2024-05-02T16:12:49.858Z

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Falko Weis holt Flüchtlinge zur Spvgg Bollschweil/Sölden. | Foto: Matthias Konzok
Falko Weis holt Flüchtlinge zur Spvgg Bollschweil/Sölden. | Foto: Matthias Konzok

Bollschweil/Sölden gibt Flüchtlingen eine Chance

Elfmeterfestival in Heitersheim +++ Torgarant Fabian Beckert

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Was machen wenn einem das Spielermaterial ausgeht? Falko Weis von der Spvgg Bollschweil/Sölden fand eine Möglichkeit und integriert nun Flüchtlinge in sein Team.
Chance für Flüchtlinge
Die Not macht bekanntlich erfinderisch. Diese Redewendung passt zur momentanen Situation der Spvgg Bollschweil/Sölden. Die Mannschaft von Trainer Falko Weis ist noch sieglos und belegt mit vier Punkten den letzten Platz in der Kreisliga A, Staffel II. Doch das ist nicht das einzige Probleme der Spvgg. Weitaus größer als der Punktemangel ist der Spielermangel in Bollschweil-Sölden. Während der Spielzeit sind Trainer Weis vier Leistungsträger aus unterschiedlichen Gründen (Beruf, Studium, Auslandaufenthalt) weggebrochen. Bei der 0:8 (0:3)-Klatsche beim FC Auggen II musste der Übungsleiter vier Spieler einsetzen, die in dieser Saison noch kein einziges Mal im Kader standen. Um dem Spielermangel entgegenzutreten besuchte Weis nun zwei Flüchtlingsunterkünfte um an neues Spielermaterial zu kommen. "Ich habe in den Flüchtlingsheimen interessierte Leute einfach angesprochen", berichtete der engagierte Coach. Und das mit Erfolg. Drei Spieler aus dem afrikanischen Gambia und fünf Akteure vom Balkan trainieren nun bei der Spvgg mit. "Mit diesen Spielern zu arbeiten macht unheimlich Freude", schwärmte der ehemalige Torhüter, "allerdings ist es auch eine schwere Aufgabe." Man müsse Fahrgemeinschaften bilden um die Aktiven überhaupt zum Training zu bekommen. Ein weiteres Problem ist die sprachliche Barriere. Nichtsdestotrotz ist es eine win-win-Situation. Die Spieler können auch in Deutschland ihrem Hobby nachgehen und die Vereine dürfen sich auf talentierte Verstärkung(en) freuen. Eine Aktion die hoffentlich etliche Nachahmer findet!

Elfmeterfestival
"Seit ich in Heitersheim bin war das für mich die beste Schiedsrichterleistung." Mit diesen Worten kommentierte FCH-Trainer Tobias Hechinger den Arbeitstag von Matthias Fesenmeier. Und dieser hatte es in sich. Insgesamt sechsmal (!!!) entschied der Unparteiische in der Partie FC Heitersheim gegen den SV Kappel auf Elfmeter. Fünf dieser Strafstöße wurden verwandelt. "Das habe ich in meiner Trainerlaufbahn auch noch nicht erlebt", blickte SVK-Coach Bernhard Ganter schmunzelnd zurück. Am Ende gewann Heitersheim deutlich mit 7:2 (1:1) und beendete seine Negativserie von drei Pleiten in Folge. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit habe man nach dem Seitenwechsel wieder "den alten FC Heitersheim gesehen", lobte Hechinger nach dem Elfmeterfestival. Mit 21 Punkten hat der FCH nun als Tabellensechster wieder Tuchfühlung zur Tabellenspitze aufgenommen.

Torgarant Beckert
Mit 32 Treffern besitzt der FC Wolfenweiler-Schallstadt eine der produktivsten Angriffsreihen in der Kreisliga A, Staffel II. Dabei gehen 20 (!!!) Tore auf das Konto von Fabian Beckert. Der 28-jährige hat derzeit einen unglaublichen Lauf. Im Spiel bei der SG Bremgarten/Hartheim gelangen dem 1,88 Meter großen Stürmer erneut vier Tore. "Er ist phänomal", lobt Trainer Markus Wellinger, "wenn Fabian im Strafraum den Ball bekommt ist er kaum zu stoppen." Allerdings reichte der Viererpack Wolfenweiler-Schallstadt nicht zum Sieg. Nach einer zwischenzeitlichen 4:1 Führung stand am Ende ein spektakuläres 4:4. "Wir haben viel zu einfache individuelle Fehler gemacht", haderte Wellinger mit der Defensivleistung seiner gesamten Elf. Mit 17 Punkten liegt der FC W.-S. als Zehnter im gesicherten Mittelfeld.
Aufrufe: 019.10.2015, 22:00 Uhr
Marc Brandt (BZ)Autor