Mit fünf Treffern führt Mateusz Krawiec die interne Torschützenlisten in Hankofen an. Nicht selten bekommen die Jungs um Co-Spielertrainer Tobias Beck deshalb zu hören, es fehle ein echter Torjäger an vorderster Front. Prädestiniert für diese Rolle wäre eigentlich Jonas Gmeinwieser. Der hochveranlagte 21-Jährige genoss fußballerisch eine elitäre Ausbildung in den Nachwuchsleistungszentren der SpVgg Greuther Fürth, des FC Ingolstadt und des SV Wacker Burghausen. Trotzdem wollte der Knoten des gebürtigen Motzingers in Hankofen noch nicht richtig klappen.
Warum? "Stimmt schon, mit der Bilanz von einem Treffer in 15 Partien kann ich definitiv nicht zufrieden sein. Vielleicht wollte ich am Anfang zu viel. Es war auch nicht leicht, weil ich erst im August nach Hankofen gekommen bin, als die Saison schon voll angelaufen war." Ein Grund für die magere Torausbeute könnte auch sein, dass sich Gmeinwieser eher nicht als klassischer Mittelstürmer sieht: "In der Jugend in Fürth und Ingolstadt habe ich zwar schon zumeist an vorderster Front agiert, aber eigentlich fühle ich mich wohler, wenn ich über die Außen kommen kann." Dann nämlich kann er seine große Stärke ausspielen: die Geschwindigkeit. Hat er viel Platz vor sich, können seine Explosivität und Schnelligkeitsvorteile zur Entfaltung kommen.
Am vergangenen Sonntag ließ Gmeinwieser mit einem Hattrick aufhorchen. Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch schnürte er den Dreierpack, wie er zugibt: "Es hat mich schon gefuchst, dass ich nur die letzte halbe Stunde randurfte. Ich denke, das war schon ein gutes Bewerbungsschreiben, um das nächste Mal wieder von Beginn an auflaufen zu dürfen." Fühlt er sich im zweiten Anlauf bereit, in die ihm zugedachte Rolle des Torjägers zu übernehmen? "Ich bin überzeugt, dass ich das schaffen kann. Ich würde gerne diesen Part übernehmen."
Übrigens bestimmt das runde Leder auch abseits des Platzes das Leben des Jonas Gmeinwieser. An der Fernuni IUBH in Ismaning studiert er Fußballmanagement. Wohin es also beruflich gehen soll, ist demnach nicht ganz so schwer zu erraten. "Ich komme jetzt ins sechste Semester und werde bald abschließen. Das Studium ist breitgefächert. Natürlich gibt es viele fußballspezifische Inhalte. Aber auch BWL und Marketing spielen eine wesentliche Rolle", erklärt Gmeinwieser und verrät: "Ich ziehe in Erwägung, parallel noch einen Trainerkurs zu belegen. Weil Stefan Lex von den Münchner Löwen das Gleiche studiert, tausche ich mich mit ihm öfters über das Thema aus. Ich kenne ihn aus meiner Zeit in Ingolstadt." Lex zündete nach einem Holperstart auch erst im zweiten Anlauf bei den Sechzigern. Kein schlechtes Vorbild für Jonas Gmeinwieser.