2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Die alte Saison hervorragend beendet, den Fokus schon wieder auf die neue gelegt - Trainer Christian Stadler. Foto: Nachtigall
Die alte Saison hervorragend beendet, den Fokus schon wieder auf die neue gelegt - Trainer Christian Stadler. Foto: Nachtigall

"Haben der Konkurrenz mächtig zugesetzt"

Christian Stadler, Trainer der SpVgg SV Weiden, im Bilanz-Interview +++ In Zukunft wird noch vermehrter auf die eigenen Talente gesetzt +++ Umbruch in vollem Gange

58 Punkte, fünfter Tabellenplatz, bester Aufsteiger der Fußball-Bayernliga und mit Christoph Hegenbart den treffsichersten Torschützen der Klasse in den eigenen Reihen – die Bilanz der SpVgg SV Weiden nach der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg kann sich mehr als sehen lassen. Dementsprechend zufrieden ist auch Trainer Christian Stadler, wie er im Interview verrät. In Zukunft soll vermehrt auf die vorhandenen Talente aus der eigenen Jugend aus dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) gesetzt werden.

Herr Stadler, wie fällt Ihre persönliche Bilanz für 2013/14 aus?

Christian Stadler: Wir sind zwar heuer erstmalig nicht aufgestiegen, trotzdem bin ich mehr als zufrieden. Wir haben eine starke Serie gespielt. Die Mannschaft hat sich sehr gut weiterentwickelt. Ich denke, dass wir inzwischen zu den spielstärksten Teams in dieser Liga gehören.

Sind Sie mit dem Abschneiden Ihrer Mannschaft zufrieden? Wurde das Saisonziel Ihrer Meinung nach erreicht?

Christian Stadler: Wie gesagt: sehr zufrieden. Wir haben die Ziele sogar übertroffen, konnten lange Zeit um die Vergabe der Spitzenplätze mitreden und haben der Konkurrenz schon mächtig zugesetzt.

Was waren für Sie die Höhepunkte in dieser Saison?

Christian Stadler: Die ganze Saison war schön, mit vielen Höhepunkten gespickt. Mir fällt da z. B. der vierte Spieltag zu Hause gegen die SpVgg Jahn Forchheim ein. Nach einem Auftakt mit drei Niederlagen, da wackelt in Weiden so ziemlich alles. Aber die Mannschaft hat hier eine tolle Reaktion gezeigt und den bisher verlustpunktfreien Tabellenführer regelrecht aus dem Stadion gefegt.

Was die Tiefschläge?

Christian Stadler: Da denke ich nicht an Fußball, sondern an den tragischen Unfall des tollen Menschen und Sportskameraden Frantisek Maler. Es war schwer, hier wieder zum Alltag über zu gehen, sein Bild mit seiner Nummer hängt immer noch an seinem Platz in der Kabine. Respekt vor der Mannschaft, wie sie mit dieser schwierigen Situation umgegangen ist.

Welche Gründe machen Sie für das Abschneiden verantwortlich?

Christian Stadler: Uns ist es gelungen, auch bei Niederlagen ruhig zu bleiben und weiter an uns zu glauben. Ebenfalls sind wir nach einer Siegesserie nicht abgehoben und haben auch diese Spiele kritisch aufgearbeitet. Die Mannschaft ist sehr ehrgeizig und bodenständig, das ist sicher ein Erfolgsgeheimnis.

Was hat Ihre Mannschaft dann besonders ausgezeichnet?

Christian Stadler: Dass wir zwar Fehler begangen, aus diesen jedoch unsere Lehren gezogen haben. Weiterhin glaubt die Mannschaft immer an sich, zieht immer an einen Strang, damit kann man Berge versetzen.

Kurzer Blick nach vorne: Was muss in der neuen Saison besser gemacht werden?

Christian Stadler: Unsere Abwehr und unser Mittelfeld muss torgefährlicher werden und im Gegenzug dazu muss unser Sturm noch besser verteidigen. Wenn uns das gelingt, dann kann ich daheim bleiben… (lacht).

Wie lautet Ihr Ziel für die neue Saison?
Christian Stadler: Viele erwarten jetzt sicherlich die angriffslustige Zielvorgabe ‚Regionalliga‘, was aber schon einmal aus wirtschaftlichen Gründen – wir müssen nächstes Jahr knapp ein Drittel unseres Etats einsparen – nicht möglich ist. Wir setzen nicht nur deswegen, sondern vielmehr, weil wir einen hervorragenden Nachwuchs haben, auf den Einbau unserer Jugendspieler. Im NLZ wird toll gearbeitet. Wir wären dumm, wenn wir nicht auf unsere Jugend setzen würden. In diesem Jahr haben wir bereits den ersten Schritt getan, nächste Saison folgt mit der Einführung unserer U23 ein weiterer. In fünf Jahren soll das Grundgerüst der ersten und zweiten Mannschaft aus Spielern des eigenen Nachwuchses bestehen. Unser Ziel ist deshalb Bayernliga, wenn möglich mit schönen und attraktiven Fußball. Wenn nach diesem Umbruch mehr geht, dann freut es mich natürlich umso mehr.
Aufrufe: 030.5.2014, 19:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor