Singender Altstädter Beidfüßer

Arbeitet der beidfüßige Mittelfeldspieler an seinem zweiten Standbein? „Nein“, sagt der 25-Jährige lachend, „das mache ich alles nur aus Spaß an der Freud’“. Denn viel Zeit für sein Hobby hat er nicht: Sein Studium der Gesundheitsökonomie an der Universität Bayreuth beschäftigt ihn ebenso intensiv wie seine Karriere als Fußballer bei den Altstädtern, die sich momentan im Trainingslager den letzten Schliff für den entscheidenden Saisonabschnitt holen.

Die Musik hat Strangl schon von Kindesbeinen an gefesselt. „Kein Wunder: Ich komme aus einer musikalischen Familie.“ So bekam er schon in frühester Jugend Gitarren- und Klavierunterricht, seine Eltern spielen ebenso Instrumente wie seine Geschwister. „Und mein Bruder ist Musikproduzent in Berlin“, lässt er wissen. Greift der ihm auch einmal tatkräftig unter die Arme? „Schon, aber eigentlich hat auch er beruflich bedingt keine Zeit.“

Seinen ersten Song, ganz im Stil des Rhythm ’n’ Blues der 90er Jahre gehalten, hat er zunächst im stillen Kämmerlein, sprich seiner Studentenbude aufgenommen. Text und Musik selbstverständlich von ihm selbst. „Diese Musikrichtung ist so ganz mein Ding“, gesteht er. „Aber ich höre auch gerne andere Sachen, mir muss das Lied halt gefallen. Auch aktuelle Sachen beschäftigen mich.“ Momentan sind deutsche Texte in aller Ohren. Warum singt Marius Strangl auf Englisch? „Englische Texte fallen mir einfach leichter – und gesungen habe ich eigentlich immer in dieser Sprache.“

Doch vielleicht wird sein nächstes Projekt eines auf Deutsch. Dazu braucht er aber Freiraum. „Vielleicht in den Semesterferien. Momentan kommt einiges zusammen“, sagt der Autodidakt, der sich das Texten, Komponieren und Abmischen der Beats und Harmonien selbst beigebracht hat.

An die breite Öffentlichkeit wollte der 25-Jährige eigentlich gar nicht gehen. „Daran hatte ich nie gedacht. Ich brauche die Musik, um einfach einmal abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen“, gesteht er ein. „Dann haben mich aber einige aus meiner Mannschaft, vor allem aber Tobias Ulbricht,überredet, diesen Videoclip zu machen und ins Netz zu stellen.“ Produziert wurde „Home“ übrigens in Bayreuth und in einem Studio in Berlin, gedreht wurde dann in Bamberg. Und zwar von einem guten Freund Ulbrichts, Alex Vogler, der auch für einen Herzogenauracher Sportartikel-Riesen im Video-Einsatz ist.

Zum Video von Marius Strangl alias Mari West geht's hier.