2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Ließ sich auch durch die Verletztenmisere nicht in die Knie zwingen: Coach Michael Imburgia darf mit der Leistung seines Teams aus Kleinaitingen durchaus zufrieden sein.
Ließ sich auch durch die Verletztenmisere nicht in die Knie zwingen: Coach Michael Imburgia darf mit der Leistung seines Teams aus Kleinaitingen durchaus zufrieden sein. – Foto: Marcus Angele

Kurios und spannend

Ein Mittelfeld gibt es in der Kreisklasse Augsburg Süd praktisch nicht +++ Was sich die Trainer für die Spiele nach der Winterpause vorgenommen haben

Verlinkte Inhalte

Die Kreisklasse Süd ist die spannendste in der Region Schwabmünchen, wenn es um Auf- und Abstieg geht. Theoretisch geht es noch für alle Mannschaften entweder nach oben oder nach unten. Ein Mittelfeld, bei dem es für die Teams um nichts mehr geht, ist nicht erkennbar. Die ersten acht Spieltage verliefen durchaus kurios an der Tabellenspitze. Kein Team konnte seinen Sonnenplatz im nächsten Spiel verteidigen und musste die Konkurrenz wieder vorbeiziehen lassen. Erst dann fand der TSV Königsbrunn die richtigen Schalter und setzte zu einer Serie mit sieben Siegen in Folge an. So thronen sie nun mit vier Punkten Vorsprung auf dem ersten Platz.

Der FSV Inningen ist zur Halbzeit Fairplay-Meister mit nur 14 Gelben Karten. Rustikaler geht es in den Stauden zu. Langenneufnach und Walkertshofen liegen hier am Ende der Tabelle. Den Titel Torschützenkönig teilen sich derzeit Maximilian Schickentanz aus Königsbrunn und Sebastian Schmid aus Ustersbach mit jeweils elf Treffern. Erfreulich aus Wehringer Sicht war, dass Neuzugang Tuvshinbaatar Altantuul gleich mit neun Treffern sehr gut einschlug. Zuschauerkrösus war der SSV Margertshausen mit durchschnittlich 128 Besuchern knapp vor dem TSV Walkertshofen und dem TSV Ustersbach.

Das waren die Fakten für Statistikfans. Die Trainer der dreizehn Mannschaften blicken allesamt hoffnungsvoll auf die Rückrunde. Wolfgang Missenhardt vom TSV Königsbrunn freut sich immer noch wie ein Schnitzel über die herausragende Vorrunde. Begeistert ist er von seinen jungen Spielern aus der A-Jugend sowie über seine Neuzugänge, die sofort super eingeschlagen haben. „So ist die Stimmung im Team natürlich hervorragend. Unser Ziel ist es, gut in die Rückrunde zu starten und vielleicht am Schluss auch ganz oben zu stehen.“

Beim ASV Hiltenfingen gab es einen Trainerwechsel, der schon vor Saisonbeginn feststand. Janis Danke und Andreas Rucht lösten in der Winterpause Vahid Duratovic ab. Hiltenfingen rangiert auf Platz drei und kämpfte sich Schritt für Schritt an das Führungsduo heran. Mit einem weinenden Auge blickt „Kuba“ Duratovic auf seinen Abschied zurück. „Mein Engagement war ein schöner, aber anstrengender Freundschaftsdienst.“ Das Spielertrainerteam Danke & Rucht fand ein funktionierendes Team vor und will es mit seinen Ideen noch weiterbringen. Das kurz- beziehungsweise mittelfristige Ziel lautet Aufstieg.

Eine unheimliche Verletztenmisere mit 13 Spielern suchte den FC Kleinaitingen heim. Trotzdem schlug sich der FCK gut. „Das ist der tollen Moral, der guten Stimmung und der absoluten Bereitschaft, immer alles zu geben, zuzuschreiben“, lobt Trainer Michael Imburgia sein Team. Sein Ziel ist es, in der Rückrunde wieder mehr gesunde Spieler zur Verfügung zu haben, um dann noch die „Oberen“ etwas zu ärgern und im oberen Drittel der Tabelle abzuschließen.

Ein paar Kilometer weiter legte der Absteiger, der FSV Wehringen, mit einer fast komplett neuen Mannschaft einen Horrorstart hin. Fünf Niederlagen nach fünf Spielen, meist von sehr viel Pech begleitet, drückten aufs Gemüt. Doch die Truppe setzte schließlich das neue Spielsystem von Florian Britsch immer besser um, und der FSV schob sich kontinuierlich aus dem Tabellenkeller ins Mittelfeld. Das Restziel ist, in dieser Saison ohne Druck Spaß am Spiel zu habe. Vielleicht helfen da auch die beiden Neuzugänge Maximilian Reinhart (DJK Göggingen) und Marco Eser (TSV Schwabmünchen II).

Etwas außer Tritt geraten ist der SV Schwabegg. Nach einem starken Start verlor das Team aufgrund einiger Verletzungen und Sperren den Faden und blieb etwas hinter den Erwartungen. Mit den Abgängen von Florian Wiest, Leon Liebherr und Leonardo Motzet wird es für Trainer Michael Hanwalter in der Rückrunde darauf ankommen, weitere junge Spieler in die Mannschaft einzubauen, sie zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Daher ist in dieser Saison ein guter Mittelfeldplatz anvisiert.

Mit der anfänglichen Einstellung und der Kadergröße der Mannschaft haderte Trainer Dominik Sandner beim SV Untermeitingen. Nach einer schwierigen Anfangsphase fing sich der SVU und konnte sich mit einigen Siegen wieder in sichere Gefilde spielen. Unter anderem gelang mit einer Glanzleistung auch ein Sieg gegen den Favoriten aus Inningen. Die Stimmung stieg im Team, und der Mannschaftsgeist ist laut Coach Sandner nun geweckt. Für die Rückrunde sieht er kaum große Bewegung nach oben und unten.

Das gefährdete Abstiegsquartett führt die SpVgg Langenneufnach auf Rang zehn an. Nach dem umkämpften Derbysieg gegen Walkertshofen schnaufte Trainer Jürgen Streit durch. „Das war für unser Selbstvertrauen sehr wichtig, dass wir hier punkteten.“ In der Vorrunde spielte man laut Streit recht ordentlich, doch es wurden zahlreiche Chancen liegen gelassen und hinten die Gegner zum Toreschießen eingeladen. Platz zehn oder elf ist das realistische Ziel von Trainer Jürgen Streit, der am Saisonende in Langenneufnach aufhören wird.

Beim TSV Fischach hätte die Saison durchaus anders laufen können, wenn nicht gleich bis zu acht Stammkräfte verletzt ausgefallen wären. Auch Spielertrainer Dominik Bröll war unter ihnen und konnte erst in den letzten drei Partien eingreifen. Dadurch ist die Vorrunde schnell erzählt: „Ich musste mein Team für jedes Spiel neu umbauen. Somit waren wir in der Offensive viel zu harmlos, und auch in der Defensive taten sich doch große Lücken auf“, resümiert Bröll nachdenklich. Positiv waren die drei Siege am Stück gegen die direkten Kontrahenten. Oberste Priorität für die Rückrunde ist natürlich, in der Kreisklasse zu bleiben.

Kämpfen muss auch der TSV Walkertshofen, dem als Aufsteiger vielleicht etwas die Cleverness fehlte und der somit schnell in die rote Zone fiel. Überraschend stellte am zehnten Spieltag dann Bernhard Vogg sein Traineramt zur Verfügung, um dem Team noch rechtzeitig neue Impulse zu ermöglichen. Mit Jens Lutz kam schnell ein erfahrener Coach und konnte gleich mit einem Sieg das angeknackste Selbstvertrauen etwas lindern. Gegen Ende der Vorrunde hielten die Walkertshofer auch gegen die Spitzenteams gut mit und sammelten wichtige Punkte. Die Niederlage im letzten Spiel gegen Langenneufnach tat allerdings der Staudenseele weh.

Die rote Laterne leuchtet den Winter über beim FSV Großaitingen. „Natürlich war das nicht unser Ziel, im hinteren Bereich zu landen. Wir hatten trotz ordentlicher Leistungen nicht das Glück, öfter zu punkten. Trotzdem ist die Stimmung in meinem Team gut, und über die Trainingsbeteiligung kann ich mich nicht beklagen“, fasst Trainerroutinier Sepp Schlögel die Vorrunde zusammen. Sein Ziel bis zum Saisonende ist klar: Nicht absteigen.

Mehr Lokalsport gibt es unter www.schwabmuenchner-allgemeine.de

Aufrufe: 014.1.2020, 09:56 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Marcus AngeleAutor