2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Aufwärts mit der DJK – das war immer das Motto von Udo Lübke. Das Bild links zeigt Ottenhofens Team im Jahr 1992, als die Trikots noch mutige Farbkombinationen hatten (stehend, v. l.): Anton Greckl, Erhard Holbinger, Rudi Rauch, Konrad Rappold, Herbert Fehrer, Bernhard Greckl, Udo Lübke; (vorne, v. l.) Johannes Rappold, Martin Reiser, Chris Brunner, Alfred Greckl, Markus Faltlhauser, Heute genießt der 69-Jährige den Ruhestand in der westfälischen Heimat
Aufwärts mit der DJK – das war immer das Motto von Udo Lübke. Das Bild links zeigt Ottenhofens Team im Jahr 1992, als die Trikots noch mutige Farbkombinationen hatten (stehend, v. l.): Anton Greckl, Erhard Holbinger, Rudi Rauch, Konrad Rappold, Herbert Fehrer, Bernhard Greckl, Udo Lübke; (vorne, v. l.) Johannes Rappold, Martin Reiser, Chris Brunner, Alfred Greckl, Markus Faltlhauser, Heute genießt der 69-Jährige den Ruhestand in der westfälischen Heimat – Foto: Archiv

Udo Lübke schwärmt über Erdinger-Landkreis: „Schönste Zeit meines Fußballer-Lebens“

Ex-Stümer in Altenerding und Ottenhofen

Udo Lübke stürmte einst im Ruhrpott in der 4. Liga, „aber die schönste Zeit meines Fußballer-Lebens war hier in eurem Landkreis“, schwärmt der heute 69-Jährige.

Altenerding/Ottenhofen – Er meint damit seine drei Jahre bei der SpVgg Altenerding und der DJK Ottenhofen – eben jene Vereine, die sich am Sonntag um 15 Uhr zum Spitzenspiel der A-Klasse 8 treffen (siehe A-Klassen-Check unten).

Am liebsten würde er sich das Spiel selbst anschauen. Und so unwahrscheinlich wäre das gar nicht, denn der Rentner trifft sich noch regelmäßig mit seinen bayerischen Freunden. Und über die „Pizzeria-Affäre“ sieht er ohnehin großzügig hinweg. Aber der Reihe nach.

Im Oktober 1989 nahm Lübke eine Stelle bei Siemens in München an. Er zog nach Erding in die Merowinger Straße. „Da war es zur Altenerdinger Sportanlage nicht weit“, erzählt er. Als 38-Jähriger spielte er ein Turnier mit der AH, das die SpVgg prompt gewann, und eins mit der Ersten. Und die gab ihn dann nicht mehr her.

„Er war ein überragender Fußballer“, erinnert sich sein damaliger Teamkollege und heutige SpVgg-Fußballchef Andreas Heilmaier. Lübke war zudem bereits lizenzierter Übungsleiter. Ein Engagement als Spielertrainer schien da logisch. „Dagegen legte aber unser damalige Abteilungsleiter Josef Elsenberger sein Veto ein“, erinnert sich Heilmaier. „Um uns intern zu beraten, haben wir uns an einem scheinbar neutralen Ort verabredet.“ Doch prompt saß in jener Altenerdinger Pizzeria Udo Lübke mit seiner Familie beim Abendessen war. „Natürlich wollte er wissen, was wir machen, und Ernst Wiesmüller erklärte, dass wir uns zum Kegeln verabredet hätten“, erzählt Heilmaier und fügt hinzu: „Dabei hatte die Pizzeria gar keinen Bahnen.“

Lübke hat diese Geschichte längst vergessen. Okay, dass die SpVgg damals lieber einen jüngeren Spielertrainer wollte, der fußballerisch nicht an sein Niveau reichte, habe ihm nicht gepasst. Aber letztlich schwärmt er „von der schönen Zeit mit tollen Leuten wie den Ernsti (Wiesmüller), Andi (Heilmaier), Martin Besl und vor allem Rolf Berghoff“. Mit letzterem, der noch immer als Sachverständiger in Erding tätig ist, habe er eines gemeinsam: „Rolf ist wie ich Preuße.“ Der dritte Preuße im Bunde ist Uwe Ritschel, der jahrzehntelang Vorstand bei der DJK war und Lübke nach Ottenhofen lotste.

Eine Liebeserklärung
an die DJK Ottenhofen

„Er hat mich nach einem Altenerdinger Spiel in Wörth angesprochen“, erinnert sich Lübke und formuliert eine Liebeserklärung an die DJK: „Ich kenne keinen herzlicheren und netteren Verein mit einem stärkeren Sinn für die Gemeinschaft. Wir sind hier super aufgenommen worden.“

Während er das Fußballteam in die Spitzengruppe der Kreisklasse führte, übernahm seine Frau das Kinderturnen. Beruflich zog es ihn nach zwei Jahren zurück in die Heimat. „Als ehemaliger Vertriebsleiter bin ich ja das freie Reden gewohnt. Aber bei meinem Abschied im Vereinsheim begann ich mit dem Satz: ,Ich kam als Fremder und gehe als ein Freund.‘ Danach stockte meine Stimme, und ich kam nicht mehr weiter.“

Wobei: Das mit dem Gehen ist relativ, denn Lübke hat den Kontakt zu den Ottenhofenern nie abreißen lassen. Neben Ritschel sind das zum Beispiel die Brandl-Brüder oder Konrad Rappold. Mit Bernhard Greckl geht er regelmäßig wandern. Und wenn der Westfale gerade in der Gegend ist, nimmt er am Turnier im Stockschießen teil. „Dabei kann ich das überhaupt nicht“, gesteht Lübke.

Seit 2016 ist er im Ruhestand. Zumindest beruflich. In der AH der DJK Blauweiß Mintard kickte er noch bis letztes Jahr. Und sollte Not am Mann sein, die Fußballtasche wäre schnell gepackt, meint er grinsend.

Und wer gewinnt jetzt das Duell am Sonntag? „Ach, da habe ich jetzt keinen Favoriten“, sagt Lübke ganz diplomatisch. Denn der Kontakt zur SpVgg ist ja auch nie abgerissen. Erst vergangenes Jahr war eine Altenerdinger Abordnung um Heilmaier gemeinsam mit Lübke beim Spiel des FC Bayern auf Schalke. Für den Fan der Königsblauen ist klar: Das A-Klassen-Spiel am Sonntag dürfte spannender werden. (VON DIETER PRIGLMEIR)

Aufrufe: 09.10.2020, 19:19 Uhr
Erdinger Anzeiger / Dieter PriglmeirAutor