Leusel legt los

Langsam los soll es bei den Leuselern in dieser Woche gehen. Ab diesem Zeitpunkt greifen Thomas Brunets Vorgaben für individuelles Training, insbesondere die „Grundlagen“ sollen hier aufgebaut werden. Startschuss für das erste Mannschaftstraining ist indes der 25. Juli. „Ich bin einfach kein Freund davon, zu sagen, wir treffen uns nun schon mal einmal die Woche, wie es bei anderen Vereinen der Fall ist. Da fehlt es mir dann an Spannung und Ernsthaftigkeit. Mir ist wichtig: Wenn die Vorbereitung startet, dann startet sie. Dann müssen auch die Ohren angelegt werden“, skizziert der Spvgg.-Übungsleiter seine Trainingsmarschroute. Trotz des bis dato fehlenden Mannschaftstrainings habe er, so der zuvor bei der FSG Homberg/Ober-Ofleiden angestellte Coach, aber bereits Kontakt mit seinen neuen Schützlingen aufnehmen können. „Ich konnte schon mit fast allen ein Gespräch führen, wollte damit auch nicht zu früh beginnen“, so Brunet – auch aus Respekt gegenüber seinem Vorgänger Ertac Caliskan, erklärt der Neu-Trainer.

Zur Vorbereitung bei der Leuseler Sportvereinigung zählen in diesem Jahr fünf bis sechs Testspiele, deren Termine mit Blick auf die Corona-Lage oder etwaigen Spielplanveränderungen als vorbehaltlich aufzufassen sind. Läuft alles wie geplant, dann steht die Spvgg. erstmals am 1. August auf dem Platz, nämlich beim Marburger Nord-Kreisoberligisten Spielvereinigung Wacker Frohnhausen. Am 8. August, ebenfalls auswärts, ginge es beim Schwalm-Eder-Kreisoberligisten SG Neukirchen/Röllshausen zur Sache. Für den 16. August ist ein Auswärtsduell beim Mitte-Verbandsligisten SV Bauerbach ausgemacht, das erste Heim-Testspiel der „Grün-Weißen“ folgt eine Woche später (22. August) – dann wäre Hessenligist FSV Fernwald zu Gast. Nur wenige Tage später wollen sich die Leuseler noch einmal vor heimischer Kulisse messen, nämlich am 25. August gegen den Fuldaer Gruppenligisten SG Helvetia Kerzell. Ferner ist noch ein sechstes Testspiel gegen einen noch nicht genannten Gegner im Gespräch, aber noch nicht final beschlossen. Dazu könnte das Pokal-Endturnier Ende August in Nieder-Gemünden kommen.

In personeller Hinsicht gab es bei den Grün-Weißen in den vergangenen Wochen durchaus Bewegung. Den Klub verlassen haben die beiden Top-Torschützen der zurückliegenden „Corona-Runde“, Serkan Erdem (FSV Schröck) sowie etwas überraschend auch Cevayir Kilercioglu (TSV Erksdorf, Kreisoberliga Nord). Zu seinem Heimatklub SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod ist außerdem Offensivkraft Maximilian Bornmann zurückgekehrt.

Im Sturm haben die Leuseler also merkliche Abgänge zu verkraften, dennoch ist sich Thomas Brunet sicher: „Ich glaube, dass wir das ausgleichen können.“ Schließlich hat die Spvgg. auch vier neue Gesichter in ihren Reihen begrüßen dürfen. Neben dem erst 19-jährigen Keeper Finn Luca Dietz (SF/BG Marburg) handelt es sich hierbei um das Offensiv-Trio Julian Lang (SG Altenburg/E./S.), Christoph Weiser (FSG Homberg/O.-Ofleiden) und vorallem Marcel Schott (Eintracht Stadtallendorf). „Der Kader könnte insgesamt zwar etwas größer sein, aber von der Qualität her ist es schon eine gute Truppe“, bilanziert Brunet, der ferner die Perspektive eröffnet, dass unter Umständen noch der eine oder andere A-Junior 2020/21 seine Chance beim Leuseler Herren-Aufgebot erhalten könnte.

Der in Marburg beheimatete neue Coach freut sich auf die neue Spielzeit, am Fußball-Standort Leusel fühle er sich bis dato sehr wohl: „Ich sehe einen kleinen, aber feinen fußballbegeisterten Ort, in dem sich viele Leute Gedanken um den Fußball machen – und Spieler, die heiß auf die neue Runde sind. Das ist für mich eine gute Basis und ich freue mich darauf – ich bin davon überzeugt, dass das gut passt.“

In Sachen Saisonziel gebe es keine direkte Verbindlichkeit, so Brunet, wohl aber herrsche ein gewisser Konsens, dass man sich tabellarisch an der Vorsaison – als man einen starken fünften Rang erreichte – orientieren möchte: „Da wollen wir wieder hin, wir wollen versuchen, dass wir wieder ins vordere Drittel kommen.“ Schmunzelnd fügt Thomas Brunet hinzu: „Man kann es auch so sagen: Ich möchte so weit wie möglich vom Tabellenende weg.“