Arie van Lent: "Ich wusste, dass meine Chance kommen würde"

Herr van Lent, wie fühlt es sich an, wieder Trainer zu sein?

Van Lent Es ist natürlich ein gutes Gefühl, wieder im Amt zu sein. Es passt von beiden Seiten sehr gut, habe ich das Gefühl. Ich habe über viele Jahre mit jungen Spielern gearbeitet, das ist in Unterhaching ein wichtiger Aspekt.

Wie schwer fiel das Warten?

Van Lent Ich bin immer geduldig und ruhig geblieben, es gab keinen Anlass für mich, in Panik zu verfallen. Ich wusste, dass meine Chance kommen würde bei einem Klub, der zu mir passt. Ich kenne das Geschäft schließlich lange genug, um mit einer solchen Situation umzugehen. Es bringt nichts, sich verrückt zu machen.

Gab es für Sie eine Verbindung zu Unterhaching? Dem Vernehmen nach haben sich 70 Trainer auf den Job beworben, vier kamen in die engere Auswahl. Auch eine regionale Lösung stand zur Debatte.

Van Lent Ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich hatte vorher keine Verbindung zum Klub, mein Profil hat einfach gepasst. Aber meine Co-Trainer Roman Tyce und Robert Lechleiter kennen den Verein sehr gut, das wird mir sehr helfen.

Was ist reizvoll an der Dritten Liga?

Van Lent Ich kenne die Dritte Liga durch meine Zeit in Ahlen und Offenbach sehr gut. Da muss man wissen, dass bis zum letzten Spieltag immer alles möglich ist. Man kann und darf sich nie zu sicher sein, zugleich darf man nie aufgeben. Das ist der Reiz dieser Liga. Ich freue mich darauf.

Welchen Fußball wollen Sie in Unterhaching spielen lassen?

Van Lent Dazu kann ich mehr sagen, wenn ich die Mannschaft richtig kennengelernt habe. Aber grundsätzlich wollen wir sicherlich keinen Hau-Ruck-Fußball mit vielen langen Bällen spielen. Wir wollen jedoch auf jeden Fall offensiv spielen. Wir haben einige junge Spieler, aber auch genug erfahrene. Es ist eine gute Mischung, mit der man sicher gut arbeiten kann.

Sie arbeiten von nun an fernab der Heimat. Sie leben in Liedberg.

Van Lent Das gehört nun mal zu meinem Job dazu. Meine Familie wird am Niederrhein bleiben. Es ist gerade nach den vergangenen Monaten, als ich oft zu Hause war, ein Schnitt, aber wir waren uns bewusst, dass es so kommen kann. Ich den vergangenen sieben Jahren hatte ich Glück, den Job in Gladbach quasi vor der Haustür zu haben. Das ist nicht selbstverständlich.

Welche Ziele haben Sie?

Van Lent Zuletzt in Gladbach war es meine Hauptaufgabe, junge Spieler oben ranzuführen. Nun wird es darum gehen, junge Spieler in die Erste Mannschaft zu integrieren. Grundsätzlich wollen wir erfolgreich sein und möglichst weit oben mitspielen. Zuletzt gab es immer wieder Schwankungen in den Saisons, darum ist es ein Ziel, die Mannschaft zu stabilisieren und eine konstante Saison zu spielen. Das ist wichtig und wird dann auch einen Effekt in der Tabelle haben.

Interview: Karsten Kellermann