2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Gestenreich am Spielfeldrand: Der Ismaninger Stefan Leitl trainiert Zweitligist SpVgg Greuther Fürth.
Gestenreich am Spielfeldrand: Der Ismaninger Stefan Leitl trainiert Zweitligist SpVgg Greuther Fürth. – Foto: Swen Pförtner/dpa

„Stefan Leitls Weg als Trainer geht kontinuierlich nach oben“

Fürths Coach im Doppelinterview mit Ismanings Präsident Emanuel Eisenreich

Sie sind Ismaninger, Fußballer aus Leidenschaft und beste Freunde. Emanuel Eisenreich ist Präsident des FC Ismaning und Stefan Leitl nach einer beachtlichen Profikarriere nun Cheftrainer der Zweitliga-Spitzenmannschaft der SpVgg Greuther Fürth. Im gemeinsamen Interview sprechen sie über ihr Fußballleben, die Freundschaft und natürlich den FC Ismaning.

Herr Leitl, wie geht es Ihrem Herz nach dem Sieg im Endloselfmeterschießen beim Pokalsieg in Hoffenheim?

Leitl: Vielen Dank, mittlerweile wieder gut. Dieses Spiel hat alles hergegeben was man von einem Pokalfight erwartet. Emotional war es eine Achterbahnfahrt, aber wir sind verdient in die nächste Runde eingezogen.

Sie dürfen in der kurzen Winterpause reichlich träumen. Welcher Traum ist schöner: Der vom Aufstieg in die 1. Bundesliga oder der vom Pokalfinale in Berlin?

Leitl: Träumen dürfen unsere Fans, wir können die Situation realistisch einschätzen. Bislang zeigt unsere junge Mannschaft konstant gute Leistungen.

Herr Eisenreich, Ihr FC Ismaning ist Zehnter der Bayernliga-Endlossaison. Von was träumt der FC Ismaning dieser Tage?

Eisenreich: Wir als Verein wünschen uns, dass wir überhaupt wieder trainieren bzw. spielen dürfen und zwar von der ersten Mannschaft bis zum Fußballkindergarten. Sportlich haben sich unsere Ziele nicht verändert. Wir wollen mit dem Abstieg oder der Relegation nichts zu tun haben. Weiter wäre es überragend, wenn wir mit der A-Jugend in der Bayernliga und der B-Jugend in der Landesliga die Klasse halten könnten.

Herr Leitl, wann haben Sie zuletzt beim FC Ismaning Fußball geschaut?

Leitl: Das liegt schon etwas zurück. Zusammen mit Emanuel habe ich mir das Derby gegen Unterföhring angesehen.

Und was würden Sie Ihrem Freund Emanuel Eisenreich raten für die Weiterentwicklung der Mannschaft?

Leitl: Natürlich tauschen wir uns aus, aber einen Rat brauche ich Emanuel nicht geben. Die Entwicklung, die der FC Ismaning unter Emanuel genommen hat, ist äußerst positiv. Das gilt nicht nur für die erste Mannschaft, sondern auch für die Jugendarbeit. Ich habe das Gefühl, der FC Ismaning ist wieder ein Verein für Ismaninger geworden.

Was würde der Trainer, der Fürth vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidaten verwandelte, seinem Heimatverein als Tipp geben, damit der FC Ismaning nach einigen Jahren konstantere Leistungen bringt?

Leitl: Emanuel hat einen klaren Weg aufgezeigt und dieser wird konsequent gegangen. Das ist es, was ein Verein braucht. Die Mannschaft ist gut und hat eine gute Altersstruktur, mit Walter Werner und Mijo Stijepic in der Sportlichen Führung viel Kompetenz. Der FC Ismaning wird seine Ziele erreichen.

Kommen wir zu der Freundschaft. Wie ist Ihre dicke Männerfreundschaft entstanden?

Leitl: Wir kennen uns schon seit unserer Schulzeit, haben gemeinsam die Ausbildung absolviert. Der Kontakt ist nie abgerissen. Wir versuchen, trotz der Entfernung so oft wie möglich zu telefonieren.

Eisenreich: Wir kennen uns schon seit Pausenhofzeiten und können einfach miteinander. Das Schöne ist, dass der Kontakt nie abgerissen ist trotz teilweise großer Entfernungen.

Wie darf man sich Fußballergespräche vorstellen, wenn der Zweitliga-Trainer und der Bayernliga-Präsident zusammensitzen?

Leitl: Uns verbindet nicht nur der Fußball. Wir haben schon einige Gemeinsamkeiten, über die wir dann sprechen.

Eisenreich: Wir haben tatsächlich noch zwei bis drei andere Punkte, über die wir reden. Aber irgendwann landen wir dann doch beim Fußball.

Dürfen Sie beide über Fußball reden, wenn die Frauen dabei sind?

Leitl: Natürlich, aber – wie gesagt – unsere Freundschaft besteht nicht nur aus Fußball.

Eisenreich: Natürlich, die kennen uns ja nicht anders. Wenn wir alle zusammen sind, geht es aber eher um Themen wie Kinder, Familie und so weiter.

Finale Frage: Herr Eisenreich, wollen Sie irgendwann den Trainer Stefan Leitl verpflichten, wenn der einmal kürzertreten möchte?

Eisenreich: Ich freue mich immer, wenn wir uns sehen, aber diese Frage stellt sich nicht. Stefans Weg als Trainer hat erst begonnen und ich bin ganz sicher, dass dieser kontinuierlich nach oben geht.

Aufrufe: 012.1.2021, 06:50 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Nico BauerAutor