2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Auch im Derby gegen Oberhausen braucht der TSV viel Engagement; F: Prihoda
Auch im Derby gegen Oberhausen braucht der TSV viel Engagement; F: Prihoda

Oberhausen erwartet Rheinhausen

19. Duell zwischen SpVgg I und TSV I +++ Oberhausen favorisiert

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Zum 38. Mal messen sich Teams aus Oberhausen und Rheinhausen, obwohl die beiden ersten Mannschaften von TSV und SpVgg erst das 19. Spiel gegeneinander absolvieren. Wie geht das? Das Ortsduell gab es in vier verschiedenen Ausführungen. Premiere feierte das Reservenduell vor knapp zwei Wochen. Zehn Vergleiche absolvierten Oberhausen II und Rheinhausen I und zu Beginn der 50er Jahre kämpfte der TSV Rheinhausen gegen den TV Oberhausen um Punkte.

SpVgg Oberhausen - TSV Rheinhausen (So 15:00)
1949 bis 1955: Sechs Jahre lang kommt es zwischen den Ortsnachbarn zu Duellen. Nach dem Aufstieg des TSV aus der B-Klasse 1948/49 wird man in der Folgesaison Letzter, bleibt er in der Liga, denn die A-Klasse wird von 12 auf 14 Mannschaften aufgestockt. Diese Chance kann Rheinhausen nicht nutzen, denn auch im Folgejahr leuchtet am Rhein die rote Laterne - Abstieg in die B-Klasse. Nur zwei Plätze besser steht die SpVgg da, doch sie kann den Abstieg vermeiden.
In der B-Klasse muss der TSV aber nicht auf Begegnungen mit dem Nachbarn verzichten. 1951/52 melden vier Turnvereine für die B-Klasse. Nur die Älteren können sich heute noch erinnern, dass in jenen Jahren in Kirrlach, Forst, Philippsburg und eben auch Oberhausen neben den Fußballvereinen auch die Turner dem runden Leder nachjagen. So gibt es vier Jahre das Derby zwischen dem TSV Rheinhausen und dem TV Oberhausen, doch zumindest den Turnverein kann Rheinhausen in der Tabelle weit distanzieren. Nach der Saison 1954/55 ziehen sich der TV Oberhausen und der TV Philippsburg vom Spielbetrieb zurück. 16 Jahre wird es kein Derby zwischen Oberhausen und Rheinhausen geben.
Die Jahr des TV-Rückzugs ist gleichzeitig sehr erfolgrich für die SpVgg. Mit knappem Vorsprung vor dem SV Philippsburg und dem FC Forst holt sich Oberhausen die Meisterschaft in der A-Klasse, Lohn ist der Aufstieg in die zweite Amateurliga.

1955 bis 1971: Sowohl 1955/56 als auch 1956/57 wird der FC Kirrlach Meister der zweiten Amateurliga. Oberhausen kann im Gegensatz zum FCK den siebten Platz im ersten Jahr nicht wiederholen und muss nach Platz 13 1957 wieder in die A-Klasse zurück. Acht Jahre bleibt die SpVgg in dieser Liga. Nur in den Jahren 1961/62 und 1962/63 spielt Oberhausen oben mit, ansonsten belegt die Mannschaft meist Mittelfeldplätze. Es dauert also bis zur Saison 1964/65, bis die Rückkehr in die zweite Amateurliga gelingt: Punktgleich mit Verfolger Odenheim sichert sich die SpVgg den Aufstieg.
Auch der TSV Rheinhausen spielt im Mittelfeld mit, allerdings in der B-Klasse. 1960/61 fehlt ein Punkt zum Aufstieg, der TSV muss dem TSV aus Wiesental den Vortritt lassen. 1969/70 schnuppert Rheinhausen abermals am ersten Platz, den der TSV dann im Folgejahr realisieren kann. Mit 114 Toren gelingt in der zusammengelegten B-Klasse die Meisterschaft.
Das Erfolgsjahr des Ortsnachbarn ist eine schwarze Stunde der SpVgg. Im sechsten Jahr in der zweiten Amateurliga erwischt es Oberhausen. Als Tabellenletzter muss der Verein die Liga verlassen.

1971 bis 1979: Durch den Aufstieg des TSV sowie den Abstieg der SpVgg gibt es endlich wieder Lokalduelle. Drei Jahre kommt Rheinhausen hinter dem Rivalen ins Ziel, ehe man 1974/75 mit dem fünften Platz den besten Platz der eigenen A-Klassenhistorie erreicht. Da in diesem Jahr Oberhausen als Drittletzter absteigen muss, kommt es zu einer weiteren Premiere: Erstmals seit 1945 steht der TSV in einer Endtabelle vor der SpVgg.
Im Jahr darauf hält Rheinhausen nur knapp die Klasse, während Oberhausen ebenso knapp den Wiederaufstieg verpasst. Dieser gelingt erst im Jahr darauf - im letzten Jahr der alten A- und B-Klasse. In der neuen Kreisliga A überholt Aufsteiger Oberhausen gleich den Lokalrivalen und fährt (nach der Zwei-Punkte-Regel) fast die doppelte Punktzahl ein. 1979 trennen sich die Wege der Konkurrenten. Während die SpVgg in die Bezirksliga vorprescht, wird der TSV Vorletzter, hält aber wenigstens die Klasse.

1979 bis 2011: Oberhausen enteilt dem Nachbarn schnell. In der Bezirksliga gelingt sofort der Durchmarsch in die Landesliga. Dort hält sich die SpVgg vier Jahre, muss dann aber wieder runter. Elf Spielzeiten verbringt der Club in der Bezirksliga, bis 1995 wieder Jubeltöne am Mühlweg vernommen werden - erneuter Aufstieg in die Landesliga. Damit geht die Erfolgsgeschichte erst richtig los, denn sieben Jahre später schafft Oberhausen den Sprung in die Verbandsliga. Unter Trainer Stefan Ronecker erbelt der Verein seine erfolgreichste Zeit und klopft sogar an die Tür zur Oberliga an. 2009 endet dieses Kapitel mit dem Abstieg in die Landesliga. Dort kann sich die SpVgg nicht halten und muss nur zwei Jahre danach zurück in die Kreisliga.
2011 darf der TSV jubeln. Seit 1977 hat Rheinhausen insgesamt 25 Jahre in der A-Liga verbracht, musste aber 1985, 2003 und 2008 für insgesamt neun Jahre in die B-Liga. Der letzte Abstieg wird eben 2011 korrigiert. Lokalduelle gibt es nach dem Millennium auch für den TSV. 2003 bis 2005 sowie 2008 bis 2011 ist ein Ligagegner Rheinhausens die SpVgg Oberhausen - allerdings die zweite Mannschaft.

2011 bis 2016: Im ersten Jahr nach dem Landesligaabstieg fehlt Oberhausen ein Punkt, um die Relegation zu erreichen. Danach verschlechtert sich die SpVgg zusehends, bis der Tiefpunkt in der Saison 2015/16 erreicht ist: Erstmals steigt Oberhausen aus der Kreisliga ab und ist nach über 35 Jahren wieder in der A-Liga.
Der TSV Rheinhausen, 2014 nochmal in die Kreisklasse B abgestiegen, feiert mit Spielertrainer Dominik Feuerstein die Rückkehr in die Kreisklasse A. Nach Jahrzehnten sind die ersten Mannschaften der Lokalrivalen wieder vereint.

2016/17: Der direkte Vergleich geht an die SpVgg. Im ersten Ligaspiel nach 37 Jahren Pause trennen sich Rheinhausen und Oberhausen 1:1, im Rückspiel siegt Elf von Manuel Weber 3:0 gegen den TSV. In der Tabelle steht Rheinhausen aber weit vor Oberhausen. Nur vier Mannschaften liegen am Ende vor dem TSV. Oberhausen kann dagegen nur vier Vereine hinter sich lassen.

15.10.2017: Oberhausen hat sich verstärkt und geht ambitioniert in die Saison. Doch auch der TSV scheint erneut eine gute Rolle zu spielen. Beide Teams haben schon einige Punkte gesammelt und befinden sich noch in Sichtweite der vorderen Ränge. Bei einem Sieg kann Rheinhausen sogar an der SpVgg vorbeiziehen. Das dürfte für den ehemaligen Oberhausener Verbandsligaspieler Feuerstein doch Motivation genug sein.

Aufrufe: 011.10.2017, 15:40 Uhr
Florian WittmannAutor