2024-05-08T14:46:11.570Z

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Torjäger im Ruhestand: Andreas Vordisch (rechts) steigt nicht mehr zum Kopfball in die Höhe. | Foto: Matthias Konzok
Torjäger im Ruhestand: Andreas Vordisch (rechts) steigt nicht mehr zum Kopfball in die Höhe. | Foto: Matthias Konzok

Andreas Vordisch: "Die Gefahr ist einfach zu groß"

BZ-Interview: Torjäger der SpVgg Bollschweil/Sölden spricht über sein Karriereende

Der Tag kommt wie aus der Pistole geschossen. „Es war der 11. Mai 2014“, sagt Andreas Vordisch mit fester Stimme. An diesem Tag zog sich Vordisch einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu. Jetzt, fast eineinhalb Jahre später, verkündet der Vollblutstürmer sein Karriereende. Ein Spiel hat er seit Mai 2014 nicht mehr gemacht. Im Gespräch mit Lucas Roth blickt der 30-Jährige auf seine fußballerische Laufbahn zurück, deutet aber auch an, dem Fußball nicht ganz den Rücken zu kehren.
BZ: Was hat Sie letztendlich zum Rücktritt bewegt?
Andreas Vordisch: Ausschlagend war auf jeden Fall die Verletzung im Mai 2014. Denn aufgrund meines Berufes bin ich tagtäglich auf meine Knie angewiesen. Daher habe ich mich dazu entschlossen, das aktive Fußballspielen zu beenden. Die Gefahr ist einfach zu groß, sich wieder zu verletzen und wieder für lange Zeit auszufallen.

BZ: Aber ganz aufhören können Sie auch nicht, oder?
Vordisch: Nein, das kommt für mich nicht in Frage. Dazu bin ich zu sehr mit dem Verein verbunden. Ich würde gerne weiter in Bollschweil bleiben und eine Funktion im Verein übernehmen. Und ich bin mir sicher, dass sich irgendwann eine Möglichkeit bieten wird, ein Amt zu übernehmen. Wann genau, das weiß ich allerdings noch nicht.

BZ: Wenn Sie auf Ihre fußballerische Laufbahn zurückblicken. Welche Momente sind hängen geblieben?
Vordisch: (lacht) Da gibt es ein paar. Zu den absoluten Highlights zählt auf jeden Fall der Aufstieg in die Bezirksliga mit Bollschweil/Sölden vor fünf Jahren. Generell sind von der Saison 2009/2010 viele Erinnerung hängen geblieben; wie beispielsweise das Bezirkspokalfinale – auch wenn wir das nicht gewinnen konnten. Ein schöner Moment war es auch, dass ich mir – obwohl ich die Saison 2013/2014 vorzeitig beenden musste – die Torjägerkrone schnappen konnte.

BZ: Für Ihren – wie Sie ihn nennen – Herzensverein sieht es aktuell nicht gut aus. Die Spielvereinigung steht mit nur vier Punkten aus vierzehn Spielen auf dem letzten Tabellenplatz.
Vordisch: Die Jungs müssen jetzt einfach an sich glauben und sich da unten raus kämpfen. Ich wünsche ihnen, dass das so schnell wie möglich klappt. Selbst eingreifen kann ich leider nicht mehr.

BZ: Sie schließen ein Comeback also kategorisch aus?
Vordisch: (augenzwinkernd) Das möchte ich jetzt nicht sagen. Vielleicht packt es mich eines Tages ganz plötzlich wieder.

Zur Person: Seit 2003 spielte Andreas Vordisch, 30 Jahre, für die Spielvereinigung Bollschweil und Sölden. Nach einem einjährigen Gastspiel beim FC Auggen kehrte er 2006 wieder ins Hexental zurück. Im richtigen Leben leitet Vordisch einen Parkettfach- und legebetrieb. Nach eigenen Angaben hat der Vollblutstürmer zwischen 200 und 300 Toren in seiner aktiven Laufbahn erzielt. 2013 gelang es ihm, in einem Spiel einen doppelten Hattrick zu erzielen.
Aufrufe: 09.11.2015, 15:00 Uhr
Lucas Roth (BZ)Autor