2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Fußballer der SpVgg Mariaposching (grüne Trikots) schafften gegen den SV Schalding-Heining II eine große Überraschung F: Brumbauer
Die Fußballer der SpVgg Mariaposching (grüne Trikots) schafften gegen den SV Schalding-Heining II eine große Überraschung F: Brumbauer

Posching überrascht - aber die Zukunft ist ungewiss

Zacher-Elf sendet mit 1:0-Heimerfolg gegen Schalding II Lebenszeichen, aber die personellen Probleme werden immer größer +++ Sogar ein Rückzug in die A-Klasse steht im Raum

Genau elf Mann aus ihrem Stammkader standen der SpVgg Mariaposching in ihrer Nachholpartie gegen die U23 des SV Schalding-Heining gegenüber. Der krasse Außenseiter zwang den Rangzweiten mit einer sehr disziplinierten Vorstellung jedoch mit 1:0 in die Knie und hat dadurch die Relegationszone wieder in unmittelbarer Reichweite und sogar das rettende Ufer ist nur mehr vier Punkte entfernt. Die Planungen für die kommende Spielzeit gestalten sich jedoch äußerst schwierig und aktuell ist es fraglich, wie es mit dem Fußball in Mariaposching weitergehen wird.

"Wir hatten in den letzten Monaten großes Verletzungspech, vor ein paar Wochen hat sich nun auch noch unser junger Winter-Neuzugang Simon Edenhofer das Kreuzband gerissen. Am Samstag in Eggenfelden müssen wir berufsbedingt auf meinen Sohn Daniel und aus privaten Gründen auf Stefan Krotzer verzichten. Das hat zur Folge, dass wir mit zwei Spielern aus unserem A-Klassenteam beginnen müssen. Aufgrund der schwierigen Umstände ist es bemerkenswert, wie achtbar wir uns immer noch schlagen und sechs Wochen vor Saisonende sogar noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben", informiert Mariaposchings langjähriger Teammanager Max Wandinger (54). Die Poschinger Reservisten bilden eine Spielgemeinschaft mit dem SV Pfelling, die jedoch nicht von sportlichem Erfolg geprägt ist. Die SG rangiert in der A-Klasse Bogen auf dem letzten Tabellenplatz. "Wir haben einige Spieler im Kader, die bereits über 30 sind. Aus der eigenen Jugend kommt in den nächsten Jahren nichts nach. Es wird nicht einfacher", weiß Wandinger, der seine erfolgreiches Engagement am Saisonende beenden wird.

Wenninger: »Wir können und wollen den höherklassigen Fußball in Mariaposching nicht mit Geld am Leben erhalten.«


"Es spricht für den tollen Charakter unserer Truppe, dass sie sich trotz aller Schwierigkeiten so toll präsentiert und vehement um den Klassenerhalt in der Bezirksliga kämpft", freut sich Mariaposchings Klubchef Georg Wenninger (39). Der SpVgg-Vorstand macht aber kein Geheimnis daraus, dass es nicht nur aufgrund der Tabellensituation ungewiss ist, in welcher Liga die Poschinger Kicker in der kommenden Saison an den Start gehen werden. Ein paar Akteure überlegen nämlich, den Verein zu verlassen oder ihre Schuhe an den Nagel zu hängen. "Wir bewegen uns seit vielen Jahren am absoluten sportlichen Limit. Leider fehlt uns der Nachwuchs, weil Mariaposching ein kleines Dorf ist, in dem zudem in den letzten Jahren keine Neubaugebiete, wie es in anderen Orten der Fall war, ausgewiesen wurden", berichtet Wenninger über die Probleme, die der kleine Verein aus dem Landkreis Straubing-Bogen hat. "Momentan laufen viele Gespräche. Wir stehen natürlich mit unseren eigenen Leuten im Austausch sowie auch mit möglichen Neuzugängen. Es ist aber aktuell nicht absehbar, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird. Wir möchten natürlich weiterhin so hoch wie möglich spielen, aber derzeit ist vieles in der Schwebe." Neben fehlenden Kickern aus dem eigenen Nachwuchs sind auch die finanziellen Mitteln des Klubs stark begrenzt. "Wir können und wollen den höherklassigen Fußball in Mariaposching nicht mit Geld am Leben erhalten", betont Wenninger, der hofft, dass bald Klarheit herrscht, wie es bei den Grün-Weißen weitergehen wird. Auch über die Ära Max Wandinger wollte der SpVgg-Boss noch ein paar Worte verlieren: "Max ist seit Jahren der Motor des Mariaposchinger Fußballs. Seine mit viel Herzblut ausgeübte Arbeit kann man gar nicht genug würdigen."

Aufrufe: 04.4.2019, 12:26 Uhr
Thomas SeidlAutor