Der 31-Jährige wird also auch 2018/19 für Steinhagen auf Torejagd und damit in seine elfte Saison im Trikot der ersten Mannschaft gehen. Sein erneutes Bekenntnis zur Spvg., die als Drittletzter in Abstiegsgefahr schwebt, gilt für die Landes- genauso wie für die Bezirksliga. Seinen Verbleib am Cronsbach begründet Herrmann, der mit bisher acht Treffern in dieser Saison hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist, folgendermaßen: „Ich habe durch den Tod meiner Mutter und den unseres Obmanns Micky Johanning in der letzten Zeit so viel Mist erlebt, dass ich meine Leistung nicht abrufen und nicht die Tore schießen konnte, die ich mir vorgenommen hatte. Deshalb möchte ich hier noch mal eine vernünftige Saison spielen, die vielleicht meine letzte in Steinhagen sein wird.“
Zum Abschluss seiner Laufbahn, verrät der Stürmer, würde er gern mit seinem besten Freund Alexander Kropp in einem Team kicken. Kropp, früher ebenfalls bei der Spvg., spielt für C-Ligist TuS Quelle.
Freunde hat Herrmann aber auch in der Steinhagener Mannschaft. Diese um sich zu wissen, habe ihm in den schwierigen vergangenen Monaten geholfen, sagt er. Und so sei es für seine eigene Entscheidung auch von Bedeutung gewesen, dass Spieler wie Benedikt Schoebel, Tobias Kreutzer, Philipp Schremmer und Torwarttrainer Christian Spilker ihr Bleiben signalisiert haben.
Bei Herrmann, der in der Jugend unter anderem die Trikots von Borussia Dortmund und des VfL Bochum trug, haben sich die Prioritäten verschoben, und sie werden sich weiter verschieben. Statt mehr Zeit für Fahrten und Training zu investieren, wie es im Fall eines Wechsels in die Westfalen- oder innerhalb der Landesliga erforderlich gewesen wäre, plant der Speditionskaufmann zurzeit lieber mit seiner Ehefrau Maren den Hausbau in Steinhagen.
Oder fährt mit ihr in den Skiurlaub – so wie an diesem Wochenende. Dadurch ein Spiel wie das am Sonntag gegen den VfL Theesen zu verpassen, wäre bei einem höherklassigen Verein sicher nicht so einfach möglich. Insofern weiß Herrmann genau, was er an der Spvg. hat. „Ich will Spaß haben, so ambitioniert bin ich ja nicht mehr“, sagt er.
Auch wenn es am Sonntag gegen den Spitzenreiter schwer wird: Herrmann glaubt an den Klassenerhalt für Steinhagen. „In der Mannschaft passt es, der Wille zu kämpfen ist da“, zählt er auf, „jetzt hoffen wir darauf, dass das Matchglück zurückkehrt.“ Davon würde er demnächst vor des Gegners Tor auch gern selbst wieder profitieren.