München - Florian Weißmann ist in den Sozialen Netzwerken keines dieser stummen Mitglieder, die den Diskurs verrohen lassen. Wenn dem Verbandsjugendleiter des BFV der Kommentar eines Nutzers nicht passt, Unwahrheiten verbreitet werden oder eine Debatte ohne den aktuellen Faktenstand geführt wird, macht Weißmann seinen Mund auf. Mehr noch: Er sucht nach diesen Posts und ist regelmäßig im Kommentarfeld vertreten.
So auch unter einem Beitrag, in dem verkündet worden ist, dass in Mecklenburg-Vorpommern das Training für Kinder und Jugendliche trotz Lockdown weiterhin erlaubt ist. Ein Nutzer warf dem BFV vor: „Und warum macht ihr nichts?“ Woraufhin Weißmann antwortete: „Wer sagt denn, dass wir nicht schon längst dabei sind, etwas zu machen?“
Der konkrete Plan sieht wie folgt aus: „Wir versuchen als Verband, die Regelungen, die in Mecklenburg-Vorpommern oder Berlin gelten, ebenfalls herbeizuführen. Wir wollen keinen Druck auf die Regierung aufbauen, sondern aufzeigen, dass es richtig ist, dass die Kinder Fußball spielen dürfen“, betont Weißmann. Im Fokus der Bemühungen stehen jedoch die Kinder. Nicht die Herrenmannschaften . Für sie besteht im Moment keine Hoffnung auf eine zeitnahe Rückkehr in den Trainingsbetrieb.
Weißmann begründet das Vorgehen des BFV: „Die Kinder kommen von der Schule nach Hause und haben keine Beschäftigung. Sie können nicht ihre Freunde treffen und haben keine Bewegung.“ Ob das Bestreben Erfolg hat, ist offen. „Wir bereiten alle Schritte vor, um an die Regierung heranzutreten. Am Ende müssen wir abwarten, was diese mitmacht“, betont Weißmann.
(Christoph Seidl)