2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Tim Ronecker und der TSV Wiesental kehren nach Oberhausen zurück; F: Stefan Diehl
Tim Ronecker und der TSV Wiesental kehren nach Oberhausen zurück; F: Stefan Diehl

erstes Ligaspiel seit über einem Vierteljahrhundert

Aufsteiger TSV Wiesental gastiert in Oberhausen +++ Rückkehr des Namen "Ronecker" ins Mühlwegstadion

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Nach langer Wartezeit spielen in diesem Jahr die SpVgg Oberhausen und der TSV Wiesental mal wieder in derselben Liga. Am dritten Spieltag der Kreisklasse A steigt in Oberhausen das insgesamt 25. Ligaduell der beiden Vereine - das erste Spiel seit über 25 Jahren.
SpVgg Oberhausen - TSV Wiesental (So 15:00)

Sommer 1991: Im Jahr des bisher letzten Duells zwischen Oberhausen und Wiesental helfen auch Roland Wohlfahrts Tore dem FC Bayern nicht zu Platz eins, denn die Münchener werden nur Zweiter. Die deutsche Meisterschaft sichert sich dagegen der 1. FC Kaiserslautern. In jenen Tagen spielt in der Bundesliga etwa die SG Wattenscheid 09, eine Klasse tiefer gelingt dem FC Schalke 04 die Rückkehr in die Bundesliga. Weiter spielen Vereine wie der FC 08 Homburg, der 1. FC Saarbrücken, der SV Waldhof Mannheim, Blau-Weiß 90 Berlin, der VfB Oldenburg, der TSV Havelse, Rot-Weiß Essen oder der 1. FC Schweinfurt in Deutschlands zweithöchster Liga - Vereine mit zum Teil sehr klangvollen Namen, die aber schon einige Jahre aus dem Profifußball verschwunden sind.

Sommer 1961: Durch den erstmaligen Aufstieg des TSV Wiesentals in die A-Klasse kommt es auch zur Premiere gegen Oberhausen. Bereits im Folgejahr kann Wiesental die SpVgg überflügeln, denn der TSV schafft 1963 den Aufstieg in die zweite Amateurliga - punktgleich mit Oberhausen, das aber in der A-Klasse bleibt.

Sommer 1965: Zwei Jahre später ist auch Oberhausen wieder in der zweiten Amateurliga. Fünf Jahre duellieren sich die SpVgg und der TSV nun in dieser renommierten Spielklasse, ehe Wiesental 1970 absteigt.

Sommer 1971: Wiesental muss nicht lange auf die Fahrt nach Oberhausen verzichten, denn die SpVgg muss ein Jahr später in die A-Klasse folgen. In der Saison 1971/72 tragen die Konkurrenten die Duelle 15 und 16 aus. Es sind die letzten für ein paar Jahre, denn während Wiesental gleich wieder aufsteigt, rutscht Oberhausen in die B-Klasse ab.

Sommer 1980: Die Wege trennen sich erneut. Nach dem Aufstieg 1977 übernimmt Oberhausen in der neuen Kreisliga A sofort eine führende Rolle. Auf Platz drei folgt 1979 die Meisterschaft. Mitaufsteiger ist Wiesental. Der TSV wird wie im Vorjahr Zweiter, doch dieses Mal reicht das für den großen Wurf. Im Jahr darauf gelingt der SpVgg der Durchmarsch in die Landesliga und fährt zehn Jahre nicht mehr den TSV-Sportplatz an.

Sommer 1990: Die Bezirksliga Karlsruhe/Bruchsal hat nach 13 Jahren ihre Türen geschlossen. Ab der Saison 1990/91 treten die Bruchsaler Teams in einer eigenen Bezirksliga an, weshalb in dieser Spielzeit gleich sieben Aufsteiger mitmischen. Einer dieser ist der TSV Wiesental.
Damit steht für die Wiesental nach zehn Jahren wieder eine Reise nach Oberhausen an. Es ist die erste gemeinsame Saison seit der Spielzeit 1979/80 - und es wird bis zum Beginn der aktuellen Runde 2017/18 das letzte Ligaspiel zwischen beiden Mannschaften sein. Es bleibt also lange bei 24 Duellen.

Sommer 1991: Der TSV Wiesental, im Vorjahr Meister der Kreisliga A, hält sich nur ein Jahr in der höchsten Spielklasse Bruchsals. Nach dem Abstieg dauert es 13 Jahre, ehe 2004 für kurze Zeit die Rückkehr gelingt. Da sind die Oberhausener aber längst wieder in höhere Sphären enteilt.
1995 gelingt der SpVgg erneut der Aufstieg in die Landesliga, welchem 2002 die Versetzung in die Verbandsliga folgt. Insgesamt sieben Jahre verbringt Oberhausen in Nordbadens höchster Spielklasse, unter Erfolgscoach Stefan Ronecker schnuppert man 2005 und 2006 an einem weiteren Aufstieg.

Danach folgt der langsame, aber stetige Niedergang beider Clubs. Oberhausen steigt zwischen 2009 und 2016 dreimal ab und ist nach dem dritten Abstieg erstmals nach 37 Jahren wieder in der Kreisklase A. Der TSV muss zwei Abstiege hinnehmen, die ihn 2008 und 2012 von der Kreisliga in die Kreisklasse B spülen.

Sommer 2017: Vor der letzten Saison hat Stefan Ronecker die Geschicke in Wiesental übernommen, ist nach einem halben Jahr aber nach Mutschelbach gewechselt. Sohn Tim führt das Werk des Vaters fort und krönt eine tolle Saison mit der Rückkehr in die Kreisklasse A, in der eben auch die SpVgg Oberhausen wartet. Es mag eine besondere Fügung sein, dass auf diese Weise nun der Name "Ronecker" wieder in das Mühlwegstadion zurückkehrt.


Aufrufe: 029.8.2017, 10:00 Uhr
Florian WittmannAutor