2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Ein intensives, aber doch faires Kellerduell - auch wenn Stefan Schuwerk (Bollschweil/Sölden, links) hier Staufens Keeper Fabian Burgenmeister etwas unsanft zu Boden bringt. | Foto: Matthias Konzok
Ein intensives, aber doch faires Kellerduell - auch wenn Stefan Schuwerk (Bollschweil/Sölden, links) hier Staufens Keeper Fabian Burgenmeister etwas unsanft zu Boden bringt. | Foto: Matthias Konzok

Kein Sieger im Kellerduell zwischen Bollschweil/Sölden und Staufen

Schlag auf Schlag in der Schlussphase +++ Beide Trainer loben ihre Mannschaften

Verlinkte Inhalte

Lange gab es keine Tore, doch die letzten Minuten hatten es dann in sich: Die SpVgg Bollschweil/Sölden und der Staufener SC trennten sich 1:1 unentschieden. Obwohl beide Teams im Keller nicht vom Fleck kommen, strahlten beide Trainer eine erfrischende Ruhe aus.
Leidenschaftlich dirigierten sie an der Seitenlinie, feuerten ihre Jungs an, gaben neue Anweisungen, ab und an auch mal einen kleinen verbalen Arschtritt. Jedcoh durften weder Falko Weis auf Bollschweiler Seite noch Marcel Kobus letzten Endes die Arme jubelnd in die Höhe strecken - unentschieden. Ein Punkt bringt die Tabellennachbarn im Keller nicht wirklich voran. Panik? Druck? Nein. Weis und Kobus strahlten nach der Partie eine erfrischende Ruhe im Abstiegskampf aus.


Sicher, die beiden Trainer hätten den Platz gerne mit drei Zählern verlassen. So haderte nach dem Schlusspfiff Weis ("Heute war mehr drin gewesen.") ebenso wie Kobus ("Bollschweil war eigentlich schon tot.") mit dem Remis. Und doch blickten die Kollegen mit Zuversicht voraus, auch weil die Leistung auf dem Platz stimmte. In der ersten Hälfte führte zunächst Bollschweil/Sölden Regie, die Gäste waren in die passive Rolle gedrängt. "In den ersten 15 Minuten haben wir nicht richtig reingefunden", anaylsierte Kobus später. "Dann sind war aber besser in die Zweikämpfe gekommen." Staufen steigerte sich, hatte durch Christoph Nöltner auch die beste Chance im ersten Abschnitt (21.), er scheiterte an SpVgg-Keeper Jonas Sekulla. Das Manko der Gäste: Sie spielten zwar gefällig, doch die aussichtsreichen Angriffe versandeten regelmäßig. Der letzte Pass kam fast nie an.

Hexentäler antworten auf Staufener Führung

Auch die Hausherren konnten vor dem gegnerischen Kasten nicht die nötige Torgefahr kreieren. Zugleich versuchten die Hexentäler, durchaus spielerische Akzente zu setzen. Auf dem Rasen sah das passabel aus, auf dem Tableau schlug sich das indes noch nicht nieder. Nach der Pause näherte sich Staufen dem Führungstreffer an, Felix Bernhart verfehlte das Gehäuse mit einem strammen Schuss knapp (58.). Wenig später demonstrierte SC-Torwart Fabian Burgenmeister seine Qualitäten und fischte einen Freistoß von Sebastian Hartmann gerade noch raus. Eine Viertelstunde vor dem Ende ging es Schlag auf Schlag: Erst zappelte die Kugel nach einem Gestochere auf der Torlinie im Staufener Netz, doch pfiff der souveräne Schiedsrichter Patrick Metzger wegen eines Vergehens an Schlussmann Burgenmeister ab. Fast im Gegenzug lupfte Routinier Dirk Weber das Leder über Sekulla - haarscharf vorbei.

Es dauerte bis zur 84. Minute, bis das erste Tor fiel. Eine Flanke setzte Weber in die Maschen und sorgte für großen Jubel auf Staufener Seite. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Eine Bollschweiler Flanke wollte Claudius Rösch klären, die Kugel sprang an die Hand - Elfmeter. Kapitän Marco Heine glich prompt für die Hexentäler aus. Am Remis konnten beide Mannschaften letztlich nicht mehr rütteln.

Beide Trainer loben ihre Truppe

"Das war sehr großes Kino", zeigte sich Kobus dennoch alles anderes als enttäuscht und verteilte vielmehr ein Lob an seine Truppe. Die personelle Situation war nicht die beste, im Mittelfeld fehlte Staufen ein Stammquartett - das machte sich im spielerischen Bereich bemerkbar. Doch kämpferisch lieferten die Gäste eine Leistung ab, die ihren Coach mehr als zufrieden stellte. Nicht nur deshalb ist Kobus zuversichtlich. "Das Selbstvertrauen ist nicht das Problem", stellte Kobus klar. Stattdessen sind es immer wieder Unkonzentriertheiten, die Staufen um den Lohn der Arbeit bringen. Doch das Umfeld bleibt ruhig, die Trainingsbeteiligung ist weiter hoch - nun muss eben noch das Punktekonto nachziehen.

Das gilt auch für Bollschweil/Sölden, das nach elf Partien weiter auf den ersten Sieg wartet. Nach einem großen Umbruch hat Weis eine sehr junge Elf unter den Fittichen, das Umfeld weiß die Situation realistisch einzuschätzen. Dass der September mit all den englischen Wochen keinen vernünftigen Trainingszyklus ermöglichte, war für die Hexentäler ein Nachteil. Doch macht die Spielvereinigung Fortschritte. Zumal der Coach lobend betont: "Wir sind eine Mannschaft. Wir lassen den Kopf nicht hängen." Seine Elf könne mithalten, wichtig sei, dass man auf sich selbst schaue. Früher oder später wird der Knoten platzen. "Gegen wen, ist mir egal", strahlt Weis auch in dieser Frage eine erfrischende Ruhe aus.

SpVgg Bollschweil/Sölden - Staufener SC 1:1(0:0)
Bollschweil/Sölden: Sekulla, Steiger, Beck (89. Rankovic), Heine, Kolls, Sonner, Boldt, Ceesay (32. Glesius), Sumser, Hartmann, Schuwerk (92. Kleinhans).
Staufen: Burgenmeister, Valentic, Polzer, Arslan, Rösch, Burgert (72. Eberle), Zwigart, Nöltner (62. Weber), Bernhart, Wetzel, Ukiqi (62. König).
Tore: 0:1 Weber (84.), 1:1 Heine (87./HE).
Schiedsrichter: Patrick Metzger (Emmendingen).
Zuschauer: 110.
Aufrufe: 011.10.2015, 20:44 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor