„Natürlich schauen wir in Ingelheim auch auf die Tabelle und es wäre ein tolles Gefühl, für 24 Stunden an der Spitze zu stehen“, sagt Oliver Schmitt. Der Co-Trainer, der nach wie vor den am Knie operierten Jürgen Collet an der Seitenlinie und im Trainingsbetrieb vertritt, setzt darauf, dass seine Mannschaft mit einem Sieg den Druck auf die beiden vor der Spielvereinigung rangierenden Topteams erhöhen würde. Hinzu kommt das gewachsene Selbstbewusstsein der Rotweinstädter. Sie haben auswärts noch keine Partie verloren (fünf Siege und ein Unentschieden). Warum sollte diese Bilanz nicht durch einen Dreier in Fußgönheim weiter verbessert werden?
„Wir haben Respekt vor jedem Gegner, aber vor keinem Angst“, sagt Oliver Schmitt. Der 29-jährige Referendar an der Berufsbildenden Schule in Bingen (Fächer Wirtschaft und Sozialkunde) weiß aber auch, dass seine Mannschaft, die gespickt ist mit jungen Spielern, noch nicht die Konstanz aufweisen kann wie die Topfavoriten der Liga. „Wir sind schon viele Stufen nach oben gegangen, werden aber auch wieder welche herunterfallen,“ kalkuliert der gebürtige Mainzer Rückschläge im Entwicklungsprozess der Mannschaft ein.
In Fußgönheim wartet wahrscheinlich auf ihn die Aufgabe, die Vierer-Abwehrkette umzubauen. Kapitän Benedict Krebes hat sich im Spiel gegen Dudenhofen an der Schulter verletzt und Außenverteidiger Maurice Fischer klagt über anhaltende Schmerzen, verursacht von einer Achillessehnen-Entzündung. Falls beide ausfallen, müsste wohl Thorsten Kleber ins Abwehrzentrum rücken, Engin Karadeniz wäre eine Option für die Seite. Torjäger Mükkerem Serdar war die Woche über immer noch zu stark erkältet, um trainieren zu können. Oliver Schmitt selbst kommt wegen dauerhafter Kniebeschwerden auf unabsehbare Zeit für einen Einsatz auch nicht infrage. Das macht den Angriff auf die Spitze nicht unbedingt leichter.