2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Spielertrainer Marco Mayer (rechts) hat mit der SpVgg Lindau den Aufstieg in die Bezirksliga weiter im Blick. Foto: Christian Flemming
Spielertrainer Marco Mayer (rechts) hat mit der SpVgg Lindau den Aufstieg in die Bezirksliga weiter im Blick. Foto: Christian Flemming
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Marco Mayer: "Wir wollen den Druck lange hoch halten"

Spielertrainer Marco Mayer hat den Aufstieg mit der SpVgg Lindau nicht abgeschrieben

Lindau / sz - Die SpVgg Lindau hat am vergangenen Wochenende ein Dutzend Argumente dafür geliefert, sie im Kampf um die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A II bloß nicht abzuschreiben. Nach dem 12:1-Sieg gegen den FC Friedrichshafen ist Spielertrainer Marco Mayer mit seiner Mannschaft erstmals rundum zufrieden gewesen. "Natürlich wollen wir den Druck so lange wie möglich hoch halten", sagt Mayer vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) gegen den TSV Eriskirch im Gespräch mit Michael Panzram.

Herr Mayer, wie lange hat es gedauert, bis der Lindauer Präsident Werner Mang nach dem hohen Sieg gegen Friedrichshafen auf Sie zugekommen ist, um jetzt doch den sofortigen Aufstieg zu fordern?

Dazu gab es auch nach dem 12:1 keinen Anlass. Seit der Winterpause sind wir in der Lage, auf uns selber zu schauen, um Schritt für Schritt im Verein und in der Mannschaft eine Basis zu schaffen, erfolgreich zu sein. Wir schauen auch jetzt nur auf uns. Wir kriegen die Ergebnisse der Konkurrenten zwar mit, aber es sind immer noch sieben Punkte Rückstand, bei einem Spiel weniger, auf Achberg. Natürlich wollen wir den Druck so lange wie möglich hochhalten. Und am Ende sehen wir, was dabei rauskommt.

Die Aufstiegsambitionen sind also immer noch groß?

Es wäre immer noch schön, wenn es klappen würde. Denn wir sind jetzt um einiges weiter, als wir es im vergangenen Jahr waren. Wir haben eine gute Basis geschaffen. Die Mannschaft kennt sich. Weil wir viele neue Spieler hatten, war sie in der Vorrunde einfach nicht eingespielt. Wir mussten und müssen immer erst zueinanderfinden. Dazu kamen die Rahmenbedingungen, die nicht optimal waren. Dass zum Beispiel das Stadion bis Oktober gesperrt sein würde, war aber allen bewusst. So extrem, wie es dann war, habe ich es aber nicht erwartet. Jetzt bewegt sich aber einiges. Prof. Mang, Sportvorstand Karsten Krannich und ich investieren sehr viel Zeit, um die Strukturen im Verein voranzubringen und zu verbessern. Wir haben einen Rasen im Stadion, der besser nicht sein könnte, und ab Juli ist der neue Kunstrasen fertig. Dann haben wir sehr gute Bedingungen.

Kann es sein, dass die Mannschaft besser spielt und erfolgreicher ist, seit sie vom Druck befreit ist, nicht mehr sofort aufsteigen zu müssen?

Im Vergleich zur Vorrunde hat die Mannschaft in der Rückrunde bisher genauso viele Punkte geholt. Allerdings war das 12:1 gegen den FC Friedrichshafen schon etwas ganz Besonders. Mein Co-Trainer René Cientanni und ich hatten zum ersten Mal über 90 Minuten das Gefühl, dass die Mannschaft funktioniert und im Kollektiv arbeitet, ohne Ego spielt. Das war richtig gut.

Stimmt es, dass Sie sich im Moment mehr auf die Funktion als Trainer konzentrieren und nicht mehr so oft als Spieler auf dem Platz stehen?

Gegen Friedrichshafen habe ich mich nicht mehr eingewechselt, weil es zur Halbzeit schon 5:0 stand. Ich wollte den anderen die Möglichkeit zu einem Einsatz geben. Für mich ist es wichtig, dass die Spieler Spaß haben und zufrieden sind. Mir geht es nicht um mich. Natürlich spiele ich leidenschaftlich gerne Fußball. Es kann gut sein, dass ich auch in der zweiten Mannschaft aushelfe. Aktuell ist es aber eher so, dass ich nur spiele, wenn es nötig ist.

Ganz zurückziehen auf die Trainerbank wollen Sie sich aber nicht, oder?

Nein.

Wie sieht Ihre persönliche Situation in Lindau aus? Ist Ihre Zukunft über die aktuelle Saison hinaus geklärt?

Wir hatten im Winter viele Gespräche. Da war alles sehr unruhig, weil wir wussten, dass unser sportliches Ziel, der Aufstieg, in weite Ferne gerückt war. Aber nach den Gesprächen und gewissen Personalentscheidungen haben wir beschlossen, das durchzuziehen und uns die nötige Zeit zu geben. Jetzt schauen wir, dass wir eine ordentliche Rückrunde spielen.

Besteht also ein gültiger Vertrag für die kommende Saison? Geht das Kapitel Lindau für Sie weiter?

Ja, das ist geklärt. Ich mache hier weiter.

Aufrufe: 012.4.2019, 17:52 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor