiten in ihrer über zehn Jahren bewährten eingleisigen Form zu erhalten und konsequent weiter zu professionalisieren“ sei. Die jüngsten Beschlüsse hätten das Vertrauen in den Dachverband erschüttert. „Man hat oft das Gefühl, dass sich in der obersten DFB-Führung in letzter Konsequenz kaum jemand um die Dritte Liga und ihre Belange sorgt – und dieses Bild hat sich jetzt wieder aufs Neue verfestigt“, sagt Unterhachings Präsident Manfred Schwabl.

Die Clubs wollten, so heißt es in ihrer Protestnote, „unmissverständlich klarmachen, dass die Glaubwürdigkeit des DFB in Bezug auf die Neuregelung des Aufstiegs in die Dritte Liga endgültig verloren gegangen ist“. Eine mehrheitsfähige Lösung könne nur beinhalten, dass die Meister aus vier Regionalligen direkt aufsteigen. Die Drittligaclubs waren im Sommer mit dem Kompromiss eines vierten Absteigers in Vorleistung getreten – doch die eigentlich vereinbarte Gegenleistung blieb aus. Ursprünglich war eine Übergangsphase von zwei Jahren ausgehandelt worden, aber nach den neuesten Entwicklungen ist keine Rede mehr davon, dass es zu einer Umstellung auf vier Regionalligen kommt. „Ich verstehe ja und bin auch dafür, die Regionalligen zu schützen“, so Schwabl, „aber nicht, indem man die Dritte Liga stranguliert. Wir haben jetzt nichts davon, dass wir einen vierten Absteiger abgeben, weil es wohl bei fünf Regionalligen bleiben wird – obwohl es anders ausgemacht war. Es wurde etwas versprochen, was so jetzt offenbar nicht eingehalten wird. Wir sind dem ausgeliefert.“

Kein vierter Club der Dritten Liga sollte, so die Vereine im Brief, „für den offensichtlich fehlenden Willen zur Bildung einer Lösung mit vier Regionalligen mit dem Abstieg bestraft werden“. Aufgrund der jüngsten Entwicklung beim Ligaträger seien die Vereine zu der Erkenntnis gekommen, „dass es gerade in den Regional- und Landesverbänden Kräfte gibt, die ausschließlich den traditionellen Machterhalt im Auge haben“. Daher fordern sie „die schnellstmögliche Rückkehr zur vorherigen Regelung mit drei Absteigern“.

Pläne einer zweigleisigen Dritte Liga würden alles auf die Spitze treiben, so die betroffenen Clubs. „Es heißt immer, man wolle die Dritte Liga stärken – aber genau das Gegenteil ist der Fall“, findet Schwabl, „ich sehe weit und breit kaum eine Unterstützung für das angebliche Aushängeschild Dritte Liga.“

Aufrufe: 029.11.2018, 09:03 Uhr
Münchner Merkur / tz / Andreas WernerAutor